Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Dürre treibt Getreidepreise auf ein Drei-Jahres-Hoch

Von Josef Lehner, 06. August 2018, 00:05 Uhr
Weizen Mähdrescher
Schwache Ernte: Am Freitag kletterte der Weizenpreis an der Pariser Börse deutlich über 200 Euro je Tonne. Bild: Weihbold

WIEN/BERLIN. Müssen den Getreidebauern die dürrebedingten Ernteeinbußen mit öffentlichen Förderungen abgegolten werden? Darüber tobte vergangene Woche in Deutschland ein politischer Streit.

Aus der wirtschaftsliberalen Ecke hieß es, ein Landwirt müsse für sein Wetterrisiko selbst vorsorgen. Einige Länderpolitiker kündigten Hilfen an, Bundesministerin Julia Klöckner sagte, sie wolle erst nach Vorliegen einer Erntebilanz entscheiden. Die EU-Kommission in Brüssel bot an, die üblichen Förderungen bereits im Oktober statt im Dezember auszuzahlen.

Unterdessen relativierte der Markt das Problem ein wenig: Wegen der schlechten Ernten stiegen die Notierungen für Agrarrohstoffe teils kräftig. Als Deutschland am Sonntag seine Ernteschätzung für Getreide und Mais auf 35 Millionen Tonnen nach unten korrigierte (Ernte 2017 44 Millionen), kletterte tags darauf die Notierung für Weizen an der Matif-Warenbörse in Paris auf bis zu 219 Euro je Tonne – ein Drei-Jahres-Hoch.

In einigen Regionen Deutschlands beträgt der Ernteausfall jedoch 50 Prozent und mehr. Das würde der aktuelle Preisanstieg von 20 Prozent nicht ausgleichen können.

Download zum Artikel

Modell für Dürreversicherung

In Österreich ist der Kursausschlag nach oben heuer die Butter aufs Brot. Die Getreidebauern kommen mit einem blauen Auge davon: Die Weizenernte sinkt im Fünf-Jahres-Schnitt um zwölf Prozent auf 1,46 Millionen Tonnen, jene von Gerste um nur zwei auf 782.000 Tonnen.

Wo regional deutlichere Einbußen sind, kann österreichischen Bauern eine Dürreversicherung helfen. Sie wird gefördert, indem Bund und Land den Landwirten 50 Prozent der Versicherungsprämie zahlen. Im Gegenzug gibt es keine Entschädigungen aus dem Katastrophenfonds mehr. "Wir sind mit diesem Versicherungssystem Vorbilder in der EU", sagt Agrarlandesrat Max Hiegelsberger. In Oberösterreich sind rund ein Viertel der Wiesen und Getreideäcker gegen Dürre versichert, bei Mais sogar mehr als die Hälfte. Deutsche Bauern kritisieren, dass es diese Möglichkeiten, die die Hagelversicherung seit einigen Jahren bei uns anbietet, nicht gibt.

Problematisch ist die wirtschaftliche Lage in Österreich vor allem für Grünlandbauern. Die Wiesen sind verdorrt, das Futter wird nicht über den Winter reichen. Es ist zu wenig Menge auf dem Markt, weshalb die Preise steigen. Bauern wollen daher ihre Viehbestände senken – und zahlen ebenfalls drauf, weil die Preise für Kühe und Kälber fallen.

mehr aus Wirtschaft

SES: Mehr Gäste und Umsatz, neuer Geschäftszweig

Heimische Essiggurkerl in Gefahr? Eferding stemmt sich gegen die Türkei

Lawog-Chef: „Wohnen ist leistbar, aber nicht billig“

2,3 Millionen Euro Schulden: Fahrradhersteller aus Regau ist pleite

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

24  Kommentare
24  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
blyth1810 (693 Kommentare)
am 07.08.2018 11:21

Warum klagen die Bauern nicht die Verursacher der Klimaerwärmung?
Und warum nimmt die Politik nicht endlich den Finanzmarkt an die Kandare, der schuld ist an der Preisgestaltung und mitschuldig ist am Hunger in der Welt.

lädt ...
melden
decordoba (3.803 Kommentare)
am 07.08.2018 10:43

Die Getreideernte war in Österreich bereits vor einigen Wochen. Es wurden geringe Einbußen in der Menge gemeldet. Die Bauern haben sich wegen der anhaltend niedrigen Preise beklagt.

