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"Digitalisierung müssen wir weiter und breiter denken"

Von Clemens Thaler   24.September 2021

Martina Mara ist Professorin für Roboterpsychologie an der JKU und neue Juryvorsitzende des Digitalos. Im Interview spricht sie über künstliche Intelligenz, nachhaltige Technologien und die Chancen der Digitalisierung in Oberösterreich.

OÖNachrichten: Sie sind Juryvorsitzende des Digitalos 2021. Warum braucht es diese Auszeichnung für digitale Leistungen?

Martina Mara: Ein Preis wie der Digitalos ist wichtig, weil er Personen, die in der digitalen Transformation heute schon vorne mitspielen, vor den Vorhang holt und gleichzeitig andere Leute inspiriert, dies in ihren Bereichen weiterzudenken. Es geht um Identifikationsfiguren.

Wie hat die Corona-Pandemie die Digitalisierung beeinflusst?

Die Pandemie hat zu einem Digitalisierungsschub geführt. Und hat uns gleichzeitig vor Augen geführt, in welchen Bereichen wir noch sehr analog sind – etwa in der Bürokratie. Umgekehrt, dass man vielleicht nicht wegen jeder Power-Point-Präsentation nach Berlin fliegen muss, sondern manche Termine ebenso gut virtuell absolvieren kann. Eine andere praktische Erkenntnis ist, dass digitale Kommunikation den zwischenmenschlichen Kontakt nicht vollständig ersetzen kann. Zum Beispiel bei Diskussionen oder Verhandlungen.

Wie steht Oberösterreich in dieser Transformation da?

Ich glaube, dass wir in Oberösterreich traditionell technikaffin und innovationsfreudig sind und sich hier in den vergangenen Jahren auch einiges bewegt hat. Natürlich gibt es immer Luft nach oben. Aber ich denke, mit der Ars Electronica, dem ersten Informatikstudium und den ersten Artificial-Intelligence-Studiengängen an der JKU, der Kunstuni, mit Hagenberg und der Tabakfabrik wird deutlich, dass hier Digitalisierung traditionell breit und aus verschiedenen Perspektiven gedacht wird. Kreativität im digitalen Bereich hat immer eine Rolle gespielt. Und ich glaube, dass wir diese Stärken für die Zukunft weiter forcieren müssen. Wir haben in Oberösterreich jetzt die einmalige Chance, da wir auch eine neue Universität der digitalen Transformation bekommen.

Welche Rolle kann die geplante Technische Universität spielen?

Eine entscheidende. Angesichts der internationalen Konkurrenz müssen wir uns durch neue Bildungsangebote abheben. Dabei wird wichtig sein, dass man in Richtung Nachhaltigkeit geht, also die Verbindung von Umwelt, Klimaschutz und Technologien, und auch transdisziplinäre Ansätze verfolgt. In Richtung Diversität, wie unterschiedlich die Leute sind, die digital mitgestalten. Hier gibt es weltweit Nachholbedarf.

Künstliche Intelligenz: Wo geht die Reise da aus Ihrer Sicht hin?

Es gibt kaum Bereiche, wo sie nicht zum Einsatz kommen wird. Ich denke da etwa auch an den Klimaschutz. Ein spannendes Thema. Ich würde mich freuen, wenn viele Digitalos-Einreichungen für "grüne" Zukunftstechnologien kommen.

Gespräch mit Martina Mara, Vorsitzende der DIGITALOS-Jury

Martina Mara ist Professorin für Roboterpsychologie am Linz Institute of Technology der Johannes Kepler Universität Linz. Beim DIGITALOS 2021 ist sie die Vorsitzende der Jury

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19. April 2024