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Rupprechter ist sauer auf die Molkerei-Chefs

Von Josef Lehner, 17. Juli 2015, 00:04 Uhr
Minister Rupprechter fordert Exporte: "Bin unzufrieden mit den Molkereien"
Getreideernte: Minister Rupprechter erwartet steigende Preise. Milch- und Schweinemarkt bleiben Sorgenkinder. (BMLFUW) Bild: Kern Bernhard

WIEN. Österreichs Bauern bekommen für ihre Milch derzeit um 20 Prozent weniger als vor einem Jahr bezahlt. Warum er deswegen auf die Chefs der Molkereien sauer ist, erklärt Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter im Interview mit den OÖNachrichten.

Der Milchpreis ist für Österreichs Bauern gegenüber Mitte 2014 um 20 Prozent auf rund 31 Cent netto pro Liter gefallen. Hauptursache ist der Wegfall des russischen Marktes wegen der Embargo-Politik. Als Ersatz wurden Vereinbarungen mit asiatischen Ländern geschlossen – erfolglos.

"Seit April sind aufgrund eines Veterinärabkommens 24 österreichische Molkereien in China auditiert, doch nur eine, die Privatmolkerei Wörle aus Salzburg, nutzt das bislang erfolgreich", sagt Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter im Gespräch mit den OÖNachrichten: "Da wird mir zu wenig getan. Das habe ich den Vertretern der Molkereien gesagt."

Helmut Petschar, Präsident des Molkereiverbands und Chef von Kärntnermilch, weiß um das Problem: "Die Veterinärabkommen sind das eine, wir brauchen aber auch Kunden. China ist sehr stark an Milchpulver interessiert, Österreichs Stärke sind Fertigprodukte. Wir arbeiten an Kundenkontakten, mit ersten Erfolgen."

Deutsche Agrarindustrie drückt

Der Großteil der Bauern im Bergland kann seine Kosten mit einem Preis von 31 Cent für konventionelle Milch – für Bio- und Heumilch gibt es mehr als 40 – nicht decken. Anders ist das bei den Großbetrieben in Norddeutschland und Holland, und zwar nicht nur bei Milch-, sondern auch in der Schweineproduktion. Die Agrarindustrie kann mit den Tiefpreisen leben; der deutsche Diskonthandel feuert den Wettbewerb auch noch an. "Das erzeugt Preisdruck auf Österreich", sagt Rupprechter.

Bei Schweinefleisch lehne die deutsche Seite auch ein Eingreifen der EU über ein Aufstocken der Lager ab. "Offensichtlich besteht hier Interesse an Strukturbereinigungen", so der Minister: "Ich werde darüber mit meinem deutschen Amtskollegen demnächst bei den Salzburger Festspielen reden."

Rupprechter erwartet, dass das Schönwetter die Griller motiviert und so den Schweinemarkt entlastet. Trotzdem werde er neben dem Milchmarkt das große Sorgenkind bleiben. Hoffnungsvoll schätzt der Politiker dagegen die Entwicklung bei Getreide. Die internationalen Preise erholen sich wegen Trockenheit und Unwettern.

Schutz für regionale Qualität

Zwei heikle, für Bauern wie Konsumenten wichtige Materien hat die Bundesregierung vor der Sommerpause auf den Weg gebracht: Mit zwei Bundes- und neun Landesgesetzen sichert Österreich das Anbauverbot für GVO-Pflanzen ab. Außerdem hat der Ministerrat ein Gesetz abgesegnet, mit dem regionale Spezialitäten ohne die bisherige Bürokratie geschützt werden können, so wie Steirisches Kernöl oder Wachauer Marillen.

Österreich hinkt bei diesen geschützten geografischen Angaben hinterher. Frankreich und Italien sind Vorbilder. "Hier können wir viel mehr erreichen. Das ist der beste Kopierschutz für heimische Qualitätsprodukte", sagt Minister Rupprechter.

