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Amazon-Mitarbeiter prangert harsche Arbeitsbedingungen in Österreich-Werk an

Von nachrichten.at/apa, 12. Juni 2019, 15:41 Uhr
Die Kritik an Amazon reißt nicht ab.

WIEN/SEATTLE. Die Arbeitsbedingungen beim Online-Versandhändler Amazon stehen seit Jahren in der Kritik. Nun erhebt auch in Österreich erstmals ein Beschäftigter schwere Vorwürfe. Der US-Konzern weist diese in einer schriftlichen Stellungnahme zurück.

Der Holländer Maarten N. arbeitet seit sechs Monaten im Verteilzentrum von Amazon in Großebersdorf (NÖ), das seit Oktober 2018 in Betrieb ist. "Wir wollen nicht, dass Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen bei uns respektlos und menschenunwürdig behandelt werden", sagte die Vorsitzende der Privatangestellten-Gewerkschaft GPA-djp, Barbara Teiber, am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Wien. Maarten N. hat sich an die Gewerkschaft gewandt. Er ist wie die meisten seiner Kollegen über eine Leiharbeitsfirma bei Amazon beschäftigt. Derzeit seien lediglich 16 Filialmanager bei Amazon selbst angestellt, so Teiber. Operativ arbeite das Unternehmen ausschließlich mit Leiharbeitern. Derzeit seien es etwa 150.

"Am schlimmsten ist es, dass man am Anfang der Woche nicht weiß, ob man am Ende der Woche noch einen Job hat", sagte Maarten N. vor zahlreichen Journalisten. Im November 2018 habe er einen 25-Stunden-Vertrag unterzeichnet. Nach dem Weihnachtsgeschäft sei seine Arbeitszeit reduziert worden, da es weniger Geschäft gab. Mitarbeiter seien unter der Androhung von Personalreduktion ersucht worden, ihre Arbeitszeit zu reduzieren. Doch trotz Stundenreduktionen seien Beschäftigte gekündigt worden, erzählte er.

„Ständige Überwachung“

Den Arbeitsdruck im Verteilerzentrum schilderte der Holländer als hoch. Da Amazon räumliche Anpassungen vorgenommen habe, um mehr Pakete pro Tag ausliefern zu können, sei es in der Halle sehr eng. Zudem seien die Beschäftigten einer ständigen Überwachung ausgesetzt. Ein Scanner, der als Arbeitsgerät benutzt wird, registriere die Arbeitsleistung. Die Mitarbeiter selbst hätten keine Erlaubnis, ihre Daten einzusehen. Die gewonnenen Daten würden aber zur Entscheidung über eine Verlängerung der Beschäftigung herangezogen.

Während der Arbeitszeit dürften die Beschäftigten im Verteilzentrum keine persönlichen Gegenstände wie Handys, Uhren, Gürtel oder sogar Kaugummi bei sich haben. "Wer etwas dabei hat, steht unter Pauschalverdacht, es womöglich aus einem Paket entwendet zu haben", so Maarten N. Abgesehen von den Umkleideräumen gebe es überall Überwachungskameras.

Der Onlinehändler arbeitet in Österreich mit Auslieferungsboten zusammen, darunter Intersprint, Albatros, Veloce und LTS. Die Fahrer liefern pro Tag zwischen 80 und 300 Pakete aus. Ihnen drohten bei "Fehlverhalten" wie falscher Bekleidung Disziplinierungsmaßnahmen, erzählte Maarten N. Zur Strafe müssten sie dann jedes Paket unter Aufsicht einzeln scannen, obwohl es die Möglichkeit einer gruppierten Scannung gebe.

Amazon weist Kritik zurück

Amazon reagierte in einer schriftlichen Stellungnahme auf die Vorwürfe: „Wir denken nicht, dass die Vorwürfe die Wirklichkeit in unseren Gebäuen wiederspiegeln“, hieß es. An allen Standorten seien seit Amazons Start sichere und attraktive Arbeitsplätze entstanden. „Die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter haben dabei immer die höchste Priorität. Wie jedes Unternehmen erwarten wir eine bestimmte Leistung von den Mitarbeitern. Deshalb arbeiten unsere Manager eng mit den Mitarbeitern zusammen, um sie zu fördern und zu unterstützen“, so das Unternehmen. 

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24  Kommentare
24  Kommentare
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Fjara (131 Kommentare)
am 14.06.2019 10:49

Persönliche Gegenstände wie Schmuck, Handy etc. musste ich damals im Einzelhandel auch im Spind lassen. Wo ist da das Problem? Ich gehe in die Arbeit um zu arbeiten, da brauche ich kein Handy etc.
Ich hab mal in einem Betrieb gearbeitet, wo ich nach Stück bezahlt wurde. Wenn das Soll nicht erreicht wird, gibt’s weniger Lohn. Stunden reduziert und trotzdem Leute gekündigt werden nicht nur bei Amazon. Es wird niemand gezwungen, bei Amazon zu arbeiten. Wenn die Leute der Meinung sind, dass es anderswo besser ist, dann sollen sie halt kündigen und sich einen anderen Job suchen, hab ich auch gemacht. Das ist doch alles nur jammern auf hohem Niveau.
Wenn ich ein Problem damit habe, nie zu wissen, wie lange ich wo arbeiten kann, dann melde ich mich halt nicht bei einer Leiharbeiterfirma?

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Orlando2312 (22.254 Kommentare)
am 13.06.2019 07:04

Was soll die ganze Suderei? Jeder hat es in der Hand, Amazon mehr oder weniger erfolgreich zu machen.

Wer bei Amazon kauft, weil es dort ein paar € billiger ist, der sollte aufhören zu nörgeln. Ich kaufe dort nur, wenn ich die gewünschte Ware nicht vor Ort bekommen kann, oder wenn der Preisunterschied lokal eklatant höher ist. Allzu oft kriegt man beim lokalen Fachhandel die Ware aber durchaus zu konkurrenzfähigen Preisen.

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Zaungast_17 (26.399 Kommentare)
am 13.06.2019 11:42

ja, weils sie's auch oft von Amazon beziehnen zwinkern ... eine Seuche, die sich nicht mehr abstellen lässt.

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sydney6 (631 Kommentare)
am 13.06.2019 06:53

Es wird doch keiner gezwungen dort zu arbeiten; wenn`s einem nicht paßt gibt's sicher genug andere in der Leiharbeitsfirma. Jedes Unternehmen - nicht nur Amazon - versucht wirtschaftlich zu arbeiten und wenn ich jemand nur 25 (oder weniger) Stunden benötige wieso soll ich dann einen länger anstellen bzw. ausleihen. Wenn die Leistung passt, wird sich`s sicher lohnen! Ich bin auch ein Freund von Leiharbeitsfirmen wo ich mich um keinen Ersatz bei Krankenstand, schlechter Arbeitsleistung , Streik etc. kümmern muß - Festanstellungen wird`s immer weniger geben

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( Kommentare)
am 12.06.2019 19:52

Es gibt schon überall einen mitarbeitermangel. Aber wenn eine diaetassistentin mehr verdient, als eine hebamme, darf man sich auch nicht wundern, wenn im Krankenhaus die Hebammen durch eigene kuendigungen weniger werden. Eine hebamme hat mehr Verantwortung als eine diaetassistentin. Im pflegebereich gibt es zu wenig Kräfte. Und unsere gaeste schmeißen nach vierzehn Tagen im pflegebereich das Handtuch. Die berufsfahrer von der linzag koennen ueberstunden fahren, weil sie zu wenig Fahrer haben. Weil der Beruf stressig ist und obendrauf vom Chef keinerlei Eigenverantwortung bekommen. Und die Firma nicht hinter ihnen steht, bei einen Problem. Und diese Firmen, welche ich aufgezählt habe, sind alle mitsamt rot.

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lndsmdk (17.215 Kommentare)
am 12.06.2019 22:32

->ich kann in deinen Text keine Firmen finden!

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 12.06.2019 22:36

Ich kenne "Gäste", die schon seit Jahrzehnten in der Pflege arbeiten und auch nicht kündigen.