In Nord- und Ostdeutschland haben sie starke Ernteausfälle durch die Dürre. Das treibt die Preise nach oben, weil europaweit die Getreideernte gering ausgefallen ist.

lädt ...
melden
fritzlfreigeist (1.646 Kommentare)
am 06.08.2018 23:14

Die überbordenen Agrarsubventionen gehören ganz einfach gecancelt, wer nicht wirtschaften kann, soll zusperren. Der Nachbarbauer pachtet gerne, damit er selbst auf eine reale Grösse kommt, die seinen Fortbestand gewährleistet.

Die ganzen Agrarsubventionen waren 1946 eingeführt worden, um die Ernährung der Bevölkerung zu sichern, das jetzt noch diese Bonifizierung angewandt wird, ist eigentlich Milch in ein Fass ohne Boden schütten.

lädt ...
melden
AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 06.08.2018 14:31

Warum soll auch immer den einen immer alles ausgeglichen werden???

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 06.08.2018 11:56

Viehbestand senken? Ein sinnvoller Beitrag zum Umweltschutz!

Nachdem die Turbo-Viehbauern einen deutlichen Beitrag zur Klimaerwärmung leisten, könnte es nur gut sein, wenn sie nun etwas dagegen tun.

lädt ...
melden
ruhigblut (1.337 Kommentare)
am 06.08.2018 12:51

Wenn du die Studien, auch von NGOs genau ließt, wirst du erfahren, dass klimatechnisch eine Turbokuh besser ist als eine in der Milchleistung schwache Kuh, denn der Methanausstoß sinkt pro Liter mehr Milch pro Kuh

lädt ...
melden
Biobauer (6.035 Kommentare)
am 06.08.2018 13:19

Um vom Methan zum CO2 zu kommen, eine wiese die nicht beweidet wir und wo das Gras verrottet weil es gemulcht wird, hat den selben CO2 Ausstoss wie eine Wiese die gemäht wird und wo das Futter verwertet wird.

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 06.08.2018 15:53

Es ging mir nicht um die Wiese. Das wäre ja ohnehin soweit neutral.

Aber bei der Verdauung produzieren Rinder das Treibhausgas Methan. Das heizt das Klima 25 Mal stärker auf als CO2 (lt. Landwirtschaftskammer nur 20x). Und ein Rindviech produziert 55.000 bis 90.000 Liter/Jahr.

Alles bestens, oder?

lädt ...
melden
Biobauer (6.035 Kommentare)
am 06.08.2018 22:45

Mein lieber milquart, gar nichts ist gut, die Kühe erfüllen keinen Selbstzweck sondern sind Teil einer immer schneller und perverser laufenden Konsumindustrie und der ehemals freie Bauernstand ist mit Wachstum und offenen Grenzen zu Dumpingpreisen, zu Erfüllungsgehilfen des Gierigen Molochs Konsument geworden.

lädt ...
melden
Gugelbua (31.930 Kommentare)
am 06.08.2018 10:18

da haben die Börsenspekulanten ja wieder ins Schwarze getroffen ! zwinkern

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 06.08.2018 10:16

Den geringsten Anteil am Getreide isst der Mensch. Futtermittel ist ein hoher Getreideanteil. Fleisch, Eier, ja auch das Bier, wird den Preisanstieg der Getreide am meisten spüren.

lädt ...
melden
thomas.preinesberger (5 Kommentare)
am 06.08.2018 12:41

Für Preisanstiege beim Bier werden dann wohl wieder die Bauern herhalten müssen und dass, obwohl der Wareneinsatz von Getreide beim Bier gerade mal 2% des Preises ausmacht...

