Bund fördert Frauen auf Jobsuche überproportional
WIEN / LINZ. Oberösterreich lässt Investitionspaket auf seine Arbeitsmarktwirkung bewerten
Während die Arbeitslosigkeit unter Männern seit Ausbruch der Corona-Pandemie um 25 Prozent gestiegen ist, ist die Arbeitslosigkeit von Frauen im gleichen Zeitraum um 40 Prozent gestiegen. "Das liegt überwiegend daran, dass die Branchen Beherbergung und Gastronomie sehr weiblich sind", sagte Arbeitsminister Martin Kocher bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Frauenministerin Susanne Raab.
Wenige Tage vor dem Internationalen Frauentag haben die Regierungsmitglieder zusätzliche Fördermillionen angekündigt, die Frauen erneut oder neu in den Arbeitsmarkt bringen sollen. Auch der Einstieg in technische Berufe (wo meist besser bezahlt wird als in klassischen Frauenberufen) ist ein Ziel. 7000 Plätze für entsprechende Ausbildung seien vorhanden, so Kocher.
60,5 Millionen Euro Förderung stehen in Summe dafür bereit. Im Vorjahr waren es erst 55 Millionen. Damit stünde ein Budget "in noch nie da gewesenem Umfang" zur Verfügung, so Kocher.
Bei den Programmen des Arbeitsmarktservice (AMS) würden Frauen derzeit positiv diskriminiert, führte Raab aus. Frauen stellen derzeit 46,5 Prozent der Arbeitslosen, würden aber 50 Prozent der Fördermittel in Anspruch nehmen können.
12.000 Jobs gesichert
Die oberösterreichische Landesregierung ließ ihr angekündigtes Investitionspaket, das 1,2 Milliarden Euro in den nächsten fünf Jahren ausmacht, bewerten. Das industriewissenschaftliche Institut bestätigt direkte und indirekte Effekte im Ausmaß von einer Wertschöpfung von einer weiteren Milliarde Euro, die damit ausgelöst werden. Darüber hinaus würden 13.800 Beschäftigungsverhältnisse in fünf Jahren oder 2300 Jahresarbeitsplätze gesichert. Die größten Effekte würden im Hoch- und Tiefbau, für Planer und "im Grundstücks- und Wohnungswesen" entstehen. Dass sich die Landesinvestitionen und die Impulse durch die Investitionsprämie überlappen, sei "absolut gewollt", sagte Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner. Landeshauptmann Thomas Stelzer sagte, das Vorziehen der Investitionen bringe schnelleres Internet und den benötigten Ausbau im öffentlichen Verkehr.