Ärzte, Krankenschwestern aus Indien, Philippinen etc., davon gibt es in Deutschland jede Menge.

Ausgebeutet wurden sie da auch, in den katholischen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Die "Nonnen" arbeiteten da praktisch umsonst, bis sie alt waren und dann gingen sie ins "Mutterhaus". Was nicht etwa Ruhestand bedeutete, sondern sie mussten die Nonnen pflegen, bis sie nicht mehr konnten und sie selbst gepflegt wurden, von anderen Nonnen.

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sydney6 (631 Kommentare)
am 13.06.2019 06:54

..... und was hat das alles mit Amazon zu tun?????

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decordoba (3.803 Kommentare)
am 12.06.2019 19:02

Es wird kein Mensch gezwungen, bei Amazon zu arbeiten. Die Leute tun so, als ob das eine zwingende Notwendigkeit sei. Kündigen - und das Problem ist erledigt.
---
Ich kann ein Lied vom Psychoterror auf dem Arbeitsplatz singen. Aber ich bin bis zur Rente geblieben. Es ging damals um einen sehr gut bezahlten Job und um meine Abfertigung - die ich im Falle einer Kündigung verloren hätte.

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sumpfdotterblume (3.158 Kommentare)
am 12.06.2019 16:56

Wieviele, die hier an Amazon Kritik über, bestellen ebendort? 🙄

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sumpfdotterblume (3.158 Kommentare)
am 12.06.2019 16:56

...üben...

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 12.06.2019 22:26

Wie viele Jeans und andere Bekleidung haben Sie, die in China, unter übelsten Bedingungen hergestellt werden?

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Juni2013 (9.608 Kommentare)
am 12.06.2019 16:39

Jawohl, genau solche Betriebe brauchen wir in Österreich.!Kaum Steuern zahlen und die Arbeitsskräfte ausbeuten.
Sich dafür einzusetzen, dass solche Misstände abgestellt werden, europaweit, wäre ein lohnendes Betätigungsfeld für die SPÖ. Ich bin überzeugt, dass sich viele Leute wieder der SPÖ zuwenden würden wenn diese wahrnehmen, dass die ehemalige Arbeiterpartei SPÖ sich wieder engagiert für die Arbeitnehmer einsetzt und gegen ihre Ausbeutung kämpft.

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Betroffener127 (3.704 Kommentare)
am 12.06.2019 16:25

Berufsbedingt bin ich seit Jahrzehnten im Rotationsprinzip immer wieder in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich beschäftigt.

Obwohl Österreich gerne als die "Insel der Seeligen" verkauft wird und die etwas Naiven, welche noch nie über den Tellerrand hinausgesehen haben, dies auch glauben, ist es aus dem Standpunkt des Arbeiters das am weitesten zurückgebliebene Land. Eigentlich unglaublich, wie hierzulande (trotz angeblich bester Gewerkschaften) "Menschenmaterial" hin-und hergeschoben , ungerecht bezahlt und behandelt werden. Österreich ist sehr gut für Arbeitnehmer, welche sich gut verkaufen können, den richtigen Beruf haben, bzw. schon lange in einem Betrieb arbeiten. Alle anderen, besonders Leasingmitarbeiter sind (natürlich nicht bei allen Firmen) mehr oder weniger nur Sklaven. Nur zur Anmerkung : in der Schweiz verdient ein Leasingmitarbeiter in der Regel mehr als ein Festangestellter. Und das zu recht, da er flexibler sein muss.

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 12.06.2019 18:29

Österreich ist schon lange nicht mehr die Insel der Glückseeligen.

Die Löhne sind brutto weitaus geringer als z.B. in Deutschland. Die einzigen Vorteile sind noch das 13. und 14 Gehalt und das hohe Rentenniveau. Ich frage mich nur, wie lange noch sind das 13. und 14. Gehalt fast brutto/netto?

Vor noch nicht allzu langer Zeit hat man in Österreich gearbeitet ums zu leben.

Durch die langen Öffnungszeiten im Handel ist viel vom Familienleben auf der Strecke geblieben. Wer kleinere Kinder hat, der sieht das Elternteil ja kaum noch.
Bis man aus dem Geschäft raus ist und dann noch die Heimfahrt, da sind die Kinder schon im Bett.

