Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Gebraucht, gemocht und gut genutzt

Von Tobias Hagleitner, 09. März 2019, 00:04 Uhr
Gebraucht, gemocht und gut genutzt
Wohnanlage Guglmugl in Linz von Architekt Fritz Matzinger Bild: Gregor Graf

LINZ. Architekturpreis Daidalos: Für den Sonderpreis "Bewährte Bauten" wurden drei Objekte nominiert, die in jahrelanger Nutzung ihre Qualität bewiesen haben.

90 Projekte wurden beim oberösterreichischen Architekturpreis Daidalos eingereicht. Auszeichnungen für Architektur werden üblicherweise für brandaktuelle Leistungen vergeben. Bei der Momentaufnahme, die das Neueste und Beste feiert, kommt eine besonders wichtige architektonische Qualität zu kurz: die Alltagstauglichkeit auf lange Sicht. Zum Daidalos-Sonderpreis "Bewährte Bauten" waren deshalb Gebäude zugelassen, die mindestens zehn und bis zu 25 Jahre alt sind.

Architektur war gefragt, die dauerhaft brauchbar und alterungsfähig ist, die gemocht wird, weil sie bestens funktioniert und den sich wandelnden Anforderungen im Lauf der Zeit gerecht wird. Neben Gebäudezustand und Erscheinungsbild legte die Jury beim Sonderpreis besonderes Augenmerk auf die Gesamtentwicklung des jeweiligen Objekts, vom Entwurfsprozess bis heute, und auf die Meinungen der Nutzer des Gebäudes beim Besuch vor Ort.

Grundmodell

Mittlerweile ist der gelbe, hochgefaltete Dachkörper als architektonisches Merkzeichen und Teil der Corporate Identity des ÖAMTC etabliert. Den prototypischen Beginn einer ganzen Serie ähnlicher Servicebauten des Autoclubs markiert der Stützpunkt Wels von 2004. Der Entwurf der PAUAT Architekten / Architekt Heinz Plöderl für den Standort an der stark befahrenen Osteinfahrt der Stadt entwickelt seine skulpturale Dynamik aus dem vorhandenen Geländesprung.

Gebraucht, gemocht und gut genutzt
ÖAMTC-Stützpunkt Wels von PAUAT Architekten Bild: PAUAT

ÖAMTC-Stützpunkt Wels von PAUAT Architekten (Bild: PAUAT)

Zugleich definiert die Form den optimalen Ablauf der Funktionen. Nach außen ist das Gebäude Werbeträger und Leitsystem, nach innen organisiert es transparent und praktisch Kunden- und Betriebsbereich. Praktikabilität und Werbewirksamkeit ließen die Architektur betriebsintern das Vorbild werden.

Schon ein Vierteljahrhundert steht – oder eher: liegt – die langgestreckte Bogenkonstruktion des Design Center Linz am Schnittpunkt zwischen Innenstadt und Franckviertel.

Großform

Nach Plänen des Münchner Architekturbüros Prof. Thomas Herzog und unter Anleitung des Linzer Architekten Heinz Stögmüller als Partner vor Ort errichtet, wurde es im Jänner 1994 eröffnet und ist seither als Kongress- und Ausstellungszentrum bestens ausgelastet.

Gebraucht, gemocht und gut genutzt
Design Center Linz von Architekt Prof. Thomas Herzog und Architekt Heinz Stögmüller Bild: Dieter Leistner

Design Center Linz von Architekt Prof. Thomas Herzog und Architekt Heinz Stögmüller (Bild: Dieter Leistner)

10.000 Quadratmeter Fläche werden von dem raffinierten Glasdach überspannt (Statik: Sailer + Stepan, München). Eine hauchdünne Lamellenschicht in den Paneelen schützt vor direktem Sonnenlicht, verhindert Blendung und Überhitzung und sorgt für optimales Tageslicht. Nicht weniger gefinkelt ist das natürliche Belüftungssystem der Halle. In seiner mutigen und dabei hochfunktionalen Hightech-Ästhetik wurde das Design Center zu einem Wahrzeichen der Kultur- und Stahlstadt Linz.

Auf der Nordseite des Bauernbergs, unterhalb des Botanischen Gartens, errichtete Architekt Fritz Matzinger in Linz die Wohnanlage Guglmugl (Fertigstellung: 2000).

Gemeinschaftshaus

In enger Zusammenarbeit mit den künftigen Bewohnern wurde das Projekt partizipativ entwickelt. Mit Sensibilität für Topografie und Baumbestand wurde die Siedlung für insgesamt 32 Wohneinheiten kaskadenartig in den Hang gesetzt, mit hellem, begrüntem Atrium in der Mitte. Nach fast 20 Jahren wohnen die meisten "Gründungsmitglieder" nach wie vor im Haus.

Gemeinschaftlich verwaltet und solidarisch organisiert, unterhält die Hausgesellschaft auch Schwimmbad, Weinbar und Theaterkeller – all das gebaut in äußerst engem Kostenrahmen. Die Jury erkennt in der Anlage ein vorbildliches und hochaktuelles Beispiel dafür, dass Wohnen "leistbar" und "sozial" sein kann, ohne auf räumliche Großzügigkeit, attraktive Erschließungs- und Gemeinschaftsflächen und angenehme Außenräume verzichten zu müssen.

 

Daidalos 2019

Der Daidalos wird zum vierten Mal vergeben. Die nominierten Projekte wurden/werden in den vergangenen Wochen (Kategorien „Wertvolle Substanz“ und „Innovative Lösung“) und heute vorgestellt. Am 30. März lesen Sie über die drei Siegerprojekte. Alle Berichte auf nachrichten.at/daidalos

 

mehr aus Daidalos

"Schwierige Marktlage, aber wir sind stabil"

Energie-AG-Generaldirektor:"Es braucht einen Klimapakt"

Daidalos-Nominierte: Vom Hof bis zur Industrieanlage, von der Schule bis zur Feuerwehr

Architekturpreis Daidalos 2024: Das sind die Preisträger

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Pruckner (99 Kommentare)
am 09.03.2019 08:56

Ein mutiger Bau zur damaligen Zeit, mit mutigen Entscheidungsträgern und innovativem Konzept hat seine Nachhaltigkeit und schlichte Schönheit bewiesen, ohne in der Landschaft zu protzen.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen