Daimler-Chef Källenius sieht in den Kosten den Schlüssel zur E-Mobilität
FRANKFURT. Bei Gleichstand von Verbrenner und Batterieauto komme der Durchbruch.
Um die Klimaziele zu erreichen, müsse sich die Autoindustrie gewaltig anstrengen. Deshalb werde auch in einer beispiellosen Art und Weise in neue batteriebetriebene Autos oder Plug-in-Hybride investiert. Um die Ziele zu erreichen, sei aber entscheidend, die Kosten zu senken. "Daran arbeiten wir extrem hart", sagte der neue Daimler-Chef Ola Källenius vor Journalisten in Frankfurt.
In zehn Jahren werde die Autoindustrie ganz anders aussehen. Der Transformationsprozess habe begonnen und er werde immer schneller, sagte Källenius. "Auch wenn die Herausforderungen gewaltig sind, wir freuen uns drauf." Derzeit sind die Konsumenten in vielen Ländern offenbar noch nicht bereit, voll elektrische Autos zu kaufen. Das hängt mit den höchst unterschiedlichen Förderungen zusammen. Källenius ist aber überzeugt, wenn man attraktive Produkte auf den Markt bringe, sei die Nachfrage groß. "Wir haben da oft Probleme, die entsprechenden Stückzahlen zu produzieren."
Schlüssel ist Kostenneutralität
Der Schlüssel zum Durchbruch der E-Mobilität sieht Källenius bei den Kosten. Das Ziel müsse lauten, dass es egal sei, ob ein Auto von Batterien oder von einem Verbrennungsmotor angetrieben werde. "Davon sind wir noch ein paar Jahre entfernt, aber wir arbeiten hart daran", sagte Källenius am Rande der Internationalen Automobilausstellung IAA.
Eine weltweite Rezession sieht der Daimler-Chef nicht. "Wir haben ein sehr gemischtes Bild", erläuterte Källenius. Für sein Unternehmen sieht er jedenfalls Wachstum zumindest bis zum Jahresende. Tatsache sei aber, dass die Situation volatiler geworden sei.
Daimler hat eine neutrale Position, was die künftige Antriebstechnik angehe. Angst, dass die Politik die Industrie in eine bestimmte Richtung dränge, etwa zu rein batteriebetriebenen Autos, sieht Källenius derzeit nicht. Man biete selbst die volle Bandbreite an. Was Fahrzeuge für die gewerbliche Verwendung angehe, sehe das anders aus. "Hier sehen wir Chancen für die Brennstoffzelle", so Källenius. Ab 2030 sei das auch eine Technik für schwere Lastwagen.
Dass die Umstellung auf E-Mobilität auf die Gewinnspannen der Autoproduzenten drücke, sei ein Thema. Deshalb arbeite man so hart auf der Kostenseite. Von diesem Druck sei ein Luxus-Auto-Produzent wie Mercedes zwar nicht so stark betroffen. Man könne aber davon ausgehen, dass jedes Auto, das auf den Markt gebracht werde, auch Gewinn abwerfe.
Beim autonomen Fahren sieht er es als zielführend an, gemeinsam mit dem Mitbewerber BMW zu arbeiten. Man habe da zwei sehr kompetente Teams zusammengeführt. Die größte Herausforderung sei dabei, ein Taxi in einem urbanen Umfeld fahren zu lassen. Es gebe hier schon Pilot-Versuche, auch bei Daimler in San José in Kalifornien soll demnächst einer starten.
Ist Online-Vertrieb die Zukunft?
"Wir digitalisieren sämtliche Kanäle zu unseren Kunden", meint Källenius, was die Zukunft des Autohandels angeht. Aber ein Luxushersteller wie Mercedes brauche beides. Eine Online-Präsenz auf Stand der Technik. Aber bei Mercedes sei man überzeugt, dass auch die physische Präsenz wichtig bleiben wird. Es müsse die Möglichkeit geben, mit jemanden zu sprechen, auszuprobieren. "Es wird beide geben – und zwar noch für eine sehr lange Zeit", betonte Källenius.
Was das Service und Reparaturen von Fahrzeugen angehe, in Hinblick auf die E-Mobilität, werde es noch lange einen großen Fuhrpark mit Verbrennungsmotoren geben.
Auch beim Dieselantrieb sei das Stickoxid-Thema erledigt. Man sei jetzt in der überwiegenden Zahl der Fahrsituationen weit unter den gesetzlichen Vorgaben. Auch wenn bei Mercedes der Dieselanteil bei den verkauften Fahrzeugen ohnehin nicht so stark gesunken sei, hole der Diesel jetzt wieder auf. "Der Kunde entscheidet am Point of Sale, was für ihn das Beste ist", sagte Källenius.
Die Fotostrecke der neuen Autos von der IAA Frankfurt, die Carsten Hebestreit gemacht hat, ist wirklich sehr gut und interessant.
Was mir auffällt: BMW macht recht gelungene Concept-Cars, aber z.B. beim Kühler die Nieren des neuen Concept-4-ers sind absolut hässlich, weil übertrieben hoch und aufdringlich. Der Rest vom Auto sieht sehr gut aus.
Diese übertriebenen BMW-Nieren, die es aktuell auch schon bei den großen, teuren Serien-BMW´s gibt, sind offensichtlich nicht den europäischen Käufern geschuldet, sondern reichen Asiaten (Chinesen), die anscheinend derartigen geschmacklosen Protz lieben. Die Frage ist, wie viele Europäer man mit solchen Nieren-Auswüchsen verprellt.
Diese Nieren-Geschmacks-Verwirrung erinnert mich an die "Haifischmäuler", die bei Peugeot vor 10, 15 Jahren immer größer und hässlicher wurden, nachdem Peugeot zuvor recht elegante Autos designt hat.
Mittlerweile ist Peugeot stilistisch wieder auf guten Bahnen unterwegs.
Wenn ich BMW-Chef wäre, würde ich zur Strafe für die hässlichen BMW-Nieren dieser Studien und Serien-Autos die verantwortlichen Designer 100 mal in allen Ansichten den von Albrecht Graf Goertz designten BMW 507 mit seiner wunderschönen Front zeichnen lassen, damit sie lernen, wie es wirklich gemacht werden soll.
Kurzfristig, und vielleicht im kleinen Rahmen gedacht, aber derzeit scheitert es bei vielen Autokäufern daran, dass einfach zu Hause keine Steckmöglichkeit zur Verfügung steht und sich auch schwer realisieren lässt. Denke das ist für Viele ein Thema.
Darüber hinaus sind die derzeitigen Reichweiten nur für den urbanen Bereich interessant. Ansonsten Hybrid.....
Nunja... wenn man zu einfach denkt.
Der typischen Kompaktwagen wird in Österreich nur 17km am Tag bewegt.
Ein ZOE hängt so grade mal entweder nur alle 15 Tage 2h an 22kWh an der Leitung, oder kurz öfters.
Es muss in die Köpfe, dass das Tanken eines E-Autos für den Betreiber nur wenige Sekunden und nicht Stunden dauert.
Einstecken - Ausstecken.
Beim Einkaufen,... usw...
Das Potenzial für 2 Autos mit PV-Zugang daheim ist ENORM !
20m² PV-Fläche genügen für den "gratis" Betrieb eines Stromers.