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Die Rückkehr der Mehrwegflasche

28.Februar 2020

Die leere Glasflasche ausspülen und zurück ins Geschäft bringen – für ältere Menschen könnten in diesen Tagen Kindheitserinnerungen wach werden, wenn sie im Geschäft Milch kaufen. Österreichs größte Molkerei, die Berglandmilch, hat acht Millionen Euro in ein neues Abfüll- und Waschsystem am Standort Aschbach (Niederösterreich) investiert. Die wiederbefüllbare Mehrwegflasche feiert damit nach 20 Jahren eine Rückkehr.

Erst war die Einwegflasche: Schon die von der Berglandmilch im Frühjahr 2018 ins Leben gerufene Einweg-Variante hatte laut Rewe-Konzern alle Erwartungen übertroffen. Ein Viertel der "Ja!Natürlich"-Milch wurde in der Glasflasche verkauft. Aber eine Verpackung aus Glas heißt nicht, dass alles umweltfreundlich sein muss: Umweltexperten kritisierten, dass die Ökobilanz, abhängig vom Transportweg, schlechter als jene von Kartonverpackungen sei.

Der nächste Schritt: Milch in der Einwegflasche fand trotzdem Gefallen. Von Berglandmilch aus gingen zuletzt jährlich 17 Millionen Liter in der Glasflasche in den Handel. "Das sind acht Prozent unserer gesamten Produktion", sagt Geschäftsführer Josef Braunshofer. In Kooperation mit der Umweltschutzorganisation Greenpeace wurde an der Ein-Liter-Pfandflasche gearbeitet: "Diese Flaschen können mindestens 15 Mal wiederbefüllt werden", sagt Braunshofer: "Damit reduzieren wir das Verpackungsmaterial enorm."

Die Ökobilanz: "Alleine in Österreich fallen bei der Milch 250.000 Tonnen Verpackungsmüll an, nur ein Drittel davon wird wiederverwertet", sagt Christian Pladerer, Vorstand des österreichischen Ökologie-Instituts. Dazu argumentiert die Berglandmilch mit kurzen Transportwegen: Aschbach liege zentral zwischen Wien und Salzburg. Auch die Flaschen würden im nahen Kremsmünster und Pöchlarn (Firma Vetropack) erzeugt. Außerdem sei, so Braunshofer, die Anlage in Aschbach "auf dem letzten Stand der Technik und der Wasser- und Laugenverbrauch optimiert".

Der Preis: Neben der Schärdinger Berghof Milch und der Tirol Milch füllt die Molkerei in Aschbach auch Biomilch für REWE (Billa, Merkur, Adeg) und Spar in Pfandflaschen ab. Eine Halbliter-Mehrwegflasche und Joghurt in Mehrweggläsern sind geplant. Pro Milchflasche wird im Supermarkt übrigens ein Pfand von 22 Cent erhoben. Ziel sei es, so Bergland, bis zu 40 Millionen Liter Milch in Flaschen zu verkaufen. Der Verkaufspreis ist höher, weil der Aufwand größer sei: "20, 30, 40 Cent mehr pro Liter. Die Frage ist, ob es einem wert ist oder nicht", sagt Braunshofer. Die Flasche selbst ist übrigens nicht ganz ein halbes Kilo schwer. (viel)

  • 75 Liter Milch trinkt der Österreicher im Durchschnitt pro Jahr. 
  • 25.0000 Tonnen Verpackungsmüll fallen in Summe bei der Milch pro Jahr an.
  • 22 Cent Pfand pro Milchflasche müssen die Konsumenten im Supermarkt zahlen. 
  • 1,79 Euro kostet der Liter bei Rewe 

Berglandmilch holt Mehrwehrflaschen zurück

Nach 20 Jahren Milch in Verbundpackungen führt die Berglandmilch wieder Glasflaschen ein.

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