Buwog: Einzahlungen mit Fragezeichen
LINZ / WIEN. Richterin Hohenecker forschte nach der Herkunft der 500.000 Euro
Ein Konto der Ferint AG bei der Meinl Bank stand am Mittwoch im Zentrum des Buwog-Prozesses: Die Anklage rechnet dieses Konto dem Hauptangeklagten Karl-Heinz Grasser zu. Sie geht davon aus, dass Grasser 500.000 Euro in bar auf dieses Konto transferiert hat. Die Herkunft der Einzahlungen wurde nicht oder nur teilweise dokumentiert. Grasser behauptet, das Geld von seiner Schwiegermutter bekommen zu haben, um sein Anlagegeschick zu testen.
Gestern wurden am Wiener Straflandesgericht drei Zeugen befragt: Die erste Zeugin hatte 2005 mehrere Einzahlungsbelege über je 25.000 Euro ausgestellt und darauf über den Einzahler "persönlich bekannt" vermerkt. Sie gab an, dass wohl ein Mitarbeiter ihr das Geld übergeben habe. Wer, daran könne sie sich nicht erinnern. Sie sei davon ausgegangen, dass alles geprüft sei, daher habe sie keine Identitätsfeststellung durchgeführt. Ausweiskopien gibt es nicht.
Die zweite Zeugin gab an, die Unterlagen für das Konto vorbereitet, dieses aber nicht betreut zu haben. Die Angaben zum wirtschaftlich Berechtigten hätten erst gefehlt. Später sei ein Formular nachgereicht worden: Dass es sich bei der nun Berechtigten um Grassers Schwiegermutter gehandelt habe, habe sie erst später erfahren.
Der dritte Zeuge sagte, er könne sich nicht erinnern, warum sein Namenszeichen auf einem Einzahlungsbeleg über 330.000 Euro stehe. Manchmal habe er etwas abgezeichnet, sich aber nie angeschaut, was er da gegenzeichne.
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