Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Branchenpakt soll zweite Agrana-Zuckerfabrik retten

Von Roland Vielhaber, 18. September 2020, 00:04 Uhr
Branchenpakt soll zweite Agrana-Zuckerfabrik retten
Wettlauf mit der Zeit Bild: (OÖN)

WIEN / LINZ. Rübenbauern müssen rasch 38.000 Hektar Anbaufläche zusagen

Der Kampf um die zweite Zuckerfabrik der Agrana in Leopoldsdorf im Marchfeld (NÖ) geht weiter. Eine Rettung scheint möglich, auch wenn der Zeitdruck groß ist. So unterzeichneten am Donnerstag Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, Agrana-Vorstandsvorsitzender Johann Marihart und Rübenbauernverband-Chef Ernst Karpfinger einen "Pakt zur Rettung des heimischen Zuckers". Darin ist eine Wiederanbauprämie in Höhe von 250 Euro pro Hektar Schadfläche vorgesehen. Die Kosten teilen sich der Bund und die betroffenen Bundesländer. Außerdem übernimmt die Agrana die Kosten für das Saatgut beim Wiederanbau. Ziel des Pakts sei es, die Versorgungssicherheit in Österreich mit Zucker sicherzustellen.

Das Aus für die Zuckerfabrik Leopoldsdorf sei vom Tisch, wenn bis Mitte November die mit den Bauern vereinbarte Rübenanbaufläche für die Jahre 2021 bis 2023 auf 38.000 Hektar steige, sagte Agrana-Chef Johann Marihart. Dann wäre der Standort für die nächsten drei Jahre gesichert. Heuer lag die Anbaufläche ursprünglich bei 34.000 Hektar, doch Rüsselkäfer und Witterung im Osten Österreichs dezimierten die Fläche auf 26.000 Hektar. Ende August hatte der Agrana-Konzern deshalb das Aus der Rübenzuckerfabrik in Leopoldsdorf im Jahr 2021 anvisiert, weil es unter diesen Umständen nicht ausgelastet sei. Die Agrana – bekannt durch die Marke "Wiener Zucker" – betreibt in Tulln und Leopoldsdorf die zwei einzigen Zuckerfabriken in Österreich.

Weiters fixiert wurde im Rahmen des Branchenpakts die mögliche Notfallzulassung von Neonicotinoid-haltigen Pflanzenschutzmitteln für die Saatgut-Beizung inklusive wissenschaftlicher Prüfung durch das Bundesamt für Ernährungssicherheit und ein begleitendes Bienenmonitoring.

"Kraftanstrengung"

Karpfinger sagte, er sei zuversichtlich, dass die Bauern die anvisierte Anbaufläche zusagen, aber es werde "eine große Herausforderung". Auch der oberösterreichische Rübenbauer-Obmann Franz Weinbergmair hofft, dass die "Kraftanstrengung in der kurzen Zeit" gelingen werde. Am Verhandlungstisch saß gestern auch Oberösterreichs Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP): "Für die Eigenversorgung Österreichs mit Zucker brauchen wir beide Zuckerfabriken der Agrana." Oberösterreichs 1100 Rübenbauern haben sich übrigens erfolgreich gegen den Trend gestemmt und die Zuckerrübenanbaufläche allein in diesem Jahr um 900 Hektar auf 6300 Hektar gesteigert. Für heuer werden wieder Spitzenerträge erwartet.

mehr aus Wirtschaft

"Erodierung": Gemeinnützige bauen um ein Drittel weniger Wohnungen

IWF: "Die Welt hat eine Rezession vermieden"

Signa: WKStA ermittelt auch gegen Benko persönlich

RBI sucht in Russland neue Mitarbeiter

Autor
Roland Vielhaber
Redakteur Wirtschaft
Roland Vielhaber

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

6  Kommentare
6  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.172 Kommentare)
am 19.09.2020 02:35

Was ist die Alternative für die Zuckerversorgung, wenn heimische Fabriken den Bedarf nicht mehr decken können?

Eine Prämie, sofort wieder - wohl mit Neonikotionoiden verseuchtem Saatgut - Schadflächen mit erneuter Zuckerrüben-Monokultur auszupflanzen kommt mir aber äh pervers vor.

lädt ...
melden
snooker (4.426 Kommentare)
am 18.09.2020 13:58

Diese Zuckerfabrik muss gerettet werden! Sogar mit Staatsmittel.
Zucker ist ein wichtiges Lebensmittel, das sonst aus Brasilien importiert werden müsste.
Wenn wir etwas in heimischen Gefilden produzieren können, sollte das auch gemacht werden!

lädt ...
melden
hepusepp (6.259 Kommentare)
am 18.09.2020 15:47

Diese Zuckerfabrik braucht kein Mensch, höchstens einige Bauern als Aktionäre! Zucker ist extrem Gesundheitsschädlich. Zusperren ist das einzig richtige.

lädt ...
melden
LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 18.09.2020 08:05

"Pakt zur Rettung des heimischen Zuckers" ???

Welch ein Unsinn! Wozu soll der Zucker gerettet werden? Zucker ist der Gesundheitskiller Nr. 2, kommt gleich nach dem Alkohol.
Zuckeranbau wird immer problematischer. Trotzdem soll mit unserem Geld so ein totgeborenes Kind gerettet werden? Unsere Politiker tun sich leicht, unser Geld mit sinnlosen Investitionen beim Fenster rauszuschmeißen.
Warum kann man das für die Zuckerinvestition vorgesehene Geld nicht als Starthilfe einsetzen, um dort etwas anzubauen, das Zukunft hat? Z.B. für den Bau von Glashäusern, in denen auch empfindlicheres Gemüse angebaut werden kann, das wir derzeit aus Spanien und Italien beziehen. Dazu ein Fischzuchtteich, damit das Wasser doppelt verwendet und der Dünger gleich mitgeliefert wird.
Bitte, bitte lieber Politiker. Trefft die Entscheidungen nicht selber, überlasst sie den Fachleuten. Ihr sollt euch damit begnügen, die fundierten Entscheidungen zu präsentieren.

lädt ...
melden
Infoplus (1.147 Kommentare)
am 18.09.2020 06:06

Wieso dürfen unrentable Fabriken nicht geschlossen werden. Ist ja schon wie bei den Autokaufprämien. Mit Steuergeld Saurier am leben erhalten

lädt ...
melden
hepusepp (6.259 Kommentare)
am 18.09.2020 15:51

Weil es "Einfache Bauern" gibt, die sonst nichts können! Innovative Landwirte stellen auf zukunftsorientierte Produkte um!

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen