Weltbank und Währungsfonds warnen vor „neuen Gefahren“ für Weltwirtschaft

WASHINGTON/PEKING. Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, befürchtet eine deutliche Abkühlung der weltweiten Konjunktur und warnt vor einem Rückfall in die Rezession. Über den Sommer habe der IWF eine neue Vertrauenskrise festgestellt.
WASHINGTON/PEKING. Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, befürchtet eine deutliche Abkühlung der weltweiten Konjunktur und warnt vor einem Rückfall in die Rezession. Über den Sommer habe der IWF eine neue Vertrauenskrise festgestellt. Diese belaste die wirtschaftliche Lage weltweit, sagte Lagarde dem Magazin „Der Spiegel“.
Deshalb müssten Maßnahmen ergriffen werden, „um eine drohende Abwärtsspirale abzuwenden“. Lagarde plädierte dafür, „dass die Länder ihren Sparkurs anpassen und wachstumsfördernde Maßnahmen ins Auge fassen“.
Zuvor hatte Weltbankpräsident Robert Zoellick auf die eingetrübten Aussichten hingewiesen. Für die globale Wirtschaft bestehe das Risiko, „in diesem Herbst in eine neue Gefahrenzone“ zu rutschen, sagte er am Samstag auf einer Konferenz in Peking. Die Finanzkrise in Europa sei eine Staatsschuldenkrise geworden, die ernste Auswirkungen auf die Währungsunion, Banken und die Wettbewerbsfähigkeit einiger Staaten habe. Die USA müssten die Probleme mit ihren Schulden, Ausgaben, der Steuerreform zur Förderung des Privatsektors und einer festgefahrenen Handelspolitik anpacken.
Hohe Nahrungsmittelpreise
Zoellick warnte gleichzeitig, dass hohe Nahrungsmittelpreise und die Unbeständigkeit auf den Rohstoffmärkten die Ärmsten der Welt bedrohten. Als zweitgrößte Wirtschaftsnation sei China zwar Motor für weltweites Wachstum, müsse aber große Herausforderungen bewältigen, um in den nächsten Jahrzehnten rasch zu wachsen.