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Wissenspark Urstein: 120-Millionen-Baustelle in Salzburg steht weiter still

Von Alexander Zens   23.März 2013

Auf der größten Baustelle des Landes Salzburg ist noch immer nichts los. Seit dem Juni des Vorjahres steht der Bau des „Wissenspark Urstein“ still. Dem Bauherrn, Petruswerk Österreich mit Sitz in Linz, ist das Geld ausgegangen. Wie berichtet, kündigte der in Deutschland ansässige Petruswerk-Chef und -Eigentümer Douglas Fernando für März 2013 die Fortsetzung des Baubetriebs an. Seit fast einem Jahr vertröstet und enttäuscht er Geschäftspartner und Politik.

120 Millionen Euro sollen in das Projekt in der Gemeinde Puch investiert werden, an die 30 Millionen sind schon geflossen. Die Tiefgarage wurde errichtet, ansonsten steht nicht viel. Vor allem wissensbasierte Unternehmen sollen sich hier niederlassen, so der Plan. Vor rund drei Wochen sei Fernando bei ihm gewesen und habe gesagt, dass es nicht einfach sei, eine Finanzierung aufzustellen, besonders mit österreichischen Banken, sagt der Bürgermeister von Puch, Helmut Klose. Der Ortschef hat dem aus Sri Lanka stammenden Investor gegenüber deutlich seinen Unmut geäußert.

Für die Gemeinde geht es um 320.000 Euro, die dem Petruswerk als Aufschließungsbeiträge vorgeschrieben wurden. „Wir sind ins Grundbuch gegangen, um uns abzusichern“, sagt Klose. Man stehe an zweiter Stelle, gleich hinter den derzeit beim Projekt engagierten Banken.

Der Ex-Direktor der Wirtschaftskammer Salzburg und Initiator des Projekts, Wolfgang Gmachl, übt sich in Zweckoptimismus: „Alle stehen Gewehr bei Fuß.“ Die Emco-Privatklinik kann statt Ende Dezember 2013 frühestens Ende August 2014 in den Wissenspark übersiedeln. „Wir geben die Hoffnung nicht auf“, sagt deren Geschäftsführer Thomas Kreuz.

Er hofft wie Klose und Gmachl auf kommenden Dienstag. Für den 26. März hat Fernando Gespräche mit allen Beteiligten vereinbart. Man wird sehen, ob das von Fernando ins Spiel gebrachte Joint Venture mit dem südkoreanischen Hyundai-Konzern etwas wird.

Die beim Projekt tätigen Baufirmen Spiluttini, Doll und Herzog waren für keine Stellungnahme erreichbar. Dem Vernehmen nach kostet die Wartung der Baustelle monatlich 40.000 Euro. Das kann sich Fernando anscheinend leisten.

Das Petruswerk lässt über seinen Firmenanwalt Klaus Steiner ausrichten: „Es gibt einen rechtsgültigen und aufrechten Vertrag für die Finanzierung des Projektes Wissenspark Salzburg-Urstein. Meine Mandantschaft ist mit allen Beteiligten im ständigen und einvernehmlichen Austausch.“

Sollte das Petruswerk aufgeben, stehen wegen der Attraktivität des Projekts laut Insidern andere Investoren vor der Tür, die Finanzierungslinien übernehmen und die Baustelle fertigstellen würden.

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