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Oberösterreichische Wellen am "Silicon Beach"

Von Pia Niederwimmer aus Los Angeles   28.Mai 2016

Die sonnengeküsste Variante des Silicon Valley heißt "Silicon Beach". Der Küstenstreifen des Großraums Los Angeles in Kalifornien gilt als das neue aufstrebende Gebiet für junge Technologie-Unternehmen. Ein Oberösterreicher engagiert sich hier als Berater für europäische Start-ups.

Den kalifornischen Lebensstil hat Thomas Kattnigg aufgesaugt: Vor der Arbeit kann man ihn auf dem Surfbrett finden, und den Tag beschließt er mit einem Volleyball-Match am Strand von Santa Monica. Seit 2011 lebt der gebürtige Adlwanger in den Vereinigten Staaten. Er eröffnete damals die USA-Niederlassung von Pipeliner Sales, einer Software-Firma für Kundenbeziehungsmanagement aus Wien, und leitet nun den Vertrieb in Nordamerika.

Als Betreiber des Netzwerks "European Entrepreneurs in L.A." betreut Kattnigg zudem europäische Jungunternehmer, die ihr Geschäft in den USA aufbauen. Besonders nahe stehen ihm die Österreicher, die am Silicon Beach durchstarten: Krowdster (Crowdfunding Marketing), Talenthouse (Kreativ-Plattform), CXC Simulations (professionelle Racing- und Flug-Simulatoren), Moosify Inc. (Musik- und Dating-Site) und Swell (von Oberösterreichern gegründete Entscheidungshilfe-Plattform) haben rot-weiß-rote Wurzeln.

Noch kann man die Dichte an Start-ups und Venture Kapital nicht mit dem Silicon Valley vergleichen. Südkalifornien lockt dafür mit einer größeren Lockerheit. Auch hier arbeiten die Menschen hart, aber nach Feierabend wollen sie das Leben genießen. Und die Kosten dafür sind deutlich geringer als beim großen Bruder im Norden.

Hollywood lässt grüßen

Tech-Begeisterung gilt auch in der Filmszene als schick. Hollywood-Prominenz wie Ashton Kutcher, Jessica Alba oder Leonardo di Caprio sind als Investoren und Gründer aktiv. Während das Silicon Valley nach wie vor die Technologie an sich liefert, denkt sich Silicon Beach neue Inhalte und Anwendungen dafür aus. Die Nähe zur Entertainmentindustrie hilft. Snapchat und Tinder sind global erfolgreiche Anwendungen "made in L.A.".

Kattnigg hofft auf einen ähnlichen Durchbruch mit einer neuen Plattform für die Auto-Tuning-Szene, die im Juni mit ihm als Teilhaber und Berater an den Start geht. "Performance Nation" (www.performancenation.com) soll Mitglieder mit einem Live-Videospiel-Charakter begeistern. Seine Erfahrungen will der 35-Jährige per YouTube und Blog weitergeben. Videos, Gastbeiträge und Live Streams sollen Fragen von Gründern aus Europa für die USA beantworten.

Für seine Diplomarbeit verglich der JKU-Absolvent die Startup-Infrastrukturen in den USA und im deutschsprachigen Raum. Damals wusste Kattnigg nicht, dass ihn dieses Thema noch zehn Jahre später beschäftigen würde. Er hat in der Gründer-Beratung seine Leidenschaft gefunden und will die nächsten zehn Jahre darauf aufbauen. Dann würde er aber am liebsten den belebten Strand des Silicon Beach gegen einen ruhigeren auf Hawaii tauschen.

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