Wienwert-Anleger sollen 20 Prozent bekommen
WIEN. Kommende Woche will die Wienwert-AG-Mutter WW Holding AG die bereits angekündigte Insolvenz beantragen.
Ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung soll zumindest 20 Prozent Quote bringen. In Summe könnten die Außenstände 45 Millionen Euro betragen, heißt es. Hauptbetroffen sind laut dem Unternehmen 900 Anleihe-Zeichner mit 35 Millionen Euro. Die Tochter Wienwert AG soll verkauft werden, am Geschäftsmodell will man festhalten, wenn auch ohne Neuemissionen.
Befürchtete 70 oder gar 90 Millionen Euro Verbindlichkeiten werden es aus Sicht des Vorstands keinesfalls. In der Holding soll es jetzt fast keine Bankverbindlichkeiten mehr geben, da diese durch die Altbau-Portfoliobereinigung größtenteils rückgeführt werden konnten. Seit 2016 wurde die Passivseite stark zurückgefahren, also die Bilanz verkürzt. Andererseits verfügt die WW Holding AG - außer dem Aktienpaket an der nicht insolventen Tochter Wienwert AG - über keine werthaltigen Vermögenswerte. Die WW Holding Holding AG hält in Tochtergesellschaften noch vereinzelt Immobilien, die decken aber nicht einmal die Außenstände bei Banken ab.
Das aktuelle Geschäftsmodell will der im Frühjahr 2016 als Sanierungsmanager gekommene Vorstand Stefan Gruze fortsetzen, weil es aus seiner Sicht funktioniert. Mit einem bereits vorhandenen finanzkräftigen Finanzierungspartner sollen Grundstücke erworben werden, die Projekte sollen 50:50 im Eigentum stehen, langfristig behalten werden und lukrative Mieten abwerfen.
Verkaufsprozess läuft
Die Verkaufsbemühungen für die Tochtergesellschaft Wienwert AG laufen Branchengerüchten zufolge auf vollen Touren - der neue Eigentümer soll vor allem Eigenkapital mitbringen. Verhandelt wird dem Vernehmen nach mit mehreren Interessenten. Der Deal soll in den nächsten Wochen fixiert werden. Genehmigen und unterschreiben muss die Veräußerung freilich dann auch der gerichtlich bestellte Sanierungsverwalter. Zu einem Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung hat sich der Vorstand der Gesellschaft aus Gründen der Transparenz entschieden, um zu zeigen, dass hier nichts zugedeckt wird - auch wenn als Gläubigerquote dann 20 statt zumindest 30 Prozent ausreichen würden.
Zuletzt hieß es, ein deutscher Investor sei bereit, die Sanierung zu finanzieren und dafür zunächst acht Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, die Tochter Wienwert solle fünf Millionen Euro Finanzspritze erhalten, berichtet das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner neuen Ausgabe unter Berufung auf den Anwalt der Wienwert-Gründer, Stefan Prochaska. "Eine entsprechende Finanzierungsbestätigung liegt vor", zitiert das Magazin den Rechtsvertreter. Diesen forderte der Unternehmensvorstand auf, bis zum heutigen Sonntagmittag 12 Uhr, dieses Kaufoffert nebst Finanzierungsbestätigung ihm und dem Aufsichtsrat-Vorsitzenden zur Kenntnis zu bringen, was laut WW Holding AG aber nicht fristgerecht erfolgt ist.
20% an Zinsen ? 😊
Wieviele solche Firmen haben in den letzten 30 - 40 Jahren in Österreich brave Leute um ihr Geld gebracht. Und was hat unser Staat getan um das künftig zu verhindern? Richtig : NIX !