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Linzer starten Österreichs ersten Online-Versicherer

Von Alexander Zens   12.Oktober 2015

Ab Freitag bietet "L’amie direkt" Haushalts- und Eigenheimversicherungen für Privatkunden im Internet an. Das Linzer Unternehmen mit 40 Mitarbeitern ist der erste reine Online-Versicherer in Österreich. Als Risikoträger steht der britische Lloyd’s-Konzern im Hintergrund.

Während es schon viele Direktbanken in Österreich gibt, starten die Linzer also den ersten Direktversicherer. Die Firma hat sich aus dem mehr als 20 Jahre alten Industrieversicherungsmakler Integral der Familie Pedak entwickelt.

Eine Überlebensfrage

Österreichs Markt hänge beim Online-Versichern der internationalen Entwicklung weit hinterher, sagt Geschäftsführer Christian Pedak: "Der Leidtragende ist der Konsument." Man wolle mit Kostenvorteilen, "einfacheren Versicherungsprodukten" und neuen Deckungsangeboten punkten.

Digitalisierung sei sicher das Thema der Versicherungen in den kommenden Jahren, sagt Hartwig Löger, Vorstandschef von Uniqa Österreich: "Wer den Trend nicht antizipiert, wird langfristig nicht überleben." Eine günstige Prämie sei aber nicht alles. Es gehe um die Gesamtleistung mit Analyse, Service und Schadensabwicklung. Bei Uniqa beträgt die Nachfrage für Online-Produkte derzeit fünf Prozent, die Reiseversicherung ist am beliebtesten. Vor Google oder Autokonzernen fürchte er sich ebenfalls nicht, sagt Löger: "Das Versicherungsgeschäft wird immer auch ein Beratergeschäft bleiben." Uniqa vernetze Online (Kfz-, Krankenversicherung) und Betreuung. Letztere sei wichtig, wenn der Kunde schnell etwas brauche.

"Die Österreicher wollen persönliche Betreuung", sagt Josef Stockinger, Generaldirektor der OÖ. Versicherung. Die Qualität einer Assekuranz zeige sich nicht im Abschluss, sondern im Schadensfall. Die OÖ. Versicherung bietet sehr selektiv Online-Produkte an, etwa für Veranstalter und Studenten. Der Internet-Anteil dürfte marginal bleiben. "Wir wollen unsere Kunden kennen", sagt Stockinger. Sehr wohl ist die OÖ. Versicherung auf Vergleichsportalen vertreten. Stockinger erwartet in Zukunft eine "Spaltung des Marktes" in billige Online-Schienen und Qualitätsgeschäft.

Oberösterreichs Makler-Sprecher Gerold Holzer sagt, dass es online wohl Zielgruppen für manche einfache Produkte gebe. Bei vielschichtigen Versicherungen sehe das anders aus. "Wir setzen uns damit auseinander." Einige Makler beraten schon über moderne Medien. Holzer sieht seine Branche als "Konsumentenschützer", die bessere Konditionen als Vergleichsportale erreichten.

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