Ende für Traditionsmarke: Blackberry geht Saft aus
WATERLOO. Smartphones des ehemaligen Weltmarktführers werden ab August aus dem Handel verschwinden.
Angela Merkel, Barack Obama, David Cameron, Kim Kardashian, Alicia Keys – Politiker, Manager, Musiker und Society-Sternchen einte in der jüngeren Vergangenheit eines: Sie alle besaßen ein Smartphone der kanadischen Marke Blackberry. Das Handy mit der typischen Tastatur galt in den 2000er-Jahren und Anfang der 2010er-Jahre als Statussymbol.
Nun steht der Handymarke ein jähes Aus bevor. Denn der chinesische Hersteller TCL, der seit 2016 für Blackberry produziert, kündigte an, den im August auslaufenden Lizenzvertrag nicht zu verlängern. Einen Grund nannte TCL nicht.
Für Beobachter kommt der Niedergang von Blackberry nicht überraschend. Die Konkurrenten Apple und Samsung haben den Kanadiern den Rang abgelaufen. E-Mails auf dem Smartphone zu lesen und auf Firmendaten zuzugreifen: Damit stach Blackberry (zu Deutsch Brombeere) einst heraus. 2003, vier Jahre nach der Firmengründung durch zwei Maschinenbaustudenten, wurden 277.000 Smartphones abgesetzt.
Die Verkaufszahlen stiegen rasant und erreichten 2011 mit mehr als 50 Millionen Stück ihren Höhepunkt. Das trieb auch den Aktienkurs des Unternehmens, das zwischenzeitlich 83 Milliarden Dollar wert war. Jedes fünfte Handy weltweit war damals eines der Marke Blackberry. In den USA lag der Marktanteil sogar bei 50 Prozent.
Das drehte sich, als Apples iPhone und Geräte mit Googles Android-System Touchscreens populär machten. Den damaligen Blackberry-Chef Jim Balsillie ließ das vorerst aber kalt: "Ich glaube, dass es übertrieben wäre zu sagen, dass es für Blackberry eine Wende der Gezeiten darstellen würde", sagte er. Die Absatzzahlen widersprachen ihm. Von 2011 auf 2014 halbierte sich der Verkauf, 2017 setzte Blackberry weniger als eine halbe Million Smartphones ab.
"Relikt des Spätkapitalismus"
Sparkurse, Mitarbeiterabbau, die Suche nach einem Käufer und milliardenschwere Geldspritzen wirkten nicht. Blackberry lagerte die Produktion 2016 nach China aus und konzentrierte sich auf die Entwicklung der Software. Doch auch das half nichts. Experten sahen in Blackberry zuletzt "ein Relikt des Spätkapitalismus". Die Marke sei für Technologie-Transfer verwendet und dann verworfen worden.
Blackberry will nach dem Smartphone-Aus das Geschäft mit Software für Firmen vorantreiben. Eine zentrale Rolle soll dabei das Thema IT-Sicherheit spielen. (rom)
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Zum Foto: Gleich bricht sie zusammen. Reife für die Klinik gegeben!
Ist das ein Foto aus der Psychiatrie??
Sieht ganz danach aus!😀
Super Bild.Zwei Auslaufmodelle denen der "Saft" ausgeht.
Blackberry und Merkel haben diesbezüglch etwas starkes Gemeinsames !
Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
Das Foto sagt schon alles! beiden geht der Saft aus!
@sepperl ->
> sagt schon alles ... <
- - - -
Bist wohl mit Fakes leicht manipulierbar ...
Mei, wie witzig! Ein Spassvogel! Oder was anderes??
Spätkapitalismus? Nein das ist der Kern des Kapitalismus. Lass andere aufbauen, übernimm Grundfunktionen und erweitere billig mit schon vorhandenen Ideen deren Patente abgelaufen sind. Stichwort Xerox für jene die etwas Geschichtswissen über die IT haben. Dazu kommt noch Gratis Hardwareideen und Basisoftware, vom MIT und Stanford gesponsert von CIA und Co.
Ich war froh, dass damals diese Geräte aus unserem Unternehmen verbannt wurden.
Parallelen zu Tesla und der One-Man-Show Elon Musk sind unerwünscht und rein zufällig.