Plus 2,5 Prozent für die Metaller, Streit um Arbeitszeit geht weiter
WIEN. Die 165.000 Beschäftigten in der Metallindustrie bekommen 2,5 Prozent mehr Mindestlohn. Auf diesen Minimalkompromiss konnten sich die Arbeitgeber und Gewerkschafter bei der diesjährigen Lohnrunde einigen.
Keinerlei Annäherung gab es jedoch bei dem umstrittenen Thema Arbeitszeit. Der Streit darüber hätte am Wochenende die gesamten Lohnverhandlungen zwei Mal beinahe scheitern lassen. Die Gewerkschafter forderten vehement eine Arbeitszeitverkürzung ohne Lohneinbußen.
Für die Arbeitgeber war das ein „No-Go-Thema“. Sie hatten am Beginn der Verhandlungen ihre Forderung nach einer Arbeitszeitflexibilisierung mit längeren Durchrechnungszeiträumen für die Überstundenauszahlung ad acta gelegt. Weitere Gespräche über die Arbeitszeitregelung sind derzeit nicht geplant.
Der Chefverhandler der Arbeitnehmer, Rainer Wimmer, sagte aber, dass das Thema Arbeitszeitverkürzung weiterverfolgt werde. Industrie-Chefverhandler Christoph Hinteregger betonte, dass es nur Sinn mache, wenn gleichzeitig über Verkürzung und Flexibilisierung geredet werde, denn diese beiden Bereiche seien wie „siamesische Zwillinge“.
Nach einem nächtlichen, 17-stündigen Verhandlungsmarathon einigten sich die Verhandler zumindest über die Lohnerhöhungen. Rückwirkend mit 1. November gibt es 2,5 Prozent mehr Mindestlohn. Die Ist-Löhne steigen um 2,3 Prozent. Außerdem wurde ein Mindestbetrag von 45 Euro ausverhandelt, wodurch das Lohnplus in den untersten Einkommensschichten bis zu drei Prozent beträgt. Der Mindestlohn steigt leicht auf 1524 Euro.
Einmalzahlungen der „Guten“
Lehrlinge bekommen bei einer positiven Lehrabschlussprüfung eine Prämie von 150 Euro. Unternehmen, denen es besonders gut geht, zahlen noch einen Einmalbetrag von 50 bis 150 Euro, abhängig vom Betriebsergebnis. Im Vorjahr waren die Mindestlöhne um 1,5 Prozent angehoben worden. Die Metaller-Lohnrunde gilt als Richtschnur für die anderen Branchen.
Wimmer und Hinteregger bezeichneten das Ergebnis als fairen Kompromiss. „Es passt“, sagte Hinteregger. Und Wimmer: „Wir haben hart gekämpft.“ Die Arbeitgeber waren mit einem Angebot von plus 1,9 Prozent in die Verhandlungen gegangen, die Gewerkschafter wollten einen Dreier vor dem Komma sehen.
Als „gerade noch akzeptabel“ bezeichnet die Wirtschaftskammer Oberösterreich den Lohnabschluss. Vizepräsident Clemens Malina-Altzinger macht Druck auf die Gewerkschaften. Sie hätten bereits bei den vorjährigen Verhandlungen eine Zusage gegeben, über die Arbeitszeitflexibilisierung zu diskutieren.
Josef Pesserl, Landessekretär der steirischen Produktionsgewerkschaft, sieht das anders: „Diese Forderung der Arbeitgeber konnten wir sozusagen vom Tisch nehmen.“
Ein Mix aus Teuerungsrate und Produktivitätsfaktor ergeben die Grundlagen für die KV-Lohnverhandlungen.
Wer am Verdienstlimit (Mindestgehalt) entlohnt wird braucht über die Lohnabschlüssen (KV und IST) nicht meckern. Eine „Benachteiligung der Jungen“ ist objektiv nirgends zu sehen.
Zu der schon mehrmals widerlegten Mär: „Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s den Mitarbeitern gut“ gesellt sich immer wieder ein weiterer Trugschluss: „Ich möchte euch JUNGEN ja mehr zahlen aber die vielen ALTEN kosten mir zuviel“.
Wer informiert und selbstbewusst zu den „persönlichen Lohnverhandlungen“ geht, wird immer Argumente finden. Nur nicht dem Chef nach dem Munde reden (posten) hier tut man sich nur einen Bärendienst!!!
Die guten Jungen kommen durch die gierigen Alten sich nicht unter die Räder
mit dem ewigen Erhöhen der IST Gehälter +2,3 macht Ihr nur Druck auf die jüngerern Arbeitnehmer - die werden von den Firmen möglichst kurz gehalten weil sie eh im alter immer teurer werden.
Auf der anderen Seite bekommen älterer Arbeitnehmer immer mehr druck oder werden aus den Firme entfernt - das sind die KOnsequenzen der Metaller Lohnabschlüsse.
Ich bin für entsprechende Abschlüsse beim MIndestlohn und ein Aushandeln der IST Löhne direkt in den Firmen.
Du möchtest das Aushandeln der Löhne den Firmen überlassen? Dann gute Nacht liebe Arbeitnehmer, denn dann gibts nur Kosten, die der Unternehmer sich nicht leisten kann!
Es gehört nur endlich die Prozentanpassung abgeschafft - für alle ein gleich hoher Fixbetrag, denn durch die Prozentsteigerung geht die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auf!
"Überzahlung" lieber selber aushandeln will, nicht den KV an sich.
"Überzahlung" nennt man im nicht-öffentlichenb Bereich das, was die Firma freiwillig MEHR zahlt als der KV vorschreiben würde.
Daher gibt es "Ist-" und KV-Löhne und -gehälter.
Das Problem dabei ist: Sobald jemand eine "Überzahlung" hat, ist diese nicht nur "in Stein gemeißelt", die Gewerksachaft schreibt auch noch ihre Erhöhung vor.
Das entspricht zwar dem Senioritätsprinzip, verhindert aber, daß Firmen ihre jüngeren Mitarbeiter besser zahlen, selbst dann, wenn sie das - so seltsam das klingen mag - gerne tun würden.
Und es macht "alte" Angestellte unnötig teuer, sodaß sie im Krisenfall als erste auf der "Abschußliste" stehen - früher war das umgekehrt: "last in - first out".
wenigstens ein Poster hat zuerst gelesen und nicht gleich reflexartig zurückgebissen.
hoffe Du bist kein Ausländerfeind, denn
wer seine Lohnerhöhung selber aushandeln will hat bald einen Hals wie ein Schwarzer....
und übrigends, alles was schwarz ist, muss nicht Christlich - Sozial sein!
was trinkst du zum frühstück ???