Dürre treibt Getreidepreise auf ein Drei-Jahres-Hoch
WIEN/BERLIN. Müssen den Getreidebauern die dürrebedingten Ernteeinbußen mit öffentlichen Förderungen abgegolten werden? Darüber tobte vergangene Woche in Deutschland ein politischer Streit.
Aus der wirtschaftsliberalen Ecke hieß es, ein Landwirt müsse für sein Wetterrisiko selbst vorsorgen. Einige Länderpolitiker kündigten Hilfen an, Bundesministerin Julia Klöckner sagte, sie wolle erst nach Vorliegen einer Erntebilanz entscheiden. Die EU-Kommission in Brüssel bot an, die üblichen Förderungen bereits im Oktober statt im Dezember auszuzahlen.
Unterdessen relativierte der Markt das Problem ein wenig: Wegen der schlechten Ernten stiegen die Notierungen für Agrarrohstoffe teils kräftig. Als Deutschland am Sonntag seine Ernteschätzung für Getreide und Mais auf 35 Millionen Tonnen nach unten korrigierte (Ernte 2017 44 Millionen), kletterte tags darauf die Notierung für Weizen an der Matif-Warenbörse in Paris auf bis zu 219 Euro je Tonne – ein Drei-Jahres-Hoch.
In einigen Regionen Deutschlands beträgt der Ernteausfall jedoch 50 Prozent und mehr. Das würde der aktuelle Preisanstieg von 20 Prozent nicht ausgleichen können.
Modell für Dürreversicherung
In Österreich ist der Kursausschlag nach oben heuer die Butter aufs Brot. Die Getreidebauern kommen mit einem blauen Auge davon: Die Weizenernte sinkt im Fünf-Jahres-Schnitt um zwölf Prozent auf 1,46 Millionen Tonnen, jene von Gerste um nur zwei auf 782.000 Tonnen.
Wo regional deutlichere Einbußen sind, kann österreichischen Bauern eine Dürreversicherung helfen. Sie wird gefördert, indem Bund und Land den Landwirten 50 Prozent der Versicherungsprämie zahlen. Im Gegenzug gibt es keine Entschädigungen aus dem Katastrophenfonds mehr. "Wir sind mit diesem Versicherungssystem Vorbilder in der EU", sagt Agrarlandesrat Max Hiegelsberger. In Oberösterreich sind rund ein Viertel der Wiesen und Getreideäcker gegen Dürre versichert, bei Mais sogar mehr als die Hälfte. Deutsche Bauern kritisieren, dass es diese Möglichkeiten, die die Hagelversicherung seit einigen Jahren bei uns anbietet, nicht gibt.
Problematisch ist die wirtschaftliche Lage in Österreich vor allem für Grünlandbauern. Die Wiesen sind verdorrt, das Futter wird nicht über den Winter reichen. Es ist zu wenig Menge auf dem Markt, weshalb die Preise steigen. Bauern wollen daher ihre Viehbestände senken – und zahlen ebenfalls drauf, weil die Preise für Kühe und Kälber fallen.
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Warum klagen die Bauern nicht die Verursacher der Klimaerwärmung?
Und warum nimmt die Politik nicht endlich den Finanzmarkt an die Kandare, der schuld ist an der Preisgestaltung und mitschuldig ist am Hunger in der Welt.
Die Getreideernte war in Österreich bereits vor einigen Wochen. Es wurden geringe Einbußen in der Menge gemeldet. Die Bauern haben sich wegen der anhaltend niedrigen Preise beklagt.
In Nord- und Ostdeutschland haben sie starke Ernteausfälle durch die Dürre. Das treibt die Preise nach oben, weil europaweit die Getreideernte gering ausgefallen ist.
Die überbordenen Agrarsubventionen gehören ganz einfach gecancelt, wer nicht wirtschaften kann, soll zusperren. Der Nachbarbauer pachtet gerne, damit er selbst auf eine reale Grösse kommt, die seinen Fortbestand gewährleistet.
Die ganzen Agrarsubventionen waren 1946 eingeführt worden, um die Ernährung der Bevölkerung zu sichern, das jetzt noch diese Bonifizierung angewandt wird, ist eigentlich Milch in ein Fass ohne Boden schütten.
Warum soll auch immer den einen immer alles ausgeglichen werden???
Viehbestand senken? Ein sinnvoller Beitrag zum Umweltschutz!
Nachdem die Turbo-Viehbauern einen deutlichen Beitrag zur Klimaerwärmung leisten, könnte es nur gut sein, wenn sie nun etwas dagegen tun.
