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Richtungswechsel bei VW: Priorität für E-Mobilität und autonomes Fahren

Von OÖN   17.Juni 2016

Europas größter Autobauer Volkswagen stellt sich nach dem Abgasskandal grundlegend neu auf. Die Elektromobilität wird massiv ausgebaut. Weitere Schwerpunkte sind das autonome Fahren und Mobilitätsdienstleistungen. Sie sollen neben dem klassischen Kerngeschäft die zweite Säule des Konzerns werden.

Volkswagen solle für das "neue Zeitalter der Mobilität" umgebaut werden, sagte Konzernchef Matthias Müller am Donnerstag bei der Vorstellung der neuen Unternehmensstrategie bis 2025. In den Umbau will VW in den nächsten neun Jahren einen zweistelligen Milliardenbetrag investieren.

Gegen Google & Apple antreten

Müller sprach von einem "epochalen Wandel". "Die technologischen Megatrends stellen traditionelle Geschäftsmodelle in Frage, auch weil sich mit ihnen die Kundenbedürfnisse massiv verändern", sagte der Konzernchef. Der Wettbewerb werde schärfer. Neben den klassischen Autobauern drängen auch IT-Konzerne wie Google oder Apple ins Autogeschäft. Daher will VW mehr Mobilitätsdienstleistungen anbieten können. Dabei geht es etwa um miteinander vernetzte Fahrzeuge, mehr individuelle Mobilität und mehr Geschäfte mit IT und Software. Erst vor kurzem war Volkswagen mit 267 Millionen Euro bei der Taxi-App Gett eingestiegen.

Dies werde der "Nukleus für den Ausbau des Geschäfts", sagt Müller. Um diesen Kern wolle VW weitere Dienste wie Robotaxis, Carsharing oder Transport-On-Demand gruppieren. VW will außerdem die Batterietechnologie als "neues Kompetenzfeld" erschließen, wie Müller ankündigte.

Aus Sicht Müllers könnte schon in etwa zehn Jahren auf dem Weltmarkt jeder vierte Neuwagen rein batteriebetrieben sein und so ohne herkömmliche Verbrennungsmotoren auskommen. Auch VW will 2025 20 bis 25 Prozent vom dann erzielten Gesamtabsatz mit E-Autos ausmachen.

Müller sagte zugleich, um den Umbau des Konzerns zu finanzieren, müsse Volkswagen profitabler werden. VW liege derzeit bei wesentlichen Kennzahlen deutlich hinter den Besten der Branche. "Das kann und wird so nicht bleiben." Jährlich will Müller acht Milliarden Euro durch Effizienzsteigerungen einsparen.

VW bricht außerdem mit dem bisherigen Ausbau seiner großen Palette an Fahrzeugvariationen. "Die Gesamtzahl unserer heute rund 340 Modellvarianten werden wir reduzieren." Künftig werde VW statt wie bisher mit zwölf Varianten nur mit vier großen Baukästen arbeiten.

Ehrgeizige Ziele hat sich Volkswagen beim Zukunftsthema vernetzte Lastwagen gesetzt. Der Konzern erwartet, dass bis zum Jahr 2025 mindestens 30 Prozent des Umsatzes mit digitalen Lösungen und Angeboten erzielt werden. Dies kündigte der Chef der VW-Nutzfahrzeugsparte, Andreas Renschler, in Stuttgart an. So sollen die Lastwagen der Marken MAN und Scania sowie die leichten VW-Nutzfahrzeuge einheitlich digital verbunden werden. Ab Ende 2017 werde jeder MAN- und Scania-Lkw, der an einen Kunden gehe, online sein, sagte Renschler.

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