Zehntausende Einkaufswagen werden jedes Jahr gestohlen

LINZ/WIEN. Der Diebstahl von Einkaufswagerln ist kein Kavaliersdelikt, darüber sind sich die Handelsunternehmen einig. Schließlich kostet ein Wagen zwischen 100 und 200 Euro, und jährlich verschwinden Tausende.
25 Euro für ein Einkaufswagerl, hergestellt von Wanzl; Länge ca. 90 cm, Breite 57 cm, Höhe 102 cm, KEIN VERSAND! So werden auf willhaben.at derzeit zwei handelsübliche Einkaufswagerl angeboten. Vermutlich ein gutes Geschäft für den Verkäufer, denn die Wagerl dürften gestohlen worden sein. Egal, ob bei Spar, Billa, Winkler-Markt, Bipa oder Merkur, ständig und überall werden sie entwendet.
Beim Winkler-Markt in Linz-Auhof verschwindet jedes Jahr rund ein Viertel der bereitgestellten Wagerl auf Nimmerwiedersehen. "Knapp 3000 Euro Schaden sind das für uns", sagt Josef Strutz-Winkler. Da sind nicht jene Wagerl gemeint, die sich Studenten "ausborgen" und in einem nahen Studentenheim abstellen. "Alle paar Wochen ruft mich der Portier an, und ich hole mir bis zu 20 Wagerl wieder ab." In ganz Linz tauchen Winkler-Markt-Wagerl auf. "Eines wurde quer durch die Stadt bis zum Froschberg geschoben."
Kehrforce retourniert Wagerl
Billa, Merkur, Bipa und Penny, sie gehören alle zum Rewe-Konzern, haben österreichweit mehr als 135.000 Wagerl im Einsatz. Allein in Wien wurden 2016 mehr als 11.000 Rewe-Wagerl von der sogenannten Kehrforce der MA48 wieder entdeckt. Die Männer und Frauen der schnellen und mobilen Eingreiftruppe (so steht es auf deren Homepage) haben jede Menge Arbeit. Im vergangenen Jahr mussten sie insgesamt 18.500 Wagerl einsammeln. Klingt viel, ist viel, vor zehn Jahren waren es aber noch mehr, rund 22.000.
Die Kehrforce hat sie aus Bächen und Parks, von Nebenstraßen und Hauseingängen entfernt. Rewe, Spar und Co. müssen für die Wiederbeschaffung zahlen, darüber hinaus verschwinden aber Tausende Wagerl für immer. Dem Handel entsteht dadurch ein hoher Sachschaden.
Wien ist der Hotspot, darüber sind sich die Konzerne einig. Dort werden die Wagerl unter anderem als Grillroste auf der Donauinsel verwendet oder bei Umzügen und Umbauarbeiten, heißt es von Spar.
Der Handel nimmt das Problem sehr ernst und versucht die Diebstähle zu verhindern. Magnetische Wegfahrsperren wurden und werden getestet, zum Teil mit Erfolg. Alternative Maßnahmen befinden sich in der Entwicklungsphase, heißt es von Rewe.
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