Coronavirus: Österreichische Firmen in China bereiten sich vor
WIEN. Das Coronavirus aus China betrifft auch einige große österreichische Industriekonzerne, die Werke in China haben, darunter Lenzing, die Voest, AT&S, Miba oder die Agrana.
Die Produktion steht derzeit an den meisten chinesischen Standorten wegen der verlängerten Neujahrsferien still. Die AUA-Flüge nach Peking und Shanghai finden weiterhin wie geplant statt.
Der oberösterreichische Faserhersteller Lenzing beschäftigt im Faserwerk in Nanjing (300 Kilometer von Shanghai entfernt) und in einem Büro in Hongkong rund 500 Mitarbeiter. "Bei uns ist bereits der Health Emergency Plan aktiviert", sagte Sprecher Filip Miermans am Dienstag zur APA. Es gebe "sehr strenge Kontrollmaßnahmen" und man achte genau darauf, wo die Mitarbeiter unterwegs sind. Die Büromitarbeiter beginnen ab 3. Februar wieder zu arbeiten, allerdings von zu Hause aus. Wann man wieder den normalen Betrieb aufnehmen kann, ist noch unklar. Die Stadtregierung von Shanghai hat für private und öffentliche Betriebe einen Zwangsurlaub bis 9. Februar verhängt. Das Lenzing-Werk in Nanjing laufe aber, sagte der Sprecher.
Der ebenfalls oberösterreichische Industriezulieferer Miba beschäftigt 1.100 Menschen in China und hat Standorte in Suzhou in der Nähe von Shanghai und in Shenzhen nahe Hongkong. Bisher hat man keine speziellen Maßnahmen getroffen, die Mitarbeiter wurden aber von der Betriebsärztin informiert. Nach bisherigem Kenntnisstand sind weder bei Lenzing noch bei Miba Mitarbeiter erkrankt.
Der Stahlriese voestalpine beschäftigt in China mehr als 3.000 Leute an rund 30 Standorten, davon sind neun Produktionsstandorte. Die nach China entsandten Österreicher können nach Österreich zurückkehren, wenn sie das wollen. Dienstreisen nach China werden derzeit verschoben. Auch in einigen chinesischen voest-Betrieben steht die Produktion wegen der Neujahrsferien still.
Der steirische Leiterplatten-Hersteller AT&S will seine westlichen Mitarbeiter vorerst nur in Ausnahmefällen nach China reisen lassen. AT&S beschäftigt in China in zwei Werken rund 7.000 Mitarbeiter, darunter 80 Ausländer. Das Werk in Chongqing in Zentralchina habe die Produktion nach den Neujahrsfeierlichkeiten wieder aufgenommen, sagte ein Sprecher. Das Werk in Shanghai stehe hingegen noch immer still. Der Frucht-, Zucker- und Stärkekonzern Agrana hat in China drei Produktionsstandorte mit rund 380 Beschäftigten. Auch dort steht die Produktion wegen der Neujahrsferien derzeit still.
Die Austrian Airlines führen ihre Flüge von Wien nach Peking und Shanghai (fünf bzw. vier pro Woche) derzeit plangemäß durch. Das Risiko, sich während eines Fluges anzustecken, sei extrem gering, sagte ein Sprecher. Das fliegende Personal der AUA kann sich während Flügen von und nach China mit Masken schützen.
Touristen, die wegen des Coronavirus doch nicht nach China fliegen wollen, haben nach Ansicht des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) gute Chancen, ihre Reise kostenlos zu stornieren oder die Reise zu verschieben.
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Und wie sieht es mit den chinesischen Firmen in Österreich aus???
Zitat: "Die Austrian Airlines führen ihre Flüge von Wien nach Peking und Shanghai (fünf bzw. vier pro Woche) derzeit plangemäß durch. Das Risiko, sich während eines Fluges anzustecken, sei extrem gering, sagte ein Sprecher. Das fliegende Personal der AUA kann sich während Flügen von und nach China mit Masken schützen."
Die Aussage dieses AUA-Sprechers finde ich, wenn er auch den Rückflug aus China miteinbezieht, gelinde gesagt, sehr verwegen. Auf welche aktuelle Untersuchung stützt er diese Aussage? Laut Stand der Dinge ist ein Infizierter bereits bis zu 2 Wo vor Ausbruch der Erkrankung ansteckend. In einem Fluzeug, auf engem Raum, über Stunden, ohne Schutzmaske neben einer Infektionsquelle zu sitzen soll nur mit einem extrem niedrigen Infektionsrisiko verbunden sein? Für mich schwer vorstellbar.