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Autobauer Renault kämpft ums Überleben

23.Mai 2020

Der französische Autohersteller Renault befindet sich in einer schweren Krise. Für den französischen Finanz- und Wirtschaftsminister Bruno Le Maire ist sie sogar existenzbedrohend: "Renault kämpft um sein Überleben", sagte er der Zeitung "Le Figaro" gestern, Freitag. Der Konzern habe ein staatlich garantiertes Darlehen von fünf Milliarden Euro beantragt: "Ich habe dieses Darlehen noch nicht unterzeichnet." Die Regierung fordere von Renault, "Verpflichtungen in drei Bereichen einzugehen: beim Elektrofahrzeug, beim Respekt gegenüber ihren Zulieferern und bei der Lokalisierung ihrer technologisch fortschrittlichsten Aktivitäten in Frankreich". Der französische Staat ist mit 15 Prozent immer noch größter Anteilseigner bei Renault.

Le Maire betonte außerdem, dass Renaults große Fabrik Flins im Pariser Großraum nicht geschlossen werden dürfe: Dort wird der "Clio" hergestellt. Man warte nun auf die Vorschläge des Renault-Vorsitzenden. "Es besteht dringender Handlungsbedarf", warnte er. "Renault kann verschwinden, die großen Industriehersteller können verschwinden." Er habe den Ernst der Krise nie verheimlicht, so der Minister. Dem Vernehmen nach will Renault kommende Woche ein milliardenschweres Sparprogramm präsentieren. Die Probleme von Renault haben lange vor Corona begonnen: Auch der Vorsprung, den Renault mit dem "Zoe" im Bereich E-Mobilität hatte, wurde verspielt: Ex-Konzernchef Carlos Ghosn versuchte lieber, mit allen Mitteln VW und Toyota zu überholen und der absatzstärkste Autohersteller der Welt zu werden. Die Folge war, dass die Rentabilität sank: Bereits 2019 fuhr der Konzern einen Verlust ein. Anfang 2019 wurde Ghosn bei Renault entlassen: Ihm wird unter anderem vorgeworfen, sich persönlich bereichert zu haben.

Die Coronapandemie und der damit verbundene Absatzeinbruch führten zu der verschärften Krise. Generell sagte Le Maire: "Ich habe keine Skrupel, unsere Unternehmen zu retten. Welche andere Lösung gibt es? Sich mit Hunderttausenden von Kündigungen abzufinden? Das wäre für unsere Wirtschaft tödlich gewesen."

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