AT&S sucht einen neuen Vorstand
LEOBEN. Nach dem Rücktritt des langjährigen Vorstandschefs Andreas Gerstenmayer übernimmt Stellvertreter und Androsch-Neffe Peter Schneider interimistisch.
Die Zeiten für den steirischen Leiterplattenhersteller AT&S bleiben turbulent. Heute tagte der Aufsichtsrat, in dem neben vier vom Betriebsrat entsandten Mitgliedern sieben Kapitalvertreter mit Großaktionär Hannes Androsch, Ex-Finanzminister und Industrieller, an der Spitze sitzen. Androsch hält rund 18 Prozent der Aktien. Zwischen ihm und Gerstenmayer soll es Differenzen gegeben haben. Anlass für den Streit war eine geplante Kapitalerhöhung, bei der die Staatsholding ÖBAG mit 25 Prozent plus einer Aktie hätte einsteigen sollen. Gerstenmayer war dafür, Androsch dagegen. Nun geht es darum, wer Nachfolger Gerstenmayers an der Spitze wird.
Der Aufsichtsrat übertrug dem bisherigen stv. Vorstandsvorsitzenden, Peter Schneider, der Androschs Neffe ist, die Rolle des interimistischen Vorstandssprechers, wie das Unternehmen am späten Nachmittag mitteilte. „In den kommenden Monaten soll ein interner oder auch externer Kandidat für die Nachfolge Andreas Gerstenmayers gefunden werden“, hieß es. In der Aussendung meldete sich Gerstenmayer auch selbst zu Wort: AT&S sei für die zukünftigen Herausforderungen gut vorbereitet, „der Zeitpunkt für die Staffelübergabe ist richtig“.