Kapsch soll deutsche Pkw-Maut errichten
WIEN. Der heimische Mautspezialist Kapsch TrafficCom hat gute Chancen, einen Teilauftrag für das in Deutschland geplante Pkw-Mautsystem zu erhalten. Der Auftragswert liegt zwischen 100 und 120 Millionen Euro.
Falls kein unterlegener Konkurrent Einspruch erhebt, könnte der Zuschlag ab 22. Oktober erteilt werden, teilte Kapsch TrafficCom am späten Mittwochabend mit. Gibt es Einsprüche, müsse deren Behandlung noch abgewartet werden.
Der Vertrag läuft ab Beginn der Pkw-Maut zwölf Jahre und kann um bis zu drei Jahre verlängert werden. Vertragspartner Deutschlands ist die MTS Maut & Telematik Services GmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von Kapsch TrafficCom. Das Unternehmen soll die technische Ausrüstung zur Kontrolle der Mautpflicht liefern, "die Durchsetzung und Verfolgung bei Mautverstößen sei nicht vom Leistungsumfang erfasst", so Kasch TrafficCom.
Die Kapsch-Aktie reagierte gestern Vormittag an der Wiener Börse mit einem Kursaufschlag von beinahe zehn Prozent auf 37,30 Euro.
Deutschland verspricht sich durch die Maut jährliche Einnahmen von bis zu 500 Millionen Euro. Die Maut ist umstritten. Die Republik Österreich hat vor dem EuGH gegen "die Ausländermaut" geklagt.