Salvagnini profitiert vom guten Baugeschäft in China
ENNSDORF. Spezialmaschinenbauer mit Sitz in Ennsdorf will heuer 160 Abkantmaschinen bauen.
Im Niemandsland zwischen Oberösterreich und Niederösterreich – im Industriegebiet Ennsdorf – waren dieser Tage etliche Unternehmer aus Indien zu Gast. Der Blechabkantmaschinen-Bauer Salvagnini hat Kunden zum "Open House" geladen. Der nach eigenen Angaben überlegene Weltmarktführer mit 75 Prozent Marktanteil sieht in Asien viele Geschäftschancen. Derzeit stockt das Unternehmen den Mitarbeiterstand auf, weil aus China und den USA so viele Aufträge kommen.
In China würden ganze Stadtteile in Form von Wolkenkratzern hochgezogen. "Jedes dieser Hochhäuser braucht mehrere Lifte, und deshalb läuft unser Geschäft mit Aufzugbauern derzeit so gut", sagt Prokurist Hermann Wiesinger.
Ähnlich ist die Situation in den USA. Auch dort läuft die Bauwirtschaft gut. Ein großer Kunde, ein Brandschutztüren-Bauer, hat daher mehrere Anlagen bestellt.
Das im Mai gestartete Geschäftsjahr soll einen Umsatzsprung von bis zu 20 Prozent bringen. Zuletzt machte das Unternehmen gut 84 Millionen Euro und konnte den Rekordumsatz von 2013 fast einstellen. Einen Rekord verhinderte die Russland-Krise. Die Rubel-Abwertung hat Aufträge gekostet. Auffallend gut war dafür 2014/15 die Ertragssituation. Sie hat sich von den branchenüblichen fünf bis sechs Prozent nach oben entwickelt. Auch die Eigenkapitalausstattung ist mit 60 Prozent solide.
Salvagnini ist vor 15 Jahren aus Linz ins niederösterreichische Ennsdorf übersiedelt. "Die meisten unserer Mitarbeiter kommen aber aus Oberösterreich", sagt Wiesinger. Rund 350 Mitarbeiter sind beschäftigt. Die riesigen Hallen würden erlauben, bis zu 200 Spezialmaschinen pro Jahr zu bauen. Zuletzt waren es 134, heuer sollen es an die 160 werden. Geliefert wird auch an die Leuchten- und die Haushaltsgeräteindustrie.
Die Maschinen werden weltweit geliefert. Eine Anlage könnte demnächst in den Irak gehen. Diesbezüglich tut sich freilich ein Problem auf: Die Bereitschaft der Mannschaft, die Anlage dort aufzubauen, hält sich in Grenzen.
Die Firma Salvagnini hat mit Francesco Scarpari einen italienischen Eigentümer, der das Unternehmen im Rahmen eines Zwangsausgleichs von Salvagnini übernommen hat. (sib)
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