Optimismus stieg auf Rekordhoch

LINZ. Die Stimmung in Österreichs Bevölkerung ist so gut wie noch nie seit 1992 – Trotzdem wird vorsichtig konsumiert.
2017 war ein Wendejahr: Die Stimmung in der österreichischen Bevölkerung hat sich komplett gedreht. Hatte es im ersten Quartal noch 32 Prozent Pessimisten und 13 Prozent Optimisten gegeben, waren es im vierten Quartal 32 Prozent Optimisten und 17 Prozent Pessimisten. Das zeigt das Wirtschaftsbarometer, erstellt vom Linzer Marktforschungsinstitut Spectra für die OÖNachrichten und die Bundesländer-Tageszeitungen. 3000 Personen wurden von Oktober bis Dezember zu Themen wie Konjunktur, Sparneigung und Arbeitsmarkt befragt.
Die Stimmung sei auf einem Top-Niveau, sagt Spectra-Chef Peter Bruckmüller: "Mit 32 Prozent war der Anteil der Optimisten so hoch wie noch nie seit Beginn unserer Messungen 1992." Das ist wohl auf das Wirtschaftswachstum und den Rückgang der Arbeitslosigkeit zurückzuführen. Im Schnitt des Jahres 2017 halten sich Optimisten und Pessimisten mit je 23 Prozent die Waage. Beim privaten Konsum gab es im vierten Quartal hingegen einen leichten Dämpfer. Der Anteil jener, die mit ihrem Geld sparsamer umgehen wollen, ist etwas gestiegen. Das könnte mit der Inflation und der Steuerlast zu tun haben.
Einen noch größeren Grund sieht Bruckmüller aber in der politischen Entwicklung: "Die Bevölkerung dürfte sich etwas in Zurückhaltung geübt und abgewartet haben, was die neue Regierung bringt." Sowohl die Nationalratswahl als auch die Regierungsverhandlungen fielen in das letzte Vierteljahr 2017.
Es gibt auch einen methodischen Grund dafür, dass die Konjunktur-Entwicklung tendenziell positiver gesehen wird als die eigene Situation. Laut Bruckmüller sind empirisch gesehen die Ausschläge bei Fragen zur allgemeinen Lage in der Regel stärker, weil sich die Leute mehr von der veröffentlichten Meinung leiten lassen. Aber langfristig weise auch das Konsumklima eine erfreuliche Entwicklung auf, betont der Marktforscher. So ist der Anteil der Bevölkerung, der auf der Ausgabenbremse steht, von 2015 bis 2017 von 47 auf 41 Prozent gesunken (Jahreswerte). Die positiven Nachrichten über das Weihnachtsgeschäft legten auch den Schluss nahe, dass der Konsum eine wesentliche Stütze der Konjunktur bleiben werde, sagt Bruckmüller.
Image in der Bevölkerung: Guter Start für Hummer
Welches Bild geben Österreichs Wirtschaftskapitäne und Sozialpartner in der Bevölkerung ab? Auch das fragt Spectra regelmäßig ab. Im vierten Quartal 2017 haben sich die Werte der meisten Chefs leicht verschlechtert. In Oberösterreich war spannend, wie sich Doris Hummer schlägt. Sie ist seit Mitte 2017 Wirtschaftskammer-Präsidentin und war im vierten Quartal zum zweiten Mal Teil der Befragung. Ihr Start beim Image-Ranking war gut. Der Anteil jener, die eine gute Meinung von ihr haben, ist gestiegen. Noch mehr Aufschluss wird es geben, wenn ihr Bekanntheitsgrad weiter zunimmt.
So viele Prozent der Österreicher haben eine gute Meinung von:
Quartal 4/2017 (3/2017)
- Dietrich Mateschitz 64 (66)
- Hannes Androsch 37 (39)
- Christoph Leitl 36 (38)
- H. P. Haselsteiner 30 (35)
- Andreas Treichl 21 (21)
- Alexander Wrabetz 19 (18)
- Erich Foglar 17 (16)
- Wolfgang Eder 15 (16)
- Brigitte Ederer 15 (18)
Oberösterreich-Wertung:
- Johann Kalliauer 35 (37)
- Doris Hummer 32 (30)
- Heinrich Schaller 22 (21)
- Franz Gasselsberger 22 (22)
- Axel Greiner 12 (13)
Teure Grundstücke: 30 Prozent sollen sozialer Wohnbau werden
Wie Fill in Gurten an der Zukunft schraubt
Stirbt das alte Bordell aus?
Der Schuster, der nie bei seinem Leisten bleibt
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.