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"Digitaler Arschtritt": Corona-Pandemie lässt Internethandel kräftig wachsen

Von nachrichten.at/apa, 07. September 2020, 14:52 Uhr
(Symbolbild) Bild: www.colourbox.de

WIEN. Im 1. Halbjahr soll das Online-Umsatzplus - ohne Nahrungsmittel - bei ungefähr 30 Prozent liegen.

Von Mai 2019 bis April 2020 stiegen die Distanzhandelsausgaben um sieben Prozent auf 8,7 Mrd. Euro. 54 Prozent der Ausgaben flossen an ausländische Anbieter wie Amazon, Zalando & Co., geht aus einer Studie der KMU Forschung hervor.

"Die Auswirkungen der Coronapandemie sind ein digitaler Urknall und ein digitaler Arschtritt", sagte Handelsverband-Vizepräsident und Unito-Chef Harald Gutschi.

Möbel und technische Geräte besonders gefragt

Zur Unito-Gruppe gehören fünf Marken (Otto, Universal, Quelle, Lascana, Oko) in sechs Ländern, wobei Österreich der Hauptmarkt ist. Der Versandhändler Unito gehört zur deutschen Otto-Gruppe, hat aber in Graz und Salzburg Niederlassungen. Für Unito rechnet Gutschi heuer mit einem Umsatzplus von rund 20 Prozent. Besonders gefragt seien heuer Möbel und technische Geräte, verhaltene Nachfrage gebe es bei Textilien.

Der Handelsverband-Vizepräsident appellierte an die heimischen Einzelhändler, die noch keinen Online-Shop haben, sich schnellstmöglich digital besser aufzustellen. "Man kann gegen die großen Anbieter bestehen, man muss aber kreativ sein", sagte Gutschi. Vor allem im Hinblick auf das Weihnachtsgeschäft gebe es dringenden Online-Handlungsbedarf. Der Unito-Chef erwartet aufgrund der Coronapandemie einen Kundenfrequenz-Rückgang im stationären Handel in der Weihnachtszeit von bis zu 50 Prozent.

Zwei Millionen für Digitalisierung

Gestern hat Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) eine neue Digitalisierungsförderung für Klein- und Mittelunternehmen (KMU) im Online-Handel publik gemacht. Über die staatliche Förderbank aws gibt es insgesamt 2 Mio. Euro für eine Verstärkung und Professionalisierung der digitalen Vertriebs- und Vermarktungsmaßnahmen.

Von den einzelhandelsrelevanten Konsumausgaben der privaten Haushalte in Österreich in Höhe von 72 Mrd. Euro flossen von Mai 2019 bis April 2020 rund 11 Prozent in den in- und ausländischen Internet-Einzelhandel (8,0 Mrd. Euro) und 1 Prozent in den klassischen Versandhandel (700 Mio. Euro), geht aus der Studie der KMU Forschung Austria im Auftrag des Handelsverbands hervor. Grundlage der Berechnung war eine repräsentative, telefonische Befragung von 1.350 Österreicherinnen und Österreicher ab 15 Jahren. Zum Distanzhandel gehört der Internet- und Versandhandel, Teleshopping und Direktvertrieb.

Ausländische Anteile gesunken

Österreichs Internethändler haben etwas Boden gegenüber der ausländischen Konkurrenz wettgemacht. Der Anteil der ausländischen Anbieter am heimischen Online-Umsatzkuchen sank um drei Prozentpunkte auf 54 Prozent.

  • Rund ein Viertel der Distanzhandel-Ausgaben entfielen im Analysezeitraum auf den Bereich Bekleidung und Textilien. Die Ausgaben stiegen um 4 Prozent auf 1,95 Mrd. Euro. Studienautor Wolfgang Ziniel erwartet hier "weiteres Potenzial" für Umsatzwachstum.
  • Bei Elektro-/Elektronikgeräte und Handys gab es ein Plus von 3 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro.
  • Bei Möbel, Einrichtung und Deko registrierten die Online-Shops ein Plus von 3 Prozent auf 600 Mio. Euro, bei Kosmetikprodukten ein Plus von 17 Prozent auf 340 Mio. Euro und bei Sportartikel ein Plus von 11 Prozent auf 490 Mio. Euro.
  • Zu Umsatzrückgängen kam es hingegen bei Büchern, Zeitschriften und Schreibwaren (-3 Prozent auf 610 Mio. Euro) und Schuhen/Lederwaren (-2 Prozent auf 480 Mio. Euro). "Insbesondere bei Büchern, Zeitschriften und Schreibwaren ist der Zenit bereits überschritten und die Konsumentinnen und Konsumenten kaufen wieder vermehrt im stationären Einzelhandel ein", so das Fazit von Handelsforscher Ziniel.

Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will erwartet aufgrund der Coronakrise ein "bauchiges U" bei der Umsatzentwicklung im Einzelhandel. Das Plus im Online-Geschäft könne heuer leider nicht den Umsatzrückgang im stationären Handel ausgleichen. Die coronabedingt hohen Arbeitslosen- und Kurzarbeitszahlen würden die Kaufkraft dämpfen. Um den Konsum anzukurbeln, forderte Will erneuert einen 500-Euro-Österreich-Scheck für Geringverdiener und eine Senkung der Lohnnebenkosten.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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mitreden (28.669 Kommentare)
am 08.09.2020 09:13

Ich erkundige mich im Netz und dann geh ich ins Geschäft.
Auch, wenns bestellt wird.
Rückgaberecht und Service ist mir im Geschäft genau so sicher oder besser!

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 08.09.2020 07:50

Und jetzt weiß man wer an dieser Corona Hysterie interessiert ist und profitiert!!

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Xeisler (340 Kommentare)
am 07.09.2020 16:50

Ich würde eigentlich gerne weniger im Internet einkaufen, da es auf lange Sicht Arbeitsplätze in der jeweiligen Region kostet, doch manchmal hat man es wirklich schwer bzw habe ich schon manchmal das Gefühl, dass die im Fachgeschäft einfach wollen, dass man im Internet kauft. Meistens passiert mir das komischerweise bei großen Ketten und relativ alltäglichen Dingen, doch da bekommen die Verkäufer wahrscheinlich ein Fixgehalt, unabhängig vom Umsatz.
Oft höre ich den Satz "Das haben wir nicht da aber wir können´s bestellen" worauf ich meist antworte, dass ich es mir auch selber bestellen kann und dafür eigentlich nicht ins Geschäft gehen müsste. Ernte dafür dann oft blöde Blicke!
Ja und die Fetzenpflicht macht die Sache auch nicht einfacher. Bei Lebensmittel hat man eh keine Chance, aber für unaufschiebbare Dinge bin ich, als Haberlander´s Panikreaktion in OÖ aufrecht war, nach Amstetten gefahren.

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Gugelbua (31.920 Kommentare)
am 07.09.2020 15:15

Ich kaufe auch online, weils Sortiment im Handel einfach nicht mehr da ist, so unterm Motto friß oder stirb

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 07.09.2020 15:26

That’s it!

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