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Causa Casinos: Gutachter sieht Tage von Sidlo gezählt

Von nachrichten.at/apa, 15. November 2019, 15:08 Uhr

WIEN. Ein Gutachten sieht die Tage von Peter Sidlo als Casinos-Finanzvorstand gezählt. Die rechtliche Expertise, die der größte Aktionär der Casinos Austria, die tschechische Sazka-Gruppe, beim Innsbrucker Professors Thomas Müller in Auftrag gegeben hat, kommt zum Ergebnis, dass der Finanzminister als Glücksspielaufsicht entsprechende Schritte setzen müsste.

"Aus glücksspielrechtlicher Sicht ist festzuhalten, dass die Behörde (der Bundesminister für Finanzen) Aufsichtsmaßnahmen gem § 31b Abs 9 GSpG setzen müsste. Diesbezüglich stehen der Aufsichtsbehörde (Bundesminister für Finanzen) wirksame Instrumente zur Verfügung, die letztlich auf eine (erzwungene) Abbestellung hinauslaufen. Sollte die Aufsichtsbehörde keine Maßnahmen ergreifen, würde sie gegen objektiv-rechtliche Pflichten verstoßen", heißt es in dem Gutachten, das der APA vorliegt.

Die entsprechende Stelle im Glücksspielgesetz sei zwar als "Kann-Bestimmung" formuliert, "die 'Umstände, die darauf schließen lassen, dass die (...) Zuverlässigkeit dieser Person nicht gegeben ist' sind aber derart offensichtlich, dass eine sofortige bescheidmäßige Untersagung der Geschäftsführung durch Mag. Sidlo erfolgen müsste", schreibt der Rechtsexperte. Dies gelte auch unabhängig von den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Beurlaubung von Sidlo, so Müller. Er ist Professor am Institut für Öffentliches Recht, Staats- und Verwaltungslehre an der Universität Innsbruck.

Müller hat für seine gutachterliche Stellungnahme Sidlos Lebenslauf analysiert und schlussfolgert, dass Sidlo die im Glücksspielgesetz geforderten Voraussetzungen - trotz eines gewissen Beurteilungsspielraum - nicht erfüllt. "Seine Bestellung hat daher die glücksspielrechtlichen Grenzen überschritten", so Müller. Sidlo fehle es an Leitungserfahrung in einem Unternehmen vergleichbarer Größe und Geschäftsart im Glücksspielsektor. Er habe bisher nur Kleinstunternehmen oder kleinere Abteilungen mit weniger als zehn Mitarbeitern geführt. Diese Leitungserfahrung könne für die Casinos Austria AG mit 1.900 Mitarbeitern in Österreich und 1.600 Beschäftigten im Ausland "keinesfalls als ausreichend bezeichnet werden".

Sazka hatte das Gutachten laut "Presse" am Mittwoch in der Casinos-Aufsichtsratssitzung vorgelegt. Sidlo, einer von elf Beschuldigten der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA), steht im Zentrum eines von den Ermittlern vermuteten Deals um Glücksspiellizenzen für den Casinos-Aktionär Novomatic. Seine Bestellung zum Finanzvorstand der Casinos soll Teil der Absprachen gewesen sein. Der frühere FPÖ-Bezirksrat aus Wien-Alsergrund war unter der ÖVP-FPÖ-Regierung nicht nur zum Casinos-Vorstand bestellt worden, sondern auch in den Generalrat der Nationalbank (OeNB) eingezogen.

Sein OeNB-Mandat hat Sidlo bis auf weiteres ruhend gestellt. Bei den Casinos ist er auf Urlaub, solange die interne Untersuchung nicht abgeschlossen ist. Sidlo hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Casinos-Generaldirektorin Bettina Glatz-Kremsner erwartet den Endbericht bis Ende November, gab sich zuletzt aber zuversichtlich, dass Sidlo zurückgekehrt. "Ich gehe davon aus, dass er sich nichts zuschulden kommen hat lassen und dass er Anfang Dezember wieder im Unternehmen sein wird", sagte Glatz-Kremsner vergangene Woche zu Journalisten. Die nächste routinemäßige Aufsichtsratssitzung bei den Casinos ist für den 10. Dezember angesetzt.

