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Oberösterreich soll Vorreiter für Brennstoffzellen-Lkw werden

Von Elisabeth Prechtl   09.Juli 2018

Oberösterreich wird zur Wasserstoff-Modellregion: Der Klima- und Energiefonds fördert aus den Mitteln des Verkehrsministeriums (BMVIT) drei österreichische Vorzeigeregionen mit insgesamt 31 Millionen Euro. In der "Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Austria Power & Gas" (WIVA P&G) wird in Oberösterreich intensiv an der Umstellung auf ein wasserstoffbasiertes Energiesystem geforscht. Unter anderen ist das Energieinstitut an JKU um Geschäftsführer Horst Steinmüller und seinen Stellvertreter Robert Tichler daran maßgeblich beteiligt. Im Fokus stehen Herstellung, Speicherung und Anwendung von Wasserstoff.

"Auf Österreichs Straßen gibt es derzeit erst 15 Pkw, die mit Brennstoffzellen betrieben werden", sagt Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds. In diesem Bereich ist Japan Vorreiter bei der Entwicklung. Eines der Projekte der Wasserstoffinitiative wird sich daher auf den Güterverkehr konzentrieren.

Fahrzeuge mit hoher Reichweite

Die Methode verspricht viele Vorteile: E-Autos und -Lkw speichern ihren Strom in schweren Akkus, ihre Reichweite liegt bei nur rund 200 Kilometern. "Batteriebetriebene E-Lkw sind aufgrund ihres Gewichts und der fehlenden Reichweite nicht effizient", sagt Robert Tichler. Diesel- und Benzinautos geraten aufgrund ihrer schädlichen Emissionen immer mehr in Verruf. Brennstoffzellenfahrzeuge können schnell betankt werden. Als Kraftstoff dient Wasserstoff, der in der Zelle mit Sauerstoff reagiert und dabei elektrische Energie erzeugt. Als Nebenprodukt entsteht Wasserdampf. Eine einzelne Brennstoffzelle generiert nur sehr wenig Strom. Daher werden mehrere Zellen zu sogenannten "Stacks" verbaut. Die Fahrzeuge haben eine Reichweite von rund 700 Kilometern. Bevor Wasserkraft den Verkehr revolutioniert, muss erst die entsprechende Infrastruktur bereitgestellt werden: Fünf öffentlich zugängliche Wasserstoff-Tankstellen gibt es in Österreich, eine davon in Asten. Eine Schlüsseltechnologie in diesem Zusammenhang soll die Umwandlung von Überschussstrom aus erneuerbarer Energie wie Solar-, Wasser- und Windkraft in Wasserstoff durch Elektrolyse werden.

Neun Projekte in den Bereichen Energieversorgung, Industrie und Mobilität wurden von der Initiative insgesamt eingereicht. Welche davon genehmigt werden, ist noch nicht offiziell. Dem Vernehmen nach soll die WIVA P&G neun Millionen Euro für fünf bis sieben Projekte erhalten. Wie berichtet, beschäftigt sich auch die Industrie mit dem Thema: Die voestalpine testet die Umstellung des Hochofenprozesses von Kohle auf schadstofffreien Wasserstoff.

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