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13  Kommentare
13  Kommentare
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( Kommentare)
am 17.07.2015 17:11

Esst mehr Jäger
--> ist mehr Wölfe
--> ist weniger Weidevieh

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herst (12.757 Kommentare)
am 17.07.2015 17:35

Esst mehr Jäger.
Meinst,es solln mehr Jägerschnitzl statt Wienerschnitzl gegessn werdn? In Wean san de echtn Weana eh scho fast ausgstorbn...

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snooker (4.427 Kommentare)
am 17.07.2015 14:00

Milchexporte nach China -
ökologischer und wirtschaftlicher Unsinn!

Wir Konsumenten sollten aber die österreichische Milch kaufen, auch wenn sie ein bisschen teurer sein sollte.

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am 17.07.2015 10:10

Weltfremd, der Herr Minister !

Wie sollen den die ÖVP-Manager der Molkereien den Export ankurbeln ? Die waren doch nie in der Privatwirtschaft beschäftigt, das sind doch Versorgungsposten !

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Tristan4711 (53 Kommentare)
am 17.07.2015 09:52

@speedtri
Ob die entlassenen Mitarbeiter einer Stallbaufirma aus OÖ deinen Eintrag lustig finden, wage ich zu bezweifeln. Kündigungsgrund ist keine Aufträge von unseren lieben armen Landschaftspflegern.

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am 17.07.2015 09:21

Ist doch ganz einfach Hr. Minister. Ein paar Förderungen mehr aus der EU oder aus einem anderen Steuertopf in Österreich umschichten....und als Ausgleichszahlung unseren lieben armen Landschaftspflegern zukommen lassen ! Sonst können sich die Bauern nächstes Jahr keinen 200 ps Traktor kaufen , sondern müssen sich mit 180 ps abfinden( was natürlich nicht geht wenn der Nachbarsbauer einen mit 200 ps hat)

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( Kommentare)
am 17.07.2015 09:55

Da sieht man wieder mal, dass sie keine Ahnung haben, wie das Leben am Land wirklich ist. Die Österreichische Landwirtschaft ist zu einem sehr großen Teil wirklich klein strukturiert, natürlich gibt es Ausnahmen, aber dafür alle Landwirte in einem Topf zu stecken ist schlichtweg falsch!!
Ohne die Förderungen würde es in 10 Jahren keinen Landwirt mehr geben, wollen Sie das ??
zuerst denken, dann schreiben..

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feminister (1.314 Kommentare)
am 17.07.2015 17:40

hiasl, du sagst es.
Der speedtri hat doch wirklich keine Ahnung.
Welcher Bauer gibt sich denn mit lächerlichen 200PS zufrieden? So billig macht das keiner!

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feminister (1.314 Kommentare)
am 17.07.2015 18:10

hiasl,
ich frage mich schon lange, was die Bauern bei uns leisten, außer ÖVP zu wählen.
Sie erhalten Subventionen vom Bund, Land und der EU.
Sie lassen sich die Pension von der ASVG bezahlen.
Sie zahlen keine Steuern, denn der EHW ist ein Anachronismus seit der Monarchie
Sie sind ein halbes Jahr beschäftigungslos und haben traumhafte Urlaubszeiten. Ohne Vieh können sie ein halbes Jahr in der Karibik urlauben.

Nur weil sie ein paar mal im Jahr ihre Wiesen mähen und dadurch Landschaftspflege betreiben, haben sie diese Privilegien nicht verdient.

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 17.07.2015 11:03

selten so einen unqualifizierten Kommentar gelesen.

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Gugelbua (31.930 Kommentare)
am 17.07.2015 08:21

Auch hier, Politik, Subventionen, Lobbyisten und Spekulanten bestimmen die Marktwirtschaft.

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c.sainz (1.259 Kommentare)
am 17.07.2015 10:03

Man kann alles negativ sehen wenn man will, nur bringt es einen nicht weiter.

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iorr2010 (535 Kommentare)
am 17.07.2015 05:47

Das ist politische Strategie: mit dem deutschen Minister bei den Salzburger Festspielen parlieren und auf schönes Wetter und die Grillsaison für den Fleischabsatz hoffen...so wahr ihm Gott helfe....

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