Wer es nicht schafft, zwischen 7 und 18 Uhr seine Einkäufe zu tätigen, der schafft es auch nicht, wenn die Geschäfte 24 Stunden auf hätten!

Die Lebensqualität, wo Österreich immer führend war, hat arg gelitten und die Freundlichkeit und der Umgang miteinander haben doch stark nachgelassen.

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 12.06.2019 18:40

Die Mindestsicherung ist inzwischen geringer als die Mindestsicherung in Deutschland, wenn man noch die Lebensverhältnisse berücksichtigt.

Wie z.B. :

da finden Sie mal eine Wohnung, die pro qm nicht mehr als 7 Euro kostet, damit man noch Wohngeld bekommt.

Die Lebensmittelpreise sind in Österreich um einiges höher als in Deutschland, Hygiene Artikel sowieso.

Ich erinnere mich an einen Politiker, der in Grenznähe mal einen Warenkorb, mit den gleichen Artikeln, einmal in Österreich und einmal in Deutschland gekauft hat.
Der Warenkorb aus Österreich kostete um die 168 Euro, der deutsche Warenkorb etwas über 120 Euro.

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Truckerfred (225 Kommentare)
am 12.06.2019 16:01

Und warum lässt Amzon keine Gewrkschaft zu oder lässt die Arbeitsbedingungen vor Ort von unabhängigen Personen oder Gruppen prüfen?Wenn alles so koscher ist,warum wird auch in Deutschland und anderen EU Staaten immer wieder die sklavenartigen Bedingungen veröffentlicht.Wenn Bezos sowieso schon der reichste Mann ist warum braucht er jetzt noch Sklaven?Reich..reicher.. am reichsten unter allen zur Verf+ügung stehenden Bedingungen.Ich kaufe jedenfalls bei diesen GIRASES nicht ein

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pepone (60.622 Kommentare)
am 12.06.2019 16:06

TRUCKERFRED

so ich mich erinnere gab es auch keine Gewerkschaft bei Stronach in Graz .

Diejenigen die dass Werkgenehmigt haben, hätten sich Arbeits-Bedingungen Vertraglich zusichern lassen, aber da wäre Amazon sicher NICHT in Ö .

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am 13.06.2019 11:00

Bei der linzag haben sie Betriebsräte, aber in grassen fallen machen die auch nichts. Da kuscheln sie auch vor den Chefs.

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Orlando2312 (22.254 Kommentare)
am 13.06.2019 11:40

"...aber in grassen fallen machen die auch nichts...."

Ist das ein Satz auf klingonisch?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 12.06.2019 15:59

die selben Vorwürfe gab es schon vor langer Zeit in Deutschland wo versteckten Testpersonen eingesetzt wurden.
Wer schon mal Akkordarbeit verrichtet hat ,weiß wie es zugeht um erfolgreich zu sein und Amazon Gründer ist nicht umsonst so erfolg-reich geworden .

ich vermisse eine europäische Konkurrenz

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glingo (4.945 Kommentare)
am 12.06.2019 15:58

Das ist erst der Anfang!
Bundeskanzler Kurz wird schon schauen das die Arbeitnehmer Vertretungen noch weiter von den Arbeitgebern unterwandert werden und die Arbeitsbedingungen schlechter werden!
In der Wirtschaftskammer sitzen lauter Arbeitgeber drinnen und umgekehrt werden die Arbeitnehmer von den Arbeitgebern unterwandert.
Er wird schon auf seine Geldgeber schauen.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 12.06.2019 16:03

GLINGO

in Ö so mein Wissen gibt es zwei Kammern die sich darum kümmern...
die WK und die AK die sich dauernd duellieren 😊😊
die Einen jammern vor ,und die Anderen nörgeln zurück ...und vice versa ...hahahhaha

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( Kommentare)
am 12.06.2019 19:39

Kurz ist aber auch kein Hellseher. Und in Deutschland gibt es keinen kurz und denen geht es auch nicht besser. An so einer Misere sind ganz alleine die Chefs schuld.

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