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EU-Prognose: Österreichs BIP bricht 2020 um 7,1 Prozent ein

Von nachrichten.at/apa, 07. Juli 2020, 10:02 Uhr
Produktion
(Symbolfoto) Bild: OÖN/Fellhofer

BRÜSSEL/WIEN. Für 2020 rechnet die EU-Kommission mit einem Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Österreich um 7,1 Prozent, im Frühjahr war noch ein Einbruch von 5,5 Prozent erwartet worden.

Die EU-Kommission hat in ihrer am Dienstag veröffentlichten Sommerprognose die Erwartung für Österreich wegen der Folgen des Corona-Lockdowns weiter nach unten revidiert. Für 2020 rechnet die Brüsseler Behörde nun mit einem Einbruch des BIP um 7,1 Prozent.

Für 2021 geht die EU von einem etwas stärkeren Wachstum von 5,6 Prozent aus. Im Frühjahr war für kommendes Jahr mit einem Plus von 5 Prozent gerechnet worden.

Für die Eurozone rechnet die Kommission nunmehr für 2020 mit einem Einsturz der Wirtschaftsleitung von 8,7 Prozent und für 2021 mit einem Wachstum von 6,1 Prozent. In der gesamten EU dürfte das BIP dieses Jahr um 8,3 Prozent schrumpfen, kommendes Jahr dann um 5,8 Prozent wachsen.

Die Coronapandemie habe Österreichs Wirtschaft stark getroffen, was bereits im ersten Quartal zu einem BIP-Rückgang von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal geführt habe, so die EU-Kommission in ihrem Prognosebericht. Als Folge des Lockdowns sei die Arbeitslosenrate im März und April in die Höhe geschnellt und sei, obwohl sie seitdem sinke, noch immer auf hohem Niveau. Auch die hohe Kurzarbeitsrate zeige, wie sehr der heimische Arbeitsmarkt unter der Coronakrise leide.

Privater Konsum im Lockdown eingebrochen

Der Corona-Lockdown hat in Österreich im ersten Quartal 2020 zum Einbruch des Privatkonsums geführt, so die EU-Kommission. Der Konsumrückgang sei zu etwa zwei Drittel für den BIP-Rückgang verantwortlich.

Seit der schrittweisen Rücknahme der Einschränkungsmaßnahmen im April und der Lockerung der Reisebedingungen hätten sich die Konjunkturindikatoren etwas gebessert.

Der Dienstleistungssektor sowie der Konsum von langlebigen Gebrauchsgütern hätten ebenfalls massiv unter dem Lockdown gelitten und dürften sich auch im zweiten Quartal 2020 gedämpft entwickelt haben. Die Investitionen dürften weiter zurückgehen, speziell die Ausrüstungsinvestitionen.

Im zweiten Quartal 2020 habe Österreichs Wirtschaft außerdem die Unterbrechung von Lieferketten, der Rückgang der Inlandsnachfrage in den wichtigsten Handelspartnerländern und der sich nur langsam erholende Tourismus zu schaffen gemacht. Die Exporte dürften stärker fallen als die Importe.

Im zweiten Halbjahr dürfte sich die heimische Wirtschaft erholen - unter der Annahme, dass sich die wirtschaftliche Aktivität schrittweise normalisiert. Für dieses Jahr rechnet die EU-Kommission mit einem BIP-Minus von mehr als 7 Prozent, kommendes Jahr soll das heimische Bruttoinlandsprodukt dann um 5,6 Prozent wachsen, womit es aber immer noch unter Vorkrisenniveau läge.

Die heuer stark fallenden Ölpreise dürften die Inflation dämpfen, hinzu komme der Preisdruck bei Dienstleistungen und Industriegütern. Heuer soll die Teuerung laut Prognose der Brüsseler Behörde daher auf 0,8 Prozent zurückgehen, 2021 dann auf 1,2 Prozent ansteigen.

Die von der Regierung ergriffenen Konjunkturmaßnahmen dürften sich laut EU-Kommission 2020 und 2021 positiv auf den Privatkonsum und die Investitionen auswirken, wenngleich noch nicht alle Details des 19-Milliarden-Pakets, etwa, was die Maßnahmen für das Budget heißen, bekannt seien.

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) rechnet für 2020 - wie auch die EU-Kommission in ihrer Sommerprognose - mit einem Rückgang der Inflation auf 0,8 Prozent, ehe sie 2021 auf 0,9 Prozent und 2022 auf 1,5 Prozent (wie 2019) ansteigen soll. 

Hohe Unsicherheit bei den Zahlen

Im April und Mai 2020 hatten es die Notenbanker schwer mit dem Preiseerheben, da viele Geschäfte und auch Dienstleistungsbetriebe geschlossen waren und sie sich nicht so frei bewegen konnten wie sonst. Die jüngsten Inflationszahlen seien daher "mit vergleichsweise hoher Unsicherheit behaftet und mit Vorsicht zu interpretieren", gab die OeNB zu bedenken. Um der Unsicherheit Rechnung zu tragen, hat die Notenbank zusätzlich zur Inflationsprognose ein optimistisches und ein pessimistisches Szenario (zweite Infektionswelle im Herbst) errechnet. Im besten Fall sinkt die Jahresinflation 2020 nur auf 1,1 Prozent, gefolgt von einem Anstieg auf 1,2 bzw. 1,7 Prozent in den Jahren 2021 und 2022. Im schlechtesten angenommenen Fall geht die Teuerung dieses Jahr auf 0,7 Prozent zurück und 2021 weiter auf 0,2 Prozent, ehe sie 2022 auf 1,3 Prozent anzieht.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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Martin2312 (431 Kommentare)
am 07.07.2020 15:54

Schweden bei nur -5,3! Spannend...

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observer (22.129 Kommentare)
am 07.07.2020 10:20

Meine Prognose ist leider pessimistischer - rd. minus 10 % beim BIP für das ganze Jahr gegenüber dem letzten Jahr. Und verlangt jetzt keine Daten und Fakten, weil es die erst nach Ende dieses Jahres haben werden. Und das erste Halbjahr 2021 wird auch nicht besser werden. Eine durchgreifende Erholung wird es erst dann geben, wenn wirksame Medikamente und ein wirksame und unschädliche Impfung für alle verfügbar ist, die sie wollen. Dann kann es wieder sehr schnell rasant nach oben gehen. In der Zwischenzeit muss man versuchen, da durchzutauchen so gut es geht, wirtschaftlich und bezgl, Infektionszahlen. Es ist nciht damit getan, möglichst viel und schnell zu lockern, das kann auch kontraproduktiv sein. Denn das Problem ist
die Unsicherheit und Angst vor Ansteckung, und die verschwindet nicht mit Lockerungen.

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RobertReason (3.014 Kommentare)
am 07.07.2020 10:24

sehe ich genauso.

Vertrauen ist der Schmierstoff damit die Wirtschaft läuft.

Daher Fallzahlen möglichst niedrig halten.

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groma (1.026 Kommentare)
am 07.07.2020 23:06

Beim Kapitalmarkt ist das aber noch nicht angekommen, da schauts fast aus wie vor Corona. Großteils deutlich überbewertete Unternehmen.

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