Wenn du die Studien, auch von NGOs genau ließt, wirst du erfahren, dass klimatechnisch eine Turbokuh besser ist als eine in der Milchleistung schwache Kuh, denn der Methanausstoß sinkt pro Liter mehr Milch pro Kuh
Um vom Methan zum CO2 zu kommen, eine wiese die nicht beweidet wir und wo das Gras verrottet weil es gemulcht wird, hat den selben CO2 Ausstoss wie eine Wiese die gemäht wird und wo das Futter verwertet wird.
Es ging mir nicht um die Wiese. Das wäre ja ohnehin soweit neutral.
Aber bei der Verdauung produzieren Rinder das Treibhausgas Methan. Das heizt das Klima 25 Mal stärker auf als CO2 (lt. Landwirtschaftskammer nur 20x). Und ein Rindviech produziert 55.000 bis 90.000 Liter/Jahr.
Alles bestens, oder?
Mein lieber milquart, gar nichts ist gut, die Kühe erfüllen keinen Selbstzweck sondern sind Teil einer immer schneller und perverser laufenden Konsumindustrie und der ehemals freie Bauernstand ist mit Wachstum und offenen Grenzen zu Dumpingpreisen, zu Erfüllungsgehilfen des Gierigen Molochs Konsument geworden.
da haben die Börsenspekulanten ja wieder ins Schwarze getroffen !
Den geringsten Anteil am Getreide isst der Mensch. Futtermittel ist ein hoher Getreideanteil. Fleisch, Eier, ja auch das Bier, wird den Preisanstieg der Getreide am meisten spüren.
Für Preisanstiege beim Bier werden dann wohl wieder die Bauern herhalten müssen und dass, obwohl der Wareneinsatz von Getreide beim Bier gerade mal 2% des Preises ausmacht...
Bier hat rund 5% Alkohol.
Alkohol wird aus Zuckergärung erzeugt.
Für die Zuckergärung wird Stärke beim Malzvorgang in Zucker umgewandelt.
Beim Gärvorgang des Zuckers fallen je zur Hälfte Alkohol und CO2 an.
Es ist ein Unterschied, ob beim Bier 2% der Getreidemenge, oder 2% des Getreidepreises als Berechnung hergezogen werden. Die anfallenden Steuern werden in Prozent des Grundpreises vom Bier gerechnet und die sind nicht wenige.
Natürlich ist Bier nicht mit dem Tierfutter vom Preisanteil zu vergleichen. Nur brauchst du für ca. 1 kg Fleisch mehr als 1 kg Getreide.
Dürre "treibt" Getreidepreise...
Der Ausdruck "treibt" ist etwas vermessen, es wäre zu wünschen dass der Preis den Produktionskosten gerecht wird und von einer "Butter für's Brot" zu sprechen ist schon fast fahrlässig.
Keine Angst, der Getreidepreis macht einen sehr geringen Anteil am Brotpreis aus!!!
http://www.bauernverband-uer.de/wissenswertes/nahrungsmittel-verbrauch-und-preise/
Der Kostenanteil vom Getreide am Brotpreis, sind max 7%
https://m.handelszeitung.at/handelszeitung/ausgaben-fuer-lebensmittel-weiter-gesunken-134146
Nur zur Info, es müsste sich niemand vor "fair trade" von heimischen Lebensmittel fürchten.
Die OÖN hat seit längerer Zeit ein massives Problem mit den Titeln
Zwischen Marktschreierkonkurrenz und Leitmedium. Mein Mitleid ist endenwollend.
Die Supermärkte sind voll! Was will man denn noch mehr? Dann werden halt ein paar Tonnen Lebensmittel weniger weggeworfen weil's übern Verfallsdatum sind.
Wenn die Regale halb leer sind könnt's jammern.
Das kommt erst nach der posen Marktwirtschaft.
Wenn der Staat, die angehimmelte Regierung alles regiert. Die EU-Beamten und bei uns die Schwarzen sind auf dem Weg dazu
Die Schwarzen? Die sind doch für die freie Marktwirtschaft?
freie "Subventionswirtschaft fürs Stimmvieh" trifft es eher.
Vergiss er mir die Büüüünde nicht!
Das Lagerhaus baut schon einen Stock drauf. Ich frag mich ja wieviel die zahlen für solche Meldungen.
Bei den Schwarzen gibts immer noch ein paar % Wirtschaftsbündler fürs Gemüt. Und selbst die sind nicht sicher, ob sie lieber für ihre Kinder in den Amtsstuben und in den Lehrerzimmern votieren sollen.