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Wirtschaftsfaktor katholische Kirche: Was sie bringt und was sie kostet

26.Juni 2015

37.000 Kinder werden jährlich in Tagesstätten und Heimen der römisch-katholischen Kirche betreut, 71.000 Kinder und Jugendliche gehen in katholische Privatschulen. In den Spitälern stellt die Kirche 47.000 Betten zur Verfügung, 4600 Personen werden in Heimen betreut. Und 13.500 denkmalgeschützte Bauten werden gepflegt und erhalten. Das sind die bekannten Daten. Was aber kostet die Kirche die österreichische Volkswirtschaft? Und was bringt sie ihr?

Dieser Frage gingen Forscher des Joanneums in Graz und des Wiener Instituts für Höhere Studien (IHS) im Auftrag der Kirche nach. Mit einer Kosten-Nutzen-Analyse und zwei österreichweit repräsentativen Umfragen wurden die Zahlen erhoben.

Großer Arbeitgeber

Im weiteren Umfeld der katholischen Kirche sind österreichweit 158.000 Menschen beschäftigt (umgerechnet 120.000 Vollzeitkräfte). Damit ist die Kirche einer der größten Arbeitgeber des Landes. Rund ein Fünftel ist in Oberösterreich bei der Diözese, der Caritas, den Orden oder in kirchlichen Betrieben angestellt.

Die Wertschöpfung, die dadurch direkt und indirekt erreicht wird, beträgt laut Studie 6,65 Milliarden Euro, das sind mehr als zwei Prozent des heimischen Bruttoinlandsprodukts.

Untersucht wurde auch, was die öffentliche Hand für Leistungen der Kirche etwa in Schulen, Spitälern oder karitativen Einrichtungen bezahlt und was sie dafür bekommt. Netto zahlt der Steuerzahler 130 Millionen Euro an die Kirche. Das ist die Differenz zwischen Leistungseinkauf und den Rückflüssen etwa über Steuern.

Ist das viel oder wenig? Eine mögliche Antwort der Studienautoren des IHS: Die öffentliche Hand erhält Leistungen von insgesamt nachweisbaren 8,49 Milliarden Euro an gesellschaftlichem Nutzen zu Nettokosten von 130 Millionen Euro.

Erhoben wurde auch, welchen gesamtwirtschaftlichen Effekt "Konsumausgaben im Rahmen der Feste anlässlich der Heiligen Sakramente" haben, also Taufe, Firmung oder Erstkommunion (Hochzeiten wurden nicht berücksichtigt, weil sie nicht ausschließlich kirchliche Feiern sind). Die Konsumausgaben liegen pro Jahr bei 147 Millionen Euro, wobei Firmungen die höchste Wertschöpfung haben.

Die Initiative gegen Kirchenprivilegien kritisiert die Studie und argumentiert, die Kirche werde zu stark subventioniert.

 

Grafik: Wirtschaftsfaktor Kirche

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