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Ein Drittel der Österreicher ist unter- oder überqualifiziert

Von nachrichten.at/apa, 19. Februar 2019, 14:38 Uhr
(symbolbild) Bild: colourbox.de

WIEN. Rund ein Drittel der Beschäftigten in Österreich ist unter- oder überqualifiziert, zeigt der aktuelle Arbeitsklimaindex. Daraus entstehen hohe Unzufriedenheit und Verdrängungswettbewerb.

Die Digitalisierung beeinflusst außerdem die Arbeitsplätze von rund einer Million österreichischen Beschäftigten negativ.

Bei einer Pressekonferenz am Dienstag stellten Daniel Schönherr, Sozialforscher der Institute for Social Research and Consulting (SORA) und Reinhard Raml, Sozialforscher beim Institut für empirische Sozialforschung (IFES) die Ergebnisse der Studie "Gefangen im falschen Job" vor, die gemeinsam von Arbeiterkammer Oberösterreich, IFES und SORA erstellt wurde.

Laut Studie sind 14 Prozent der österreichischen Berufstätigen unterqualifiziert. Das wird allerdings anhand formaler Kriterien gemessen. Viele würden sich weiterbilden und durch ihre Berufspraxis entsprechendes Know-how erwerben. 85 Prozent der Unterqualifizierten seien mit ihren Jobs zufrieden. Nicht so bei den Überqualifizierten, die 18 Prozent der beschäftigten Österreicher ausmachen (etwa 650.000 Menschen). Von ihnen wünschen sich 28 Prozent einen Berufs- oder Jobwechsel, im Gastgewerbe sogar 37 Prozent.

Als überqualifiziert gelten Akademiker, wenn sie als einfache Angestellte oder als Verkäufer im Einzelhandel tätig sind. Auch Arbeitnehmer mit Maturaabschluss, die als Fabriksarbeiter arbeiten, fallen darunter. Besonders hoch ist der Anteil der Überqualifizierten unter Migranten, unter denen 34 Prozent besser ausgebildet sind als es ihr Job erfordert. Eine Diskriminierung sei bei jenen ausländischen Akademikern zu bemerken, die gut Deutsch sprechen, aber noch einen Akzent haben. Diese seien zu 37 Prozent für ihre Jobs überqualifiziert.

"Überqualifiziert muss man sich bis zum gewissen Grad leisten können", so Schönherr. Es sei leichter, sich als Akademiker auch für weniger qualifizierte Jobs zu bewerben. Dadurch entsteht allerdings der Verdrängungswettbewerb. Für jene mit einem niedrigeren Bildungsniveau erschweren sich die Jobchancen. Sie fühlen sich zunehmend "an den Rand gedrängt".

Negative Haltung gegenüber Digitalisierung

Nicht nur Über- oder Unterqualifizierung, auch die Digitalisierung habe einen zunehmend starken Einfluss auf die Arbeitsplätze. Die Haltung der Österreicher gegenüber Digitalisierung sei negativ, sagte Raml. Branchen, in denen Arbeitnehmer konkrete Änderungen ihrer Arbeitsplätze beobachten können, seien Banken und -Versicherungen, öffentliche Verwaltung, Unterrichtswesen, Verkehr und Transport sowie Industrie und Gewerbe. Weniger Veränderungen gebe es im Handel, Bauwesen und Tourismus.

Arbeitnehmer merken inzwischen, dass ihre Arbeit durch neue Technologien nicht leichter geworden ist. Die Arbeitsdichte steigt, die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verschwindet, neue Technologien bauen Stellen ab. Ein Viertel der Arbeitnehmer erledigt Arbeitsaufgaben regelmäßig in ihrer Freizeit, 16 Prozent arbeiten im Urlaub, jede vierte Person sogar im Krankenstand. Insgesamt seien dadurch eine Million Beschäftigte in Österreich betroffen, denen es "durch Digitalisierung nicht gut geht", sagte Raml.

Besonders Berufsfahrer würden sehr unter den Änderungen leiden. Für rund 100.000 Berufsfahrer sei die Situation stark eingespannt. Viele Fahrer müssen in ihrer Ruhezeit Berufshandys oder Laptops benutzen. Auch die Kontrolle und Überwachung durch GPS sei belastend. Diese Faktoren würden zu einem permanenten Stress und hoher Belastung führen.

Um Arbeitnehmer zu unterstützen, hat die Arbeiterkammer einen "Zukunftsfonds" auf die Beine gestellt. "Durch den Zukunftsfonds sollten Projekte gefördert werden, bei denen nächste Digitalisierungsschritte in Unternehmen gemacht werden und wo konkret die Arbeitnehmer im Fokus sind", sagte Johann Kalliauer, Präsident der AK Oberösterreich. Für die kommenden fünf Jahre seien 150 Millionen Euro für solche Projekte geplant.

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11  Kommentare
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felixh (4.909 Kommentare)
am 19.02.2019 19:20

Überqualifiziert heißt 45plus !!!! Wir haben 460 000 Arbeitslose, darunter Dipl ing als c, c++, c# Programierer..