Die tschechische Sazka-Gruppe ist mit 38 Prozent die größte Aktionärin der Casinos Austria. Dahinter folgt die Republik, die über die Staatsholding ÖBAG mit 33 Prozent an dem Unternehmen beteiligt ist. Novomatic hält 17 Prozent. Sazka und Novomatic streiten schon seit längerem vor einem Schiedsgericht über den Stimmrechtsbindungsvertrag. Novomatic hatte im Vorjahr bei der Hauptversammlung trotz des Vertrags nicht mit Sazka gestimmt. Bei der Bestellung Sidlos hatten sich die Sazka-Vertreter enthalten.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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Bergbauer (1.772 Kommentare)
am 15.11.2019 18:23

Ich finde Glückspiel, Novomatic etc. ist doch ein Milieu, wo solche Leute wie Sidlo, Strache ... perfekt hinpassen.

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danielsteiner (485 Kommentare)
am 15.11.2019 18:09

Und Kurz? Der Mann war zu dem Zeitpunkt Bundeskanzler, wie kann er nun so tun, als ginge ihn der ganze Skandal nichts an?

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mcgyver (347 Kommentare)
am 15.11.2019 18:27

Und der Heilige Sebastiwahn hat natürlich nichts gewusst.

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muehlviertlerbua (954 Kommentare)
am 15.11.2019 16:40

Aber geh, die FPÖ-Parteiakademie und die gesammelten Erfahrungen als FPÖ-Bezirksraterl müssen doch bei weitem als Qualifikationsnachweis für des Glücksspiel-Vorstandsjobberl reichen, der stramme Herr Sidlo ist doch sicher fit & proper!

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Petziziege (3.590 Kommentare)
am 15.11.2019 16:29

Den Posten wird dan ein Grüner oder Schwarzer bekommen dan passt wieder....

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am 15.11.2019 16:42

Ja sicher !
Wer, das wird eine Vereinbarung von Kurz-
dieses Mal halt mit Kogler.

Hoffentlich dann nicht wieder ein Missverständnis für den FM.

Von wegen Missverständnis:
Das hätte der belgische Schäfer wahrscheinlich auch gesagt,
wenn er sprechen könnte.

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nichtsnutz (321 Kommentare)
am 15.11.2019 16:28

Die Frau Glatz-Kremsner scheint mir - im Sinne des Unternehmens - keine besonders engagierte Generaldirektorin zu sein. Naja, ist per ÖVP auf den Posten gekommen, darum ist sie da nicht zwingend unvoreingenommen. Aber beim Sidlo kommt auch noch dazu, dass er inkompetent zu sein scheint, was der Frau Glatz-Kremsner bislang noch nicht vorgeworfen worden ist.

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nichtsnutz (321 Kommentare)
am 15.11.2019 16:24

Hoffentlich bekommt der Sidlo dann nicht auch noch eine Ablösesumme. Eine solche Rechnung müsste man umgehend an die FPÖ und deren Spesenkonto weiterreichen.

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jetztreichtsameise (8.121 Kommentare)
am 15.11.2019 16:18

Wie jetzt: Die Glücksspiel Lizenzen für den Betrug des kleinen Mannes bleiben und der Postenschacher nicht?
Fassungslos, um die Worte der entrüsteten F Boys zu verwenden.

Nur wie machen wir es jetzt mit kickback in die Kassa der F?

Ob da der Hofer weiß, was der HC im kleinen Finger...
Treuherzig schau

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( Kommentare)
am 15.11.2019 15:19

Lieber Dildo !

Pfürt di Gott,
bleib gsund,
mia wern di nie vagessn !

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jetztreichtsameise (8.121 Kommentare)
am 15.11.2019 16:23

Aufpassen, wenn das schule macht, wird sich die Frau Ortner für die Bestellung in den Aufsichtsrat der oebag auf dem Ticket der ÖVP auch gut erklären müssen.
Und warum das nichts mit den Spenden ihres Vaters an die ÖVP in kleinen, erlaubten Tranchen, insgesamt rd. 1 Müll., Nichts zu tun hat.

Wohl bekommst!

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tarantella (876 Kommentare)
am 15.11.2019 15:15

nächster Job: dressman

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( Kommentare)
am 15.11.2019 15:21

Ja !
für geistige Nackerpatzln.

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nichtsnutz (321 Kommentare)
am 15.11.2019 16:29

Für Kinderkleidung?

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( Kommentare)
am 15.11.2019 16:44

wird leicht Billy the Kid
neu verfilmt ?

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