Erneuerbare Energie als Konjunkturmotor
WIEN. E-Wirtschaft will bis 2030 43 Milliarden Euro in Wasser, Wind und Sonne investieren.
Die E-Wirtschaft könnte maßgeblich an der Erholung der österreichischen Wirtschaft mitwirken. Dafür bräuchte es aber die entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen, sagte gestern Michael Strugl, Präsident von Oesterreichs Energie, der Interessenvertretung der heimischen Strombranche.
Eine Studie der Österreichischen Energieagentur, die Strugl gemeinsam mit der Generalsekretärin von Oesterreichs Energie, Barbara Schmidt, und der Studienautorin Karina Kaus gestern präsentierte, zeigt das Potenzial.
"Die wirtschaftlichen Effekte von Investitionen in eine grüne Strom-Infrastruktur werden von Ökonomen für den Konjunkturaufschwung besonders positiv bewertet", sagte Kaus. Wenn es gelinge, die Projekte ins Rollen zu bringen, könnte das ein Konjunkturpaket im Volumen von bis zu 43 Milliarden Euro bis 2030 bewirken, sagte Strugl.
Österreichs Stromversorgung soll nach den Vorgaben der Regierung bis 2030 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen erfolgen – bilanziell übers Jahr gerechnet. Dafür sind zusätzlich 27 Terawattstunden (TWh) an erneuerbarer Stromerzeugung geplant. Das sei nicht einfach, so Strugl. "Das ist eine Steilvorlage", und einen Pass, der so steil geschlagen werde, müsse man erst einmal erwischen. Die Zeit sei knapp.
Daher sei es auch wichtig, dass das geplante Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) zur Neuregelung der Ökostromförderung auf jeden Fall noch heuer beschlossen werde und ab Anfang 2021 die rechtliche Grundlage für diesen Ausbau sei.
Es dürften weiters nicht noch zusätzliche Hürden aufgebaut werden, etwa zusätzliche ökologische Kriterien beim Ausbau der Wasserkraft, warnte Strugl. Es gebe schon jetzt strenge ökologische Regeln. Für die Investitionen brauche man Planbarkeit. Genehmigungsverfahren müssten rasch durchgeführt werden.
Investitionen in Stromspeicher
Ein weiterer wichtiger Hebel sei das Energieeffizienzgesetz. Relevant seien auch eine Flexibilisierung und Anreize für die Integration von Speichern. Der geplante Erneuerbaren-Ausbau bringe im Sommer eine Überproduktion von bis zu elf TWh, die dann im Winter fehlen. Mit Speicherkraftwerken alleine wird das nach Ansicht von Strugl nicht bewältigbar sein, man werde auch andere Möglichkeiten brauchen, etwa Power-to-Gas.
Die Corona-Krise hat auch die Strombranche hart getroffen. Die Absatzmengen sind im Lockdown um bis zu 13 Prozent zurückgegangen. Über das Jahr gerechnet erwartet die E-Wirtschaft beim Stromabsatz einen Rückgang um fünf Prozent. (hn)
die vielen Flachdächer sollten zu 100% mit Photovoltaik belegt werden, die Investition ist in wenigen Jahren herinnen , auch ohne Förderung.