Der hässliche Plastikmüll stellt die Kunststoffindustrie auf den Kopf
DÜSSELDORF. Auf der wichtigsten Branchenmesse dreht sich alles um die Wiederverwertung.
"Wie hoch darf der Anteil von Altkunststoff in der Anlage sein?" Diese Frage von Verarbeitern bringt die auf den Kopf gestellte Kunststoffwelt auf den Punkt. Die wichtigste Kunststoffmesse der Welt, die K in Düsseldorf, steht bis heute im Schatten von Plastikmüll in den Weltmeeren und der sich daraus resultierenden Diskussion über Vermeidung und Verbote. Das kleine Österreich ist – gemessen an der Präsentationsfläche – nach Deutschland, China und Italien das viertgrößte Ausstellerland. "Dieses Faktum zeigt eindrucksvoll die Bedeutung der Kunststoffindustrie bei uns", sagte Spartenobmann-Stellvertreter Stephan Kubinger, der eine Delegation der Wirtschaftskammer Oberösterreich begleitete.
Zu den Profiteuren der Wiederverwertungsdiskussion gehört das Ansfeldner Unternehmen Erema, das Recycling-Anlagen für Kunststoffverarbeiter und -aufbereiter baut. Die Erema-Gruppe ist mit mehreren Ständen und einem Zelt vertreten. "So groß wie noch nie", sagt Geschäftsführer Manfred Hackl. Binnen einer Woche werden so viele Aufträge abgeschlossen wie sonst in einem ganzen Quartal. Die mit dem Erweiterungsbau ab 2020 verfügbare Zusatzkapazität von 40 Prozent sei damit schon gut ausgelastet.
Skateboards aus Fischernetzen
Vor drei Jahren – die K findet nur im Drei-Jahres-Rhythmus statt – sei Erema mit seinen Produkt-ambitionen aus Recycling-Kunststoff noch belächelt worden, sagt Hackl. Inzwischen entstehen in Kooperation mit großen Spielern etwa aus Fischernetzen Skateboards. Shampoo-Flaschen aus 100 Prozent Altmaterial ließen sich heute ebenfalls verkaufen.
Den Druck, den die großen Konsumenten-Marken spüren, geben diese an ihre Lieferanten weiter. Selbst die Bauindustrie frage nach, ob Kunststoff-Verbinder für Rohre einen Recycling-Anteil enthalten, sagt Josef Nahringbauer vom Micheldorfer Werkzeugbauer und Spritzguss-Fertiger ifw.
SML aus Redlham, Hersteller von Schrumpffolien für Paletten, kann Folien aus 100 Prozent Altware erzeugen. "Unser Material ist ein wertvoller Rohstoff, das wirft man nicht weg", sagt Geschäftsführer Karl Stöger. Generell fühlt sich die Kunststoff-Industrie zu Unrecht geprügelt: "Es braucht mehr Aufklärung. Kunststoff muss richtig gesammelt werden", sagt Stöger. Kubinger ergänzt: "Die Industrie ist Teil der Lösung, nicht das Problem." Weil Recycling-Kunststoff inzwischen begehrt ist, ist dieser derzeit teurer als Originalware.
Der Maschinenbauer Fill in Gurten macht etwa ein Viertel seines Geschäfts mit Maschinen für Kunststoffverarbeiter. Dort kommt das Thema Wiederverwertung ebenfalls an. So wird eine Anlage präsentiert, die Faserstreifen verlegt und klebt. Wird das von wiederverwertbarem Kunststoff umfüllt, braucht man weniger Material. Diese Composite-Teile – etwa für die Flugzeug-Industrie – sind leichter. "Solche Entwicklungen helfen der Umwelt", sagt Spartenchef Wilhelm Rupertsberger.
Wie andere Aussteller ist Mario Haidlmair vom Nußbacher Werkzeugbauer von der positiven Stimmung auf der Messe überrascht. Er will zusätzlich zum Werkzeugbau für Kisten und Tonnen neue Geschäftsfelder vorantreiben. Vor allem in einer Anspritz-Vorrichtung, die Spritzguss um ein Viertel beschleunigt und fast ein Drittel weniger Druck erfordert, sieht Haidlmair viel Potenzial.
Warum gibt es in Österreich kein Pfand auf Plastikflaschen so wie zB in Deutschland?
Wer verhindert ein derartiges Gesetz?
Fragen über Fragen!
Kunststoffwiederverwertung ist der einzige Weg die Umwelt nachhaltig zu schonen. Ja diese Kreislaufwirtschaft muss sich fortsetzen, soll heißen, aus Plastik wird Plastikmüll und dieser wird wieder zu Plastikware um dann wieder zu Müll werden und so fort....
ZONNE1
so is es ,jede/r kann was beitragen
Plastiksackerl in Geschäfte wurden durch sogenannten Biosackerl als Alternative eingesetzt und dafür werden 3 Cent verlangt ...ich benütze nur noch solche und zahle gerne die paar Cent im Wissen mit der Umwelt präventiv zu sein.
Wegen den muehl im Meer, sollten die jeweiligen länder, welche am Meer liegen härter durchgreifen. Entweder schlafen deren staatsoberhaeupter oder es ist ihnen egal. Gretel koennte in den ländern eine Demo machen. (falls sie sich traut)
Zum "Müll im Meer" tragen wir Alle bei , auch Sie. Das Eine oder Andere Verpackungs-Sackerl bläst der Wind, beim Entleeren der Mülltonne, auf die Straße , flattert weiter Richtung Donau ,und schon ist es auf dem Weg ...
JEDER leiste seinen Beitrag
aber das Problem wird so nicht gelöst - auch durch ein Plastiksackerlverbot wird nichts gelöst.
Zonne. Kann mir nicht vorstellen, daß es ein plastiksackerl vom südlichen linz bis zur Donau schafft. Nicht einmal beim stärksten Wind. Da bleibt es vorher irgentwo hängen.
NALA2
dann geht es halt in die Traun oder Krems, und dann in die Donau
Das Plastiksackerl verhängt sich im Gebüsch, wird nach ein paar Jahre spröde und der zerfällt in kleine Flankerl, die dann im Schwarzen Meer landen. Pro Jahr sind das schätzungsweise 1500 Tonnen.
Das Schwarzen Meer führt das Zeug freilich wieder zurück zum Ursprung. Das Schwarze Meer ist nämlich ab einer Tiefe von 150m ohne Sauerstoff. Alles, was hinuntersinkt, verfault nicht, sondern zersetzt sich. In ein paar Millionen Jahren wird es dort ein gigantische Ölfeld geben.
Der Müller mahlt. Der Maler malt. Beide ma?len. Wie schreibt man da ma?len?
nala ist auch eine Feindin des Genitivs sowie der korrekten Groß-/Kleinschreibung.
Weinberg. Lesen könntest du es oder?