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Raiffeisen unter Druck: Ausfall der Ostgewinne legt Schwächen offen

Von Hermann Neumüller   17.April 2015

Bei der Raiffeisen Bank International (RBI) waren es 493 Millionen Euro, beim Spitzeninstitut des Sektors, der Raiffeisen Zentralbank (RZB), waren es 323,3 Millionen Euro. Jetzt sickern diese Verluste auch in die Bilanzen der Landesbanken. Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich ist ebenfalls betroffen, dort dürften die Ostverluste aber nicht so schlimm sein, um die Konzernbilanz rot zu färben.

Ganz anders bei den Kollegen der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien. Dort betrug der Konzernverlust im Vorjahr 272,9 Millionen Euro. "Der negative Ergebnisbeitrag von RZB und RBI liegt bei mehr als 200 Millionen Euro", sagte deren Chef Klaus Buchleitner am Montag. Die Niederösterreicher sind mit knapp 35 Prozent größter Aktionär der RZB und damit auch am härtesten betroffen.

Dividendenausfall auch 2015?

Rechnet man die Verluste der RZB auf den Anteil der Oberösterreicher (14,6 Prozent) um, sind es bei der RLB OÖ immerhin auch gut 47 Millionen Euro, die zu verkraften sind. Generaldirektor Heinrich Schaller will diese Rechnung nicht kommentieren. Er verweist auf die Präsentation der vorläufigen Zahlen am 29. April. Im ersten Halbjahr 2014 erwirtschaftete die RLB OÖ ein Betriebsergebnis von 178,2 Millionen Euro. Schaller lässt sich im Gespräch mit den OÖNachrichten auch nicht entlocken, ob die Konzernbilanz negativ sein wird, nur so viel: "Es sieht bei uns ganz gut aus."

Mindestens so sehr wie die "Verlustbeteiligung" der Landesbanken an den roten Zahlen der RBI bzw. RZB trifft diese der bereits angekündigte Ausfall der Dividende für 2014. Für das Geschäftsjahr 2013 schüttete die RZB noch 244 Millionen Euro an die Landesbanken aus. Oberösterreich erhielt davon 35 Millionen Euro. Ob es auch für das Geschäftsjahr 2015 keine Dividende geben wird, steht noch nicht fest, ist aber wahrscheinlich. Die RBI könnte auch heuer in der Verlustzone bleiben, hat deren Chef Karl Sevelda schon angekündigt.

Dabei sind die Oberösterreicher noch in einer relativ guten Position. Wie sehr dieser Dividendenausfall kleinere Landesbanken trifft, zeigt sich am Beispiel der Landesbank Tirol. Die hat ihre Bilanz für 2014 schon vorgelegt. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug dort 26,5 Millionen Euro. Rund 15 Millionen davon stammten aus der Dividende, die sie von der Raiffeisen Zentralbank erhielt.

Reformen ohne Tabus

Die Probleme im Osten bringen die Raiffeisen-Bankengruppe massiv unter Druck. Offenbar wird hinter den Kulissen ohne Tabus über den Umbau des Sektors gebrütet. Von Fusionen unter den Landesbanken ist da die Rede, bis hin zu einer "Volksbank-Lösung", bei der die regionalen Raiffeisenbanken in eine Primärbank pro Bundesland fusioniert werden könnten. Das wird offiziell freilich heftig dementiert und klingt für Raiffeisen auch zu revolutionär.

Grafik: Struktur der Raiffeisen-Bankengruppe

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