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 06.08.2018 13:46

Bier hat rund 5% Alkohol.
Alkohol wird aus Zuckergärung erzeugt.
Für die Zuckergärung wird Stärke beim Malzvorgang in Zucker umgewandelt.
Beim Gärvorgang des Zuckers fallen je zur Hälfte Alkohol und CO2 an.

Es ist ein Unterschied, ob beim Bier 2% der Getreidemenge, oder 2% des Getreidepreises als Berechnung hergezogen werden. Die anfallenden Steuern werden in Prozent des Grundpreises vom Bier gerechnet und die sind nicht wenige.

Natürlich ist Bier nicht mit dem Tierfutter vom Preisanteil zu vergleichen. Nur brauchst du für ca. 1 kg Fleisch mehr als 1 kg Getreide.

lädt ...
melden
TJW (143 Kommentare)
am 06.08.2018 07:24

Dürre "treibt" Getreidepreise...

Der Ausdruck "treibt" ist etwas vermessen, es wäre zu wünschen dass der Preis den Produktionskosten gerecht wird und von einer "Butter für's Brot" zu sprechen ist schon fast fahrlässig.

Keine Angst, der Getreidepreis macht einen sehr geringen Anteil am Brotpreis aus!!!

lädt ...
melden
TJW (143 Kommentare)
am 06.08.2018 07:38

http://www.bauernverband-uer.de/wissenswertes/nahrungsmittel-verbrauch-und-preise/

Der Kostenanteil vom Getreide am Brotpreis, sind max 7%

lädt ...
melden
TJW (143 Kommentare)
am 06.08.2018 09:18

https://m.handelszeitung.at/handelszeitung/ausgaben-fuer-lebensmittel-weiter-gesunken-134146

Nur zur Info, es müsste sich niemand vor "fair trade" von heimischen Lebensmittel fürchten.

lädt ...
melden
jago (57.723 Kommentare)
am 06.08.2018 07:48

Die OÖN hat seit längerer Zeit ein massives Problem mit den Titeln grinsen

Zwischen Marktschreierkonkurrenz und Leitmedium. Mein Mitleid ist endenwollend.

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 06.08.2018 06:48

Die Supermärkte sind voll! Was will man denn noch mehr? Dann werden halt ein paar Tonnen Lebensmittel weniger weggeworfen weil's übern Verfallsdatum sind.

Wenn die Regale halb leer sind könnt's jammern.

lädt ...
melden
jago (57.723 Kommentare)
am 06.08.2018 07:52

Das kommt erst nach der posen Marktwirtschaft.

Wenn der Staat, die angehimmelte Regierung alles regiert. Die EU-Beamten und bei uns die Schwarzen sind auf dem Weg dazu traurig

lädt ...
melden
max1 (11.582 Kommentare)
am 06.08.2018 08:44

Die Schwarzen? Die sind doch für die freie Marktwirtschaft?

lädt ...
melden
netmitmir (12.413 Kommentare)
am 06.08.2018 08:46

freie "Subventionswirtschaft fürs Stimmvieh" trifft es eher.

lädt ...
melden
jago (57.723 Kommentare)
am 06.08.2018 10:04

Vergiss er mir die Büüüünde nicht!

lädt ...
melden
netmitmir (12.413 Kommentare)
am 06.08.2018 14:22

Das Lagerhaus baut schon einen Stock drauf. Ich frag mich ja wieviel die zahlen für solche Meldungen.

lädt ...
melden
jago (57.723 Kommentare)
am 06.08.2018 10:02

Bei den Schwarzen gibts immer noch ein paar % Wirtschaftsbündler fürs Gemüt. Und selbst die sind nicht sicher, ob sie lieber für ihre Kinder in den Amtsstuben und in den Lehrerzimmern votieren sollen.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen