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Deutschland: Wirtschaftsforscher senken Prognose

Von OÖN   04.April 2019

."Der langjährige Aufschwung der deutschen Wirtschaft ist zu Ende", sagt der stellvertretende Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Oliver Holtemöller, zu der am Donnerstag veröffentlichten Gemeinschaftsdiagnose. "Die Gefahr einer ausgeprägten Rezession halten wir jedoch bisher für gering." Für 2020 sagen die Experten unverändert ein Wachstum von 1,8 Prozent voraus.

Kommt es zu einem ungeregelten EU-Austritt Großbritanniens dürfte das Wirtschaftswachstum sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr "deutlich niedriger" als bisher veranschlagt ausfallen. Risiken sehen die Experten außerdem im noch ungelösten Handelsstreit zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften USA und China. National bremsten Fachkräftemangel, Lieferengpässe sowie Schwierigkeiten in der Autoindustrie die Konjunktur.

"Auch die deutsche Wirtschaftspolitik schafft Risiken, etwa indem sie die langfristige Stabilität der gesetzlichen Rentenversicherung durch erhebliche Leistungsausweitungen belastet, die aus dem Beitragsaufkommen nicht zu finanzieren sein werden", kritisieren die Institute. "Dies lässt Steuererhöhungen erwarten, die Deutschland als Investitionsstandort weniger attraktiv machen." Die Politik sollte stärker darauf ausgerichtet werden, die Rahmenbedingungen für Investitionen zu verbessern.

Der Beschäftigungsaufbau dürfte sich zwar fortsetzen, aber an Fahrt verlieren. Die Zahl der Erwerbstätigen soll bis 2020 auf 45,5 Millionen steigen, was rund 700.000 mehr wären als 2018. Gleichzeitig soll die Zahl der Arbeitslosen auf 2,1 Millionen sinken. Trotz der trüberen Konjunktur rechnen die Experten auch mit anhaltend kräftigen Staatsüberschüssen. Im laufenden Jahr sollen das Plus bei 41,8 und 2020 bei 35,6 Mrd. Euro liegen.

Die Gemeinschaftsdiagnose dient der deutschen Regierung als Basis für ihre eigenen Prognosen, die wiederum die Grundlage für die Steuerschätzung bilden. Sie hatte ihre Schätzung für dieses Jahr zuletzt auf 1,0 Prozent fast halbiert und geht im kommenden Jahr von einem Plus von 1,6 Prozent aus. Erarbeitet wird das Gutachten vom RWI in Essen, vom DIW in Berlin, vom Ifo-Institut in München, vom IfW in Kiel und vom IWH.

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25. April 2024