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Casinos-Causa spitzt sich zu: Sidlo auf Urlaub, Aufsichtsrat erweitert Prüfung

Von Dietmar Mascher, 06. September 2019, 00:04 Uhr

WIEN. Eigentümer einig: Mehrwöchige Prüfung der Korruptions- und Postenschacher-Vorwürfe.

Die Affäre rund um die Bestellung des ehemaligen Wiener FP-Funktionärs Peter Sidlo zum Vorstandsmitglied der Casinos Austria hat eine bemerkenswerte Wendung genommen. Das Aufsichtsrats-Präsidium hat beschlossen, die Angelegenheit von einer Rechtsanwaltskanzlei und den Wirtschaftsprüfern der KPMG einer genaueren Prüfung untersuchen zu lassen. Sidlo hat sich in den Urlaub verabschiedet und will dort solange bleiben, bis die Causa geklärt ist.

 

Damit hat der Aufsichtsrat doch eine neue Strategie eingeschlagen. Nachdem Aufsichtsratschef Walter Rothensteiner die Bestellung Sidlos noch verteidigt und seine Qualifikation außer Zweifel gestellt hat und dafür Kritik einstecken musste, hat das Präsidium rund um Rothensteiner nun einen schärferen Ton angeschlagen.

"Nicht ignorieren"

In einer außerordentlichen Präsidiumssitzung wurde gestern festgestellt, dass man die jüngsten Ereignisse nicht ignorieren könne. Rothensteiner und seine drei Stellvertreter haben sich entschieden, die seit zwei Wochen laufenden Untersuchungen zu intensivieren. Die KPMG und die Anwaltskanzlei Schima Mayer Starlinger sollen alle Vorgänge kritisch hinterfragen und prüfen, ob es im Aufsichtsrat oder Vorstand ein Fehlverhalten gegeben habe.

HARALD NEUMANN NEUER NOVOMATIC-CHEF
Novomatic-Chef Harald Neumann und Peter Sidlo weisen Vorwürfe zurück. Bild: HARALD KRISCHANZ (NOVOMATIC AG)

Neben Rothensteiner sitzen auch Novomatic-Vorstandschef Harald Neumann, Ex-T-Mobile-Österreich-Chef Robert Chvatal für den tschechischen Haupt-Aktionär Sazka sowie der ehemalige Finanzminister und jetzige Leipnik-Lundenburger-Chef Josef Pröll. Bei Neumann selbst sowie Ex-FP-Chef Heinz-Christian Strache, Ex-FP-Politiker Johann Gudenus und Sidlo selbst haben bereits Hausdurchsuchungen stattgefunden. Beim ehemaligen Finanzstaatssekretär Hubert Fuchs hat überdies eine "freiwillige Nachschau" durch die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft stattgefunden.

Der zentrale Verdacht, um den es sowohl bei der gerichtlichen als auch bei der Untersuchung der Casinos geht: Die Bestellung Sidlos in den Vorstand könnte ein Gegengeschäft der Novomatic mit der FPÖ gewesen sein. Die mögliche Gegenleistung: Casinolizenzen für die Novomatic. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

Sidlo, der seit Mai im Unternehmen ist, verbraucht gleich seinen bisher aufgebauten Urlaubsanspruch "zur besseren Wahrung seiner Rechte und zum Schutz des Unternehmens". Er bleibt auf unbestimmte Zeit auf Urlaub.

Casinos-Causa spitzt sich zu: Sidlo auf Urlaub, Aufsichtsrat erweitert Prüfung
Peter Sidlo Bild: CASINOS AUSTRIA/CHRISTOF WAGNER

"Eher Wochen als Tage"

Bei den Casinos Austria heißt es, dass die vertiefte Prüfung "keine Frage von Tagen, sondern von mehreren Wochen" sei. Sidlo und Novomatic hätten in der Sitzung des Präsidiums einmal mehr beteuert, dass die Vorwürfe jeglicher Grundlage entbehrten.

Sollten sie sich aber tatsächlich bestätigen, wären die Casinos die Geschädigten und würden selbst gerichtlich gegen etwaige Schädiger vorgehen.

Novomatic verkleinert seine Gremien

Der Glücksspielkonzern Novomatic hat seinen Vorstand und seinen Aufsichtsrat verkleinert. Beide Organe bestehen nur noch aus je drei Mitgliedern statt fünf bzw. sechs.

Harald Neumann bleibt Vorstandsvorsitzender (CEO). Er soll in Zukunft zusätzliche Bereiche betreuen. Neben Neumann behält auch Operationsvorstand (COO) Ryszard Presch seine Position. Finanzchef Peter Stein scheidet „einvernehmlich“ aus dem Vorstand aus, ihm folgt Johannes Gratzl, der bisherige Bereichsleiter Group Treasury.

Der bisherige Technologievorstand Thomas Graf, Sohn des Novomatic-Gründers Johann Graf, konzentriert sich auf seine Position als Chef der Novomatic-Tochter Greentube. Christian Widhalm, Vorstand für Beteiligungen, lege seine Position aus gesundheitlichen Gründen zurück. Bartholomäus Czapkiewicz, Vorstand für System- und Plattformlösungen, wird den Bereich nicht mehr als Vorstand, sondern als Prokurist verantworten.

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Autor
Dietmar Mascher
Stellvertretender Chefredakteur, Leiter Wirtschaftsredaktion
Dietmar Mascher

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3  Kommentare
3  Kommentare
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( Kommentare)
am 06.09.2019 10:24

Die anfänglich b'soffene G'schicht auf Ibiza entpuppt sich jetzt als eine wahre Geschichte, welche im Alkoholeinfluss nur die Zunge der beiden FPÖler gelockert hat.

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 06.09.2019 07:41

Ein Spätfolge des Türkis/ Blauen Postenschachers unter dem Messias Basti K. .
Solche Leute sollen wir wieder wählen ?

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futzi (1.538 Kommentare)
am 06.09.2019 08:38

Die sind eh Soo brav und ehrlich unser Basti und Hcgefolge

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