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HJO (1.196 Kommentare)
am 19.02.2019 18:26

Schwierige Ausgangslage. Die Eine(n) sind wirklich unterqualifiziert aufgrund mangelnder Schul- und/oder Ausbildung. "Einfache" Jobs gibt es nicht mehr. Bei den Überqualifizierten lässt oft der Kollekivvertrag keine flexible Lösung zu. Auch wenn sich AG + AN einig wären. Motto "Du bist mir zu teuer" ist eine gängige Praxis.

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sachsalainen (450 Kommentare)
am 19.02.2019 17:11

Ich bin ein 69jähriger Pensionist und meine Gattin strebt dem
70iger zu.
Wir sind nunmehr neun bzw. zehn Jahre in der Pension,
nachdem wir ständig in einem Arbeitsverhältnis (selbst- und
unselbständig) gestanden sind.
Leider hat uns nie jemand erklärt. ob wir unter- oder
überqualifiziert sind.
Dies bleibt scheinbar der jetzigen Generation vorbehalten.

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benzinverweigerer (14.601 Kommentare)
am 20.02.2019 07:01

Es hat sich auch enorm was verändert in den letzten 10-15 Jahren.
Und es wird sich noch mehr, noch schneller verändern.

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Bueffi (1 Kommentare)
am 19.02.2019 15:53

Dieser Bericht ist doch lächerlich! Zuerst denken, dann schreiben!
100 Prozent der Österreicher sind über- oder unterqualifiziert.

Eine Reinigungskraft wird keine Herz-OP durchführen können und der Herzchirurg keine Möbel herstellen!
Ich persönlich bin auch für meine Arbeit "überqualifiziert".
Na und?

Niemand kann alles!

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fritzlfreigeist (1.646 Kommentare)
am 19.02.2019 15:32

Unterqualifizierte findet man in Österreich meist in Regierungsbüros, Landesregierungen und sonstigen öffentlichen Dienststellen. Dort gilt als Qualifikation das Parteibuch .... momentan meist das türkisbraune. Auch eine Mitgliedschaft bei den Burschenschaftern ist hilfreich.

Früher hätten Bildungslose wie Kurz und Strache nie Jobs in Ministerien erhalten, da meist Studium oder sonstige Höherqualifizierung notwendig war.

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weinberg93 (16.327 Kommentare)
am 19.02.2019 17:06

Außer man ist roter Gewerkschafter, der sich in vielen Amterln hochgedient hat.
Da kannst auch alles werden!

Gut, Pflichtschulabschluss sollte schon vorhanden sein.

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Motzi (4.918 Kommentare)
am 19.02.2019 14:42

Wie viele Autochthone sind unterqualifiziert und wie viele EU- und Nicht-EU - Ausländer sind unterqualifiziert?

Beim Bezug von Mindestsicherung sind Ausländer mit 50% vertreten bei weitaus geringerem Teil an der Gesamtbevölkerung.

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( Kommentare)
am 19.02.2019 14:52

Wie wird denn der autochthone Österreicher definiert??

Das klappt nicht einmal bei der sozialen Heimatpartei mit Pseudopatriotismus.

Der Vizekanzler ein Tscheche, der Klubchef ein Preuße, die Herkunft der Vorfahren des Generalsekretärs dürfte in Tschechien oder Polen liegen.

Dazu noch der Parteikünstler, der Lederhosenbub aus der grünen Mark, dessen Vorfahren wohl in Frankreich zu suchen sind sowie der Haus- und Hofschreiberling, der Krone-Postler, der aus Olmütz abstammt.

Eigentlich lauter Nicht-autochthone, die uns erklären, was ein "echter Österreicher" zu denken hat.

Über die Qualifikation eines jeden einzelnen der genannten ist ebenfalls ein Mantel des Schweigens zu breiten...

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Ramses55 (11.126 Kommentare)
am 19.02.2019 15:23

Sie haben den Herrn in der Hofburg vergessen mit seinen holländischen/russischen Wurzeln, also auch nicht gerade eine "echter Österreicher" aber mit seinen "Flaggerl fürs Gaggerl" hat er uns wenigstens wissen lassen was er wirklich von Österreich hält.
Zuerst das Nest beschmutzen und dann Präsident werden schafft man nur in Österreich.

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Motzi (4.918 Kommentare)
am 19.02.2019 15:41

Der Autochthone Österreicher eine Definition:

In der Republik Österreich ist es äußerst einfach einen autochthonen von einem nicht autochthonen zu unterscheiden.
Dieses Unterscheidungsmerkmal nennt sich Mundart.
Mundart in verschiedensten Variationen.

Der Pass alleine macht keinen zu einem Österreicher.
Nicht Maputo aus Senegal oder Muhammad aus Afghanistan. Es sei denn Sie sprechen Mundart.

Hoffe Ihnen geholfen zu haben.

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