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Jetzt können Kunden auch Kredite online abschließen

Von Alexander Zens, 27. Februar 2017, 00:04 Uhr
Darlehen per Mausklick: Jetzt können Kunden auch Kredite online abschließen
Kreditgeschäft verlagert sich ins Internet: Zwischen 1000 und 50.000 Euro werden vergeben, ab drei Prozent Zinsen. Bild: colourbox.com

LINZ/WIEN. Große Nachfrage bei Sparkasse, Bawag, Bank Austria – Raiffeisen, Oberbank in Startlöchern.

Wer ein Auto oder Möbel kauft und gerade ein passendes Angebot vorliegen hat, braucht mitunter rasch einen Kredit. Viele Leute wollen dafür nicht immer in die Filiale kommen. Finanzfirmen aus der Technologiebranche ("Fintechs") drängen auf den Markt und vermitteln Internet-Darlehen. Darauf reagieren die Banken. Einige bieten nun schon reine Online-Konsumkredite – vom Antrag bis zur Auszahlung – an, die dank geringerer Kosten deutlich billiger als herkömmliche Darlehen sind.

Seit Dezember ist die Sparkasse Oberösterreich hier aktiv. Binnen zweieinhalb Monaten wurden bereits gut 200 Online-Kredite mit 1,7 Millionen Euro Volumen abgeschlossen. Das sind im Schnitt rund 8500 Euro pro Darlehen.

"Den Online-Kredit können bestehende Kunden mit entsprechender Bonität abrufen", sagt Sparkasse-Generaldirektor Michael Rockenschaub. Die Abwicklung spare viel Zeit, sei einfach und unbürokratisch. Die Sparkasse Oberösterreich betont, dass man die erste Bank sei, die Kredite in Echtzeit, also per Mausklick, auszahle. Bei ihr können so zwischen 3000 und 30.000 Euro abgerufen werden.

Bonität wird trotzdem geprüft

Macht es die Internet-Schiene für Konsumenten möglich, zu einem Kredit zu kommen, obwohl man ihn sich nicht leisten kann? Keinesfalls, betonen alle Banken. Die notwendigen Unterlagen zur Bonitätsprüfung wie der Beweis eines geregelten Einkommens müssen aufliegen. Am einfachsten und raschesten geht die Kreditvergabe, wenn man schon Kunde der Bank ist.

Die Bank Austria bietet seit Herbst einen Online-Kredit an. Der Antrag sei 24 Stunden sieben Tage die Woche möglich, sagt Privatkunden-Bereichsleiter Christian Noisternig. Die Auszahlung erfolgt innerhalb eines Werktages. Zwischen 1000 und 50.000 Euro können aufgenommen werden, die Zinsen beginnen bei drei Prozent. Letzteres ist auch bei der Bawag der Fall, die Online-Kredite schon seit fast vier Jahren vergibt. "Hier waren wir ein Pionier in Österreich, inzwischen kommen rund 20 Prozent der Anträge über digitale Kanäle", sagt Marketingleiter Markus Gremmel.

Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB) entwickelt gerade einen reinen Online-Kredit. Diesen werde es voraussichtlich im Herbst geben, heißt es. Die Nachfrage sei hier noch nicht so stark gewesen.

Schnellkredite in Filialen

Raiffeisen bietet aber Schnellkredite "innerhalb von 18 Minuten" an. Das meiste kann online erledigt werden, für die Unterschrift müssen die Kunden aber in die Filiale kommen, die Auszahlung folgt dann entsprechend rasch. "Heuer waren bisher schon fast drei von vier Konsumfinanzierungen derartige Schnellkredite", sagt RLB-Generaldirektor Heinrich Schaller.

Die Oberbank kündigt einen reinen Online-Kredit ab 2018 an. Derzeit könne man Kredite von zuhause aus beantragen. Die Finanzierungszusage gebe es binnen einer Stunde. "Nach Erläuterung und Unterfertigung der Kreditdokumente in der Filiale überweisen wir den Betrag umgehend", sagt Siegfried Kahr, stellvertretender Privatkunden-Abteilungsleiter.

Bei VKB-Bank, Volksbank und Hypo Oberösterreich gibt es keinen Online-Kredit. Man arbeite hier mit der RLB zusammen, sagt Hypo-Chef Andreas Mitterlehner. VKB-Vorstandsmitglied Alexander Seiler: "Wir befassen uns damit." Volksbank-Oberösterreich-Vorstandsdirektor Andreas Pirkelbauer: "Es passt nicht in unser Konzept. Wir wollen mit den Kunden reden."

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10  Kommentare
10  Kommentare
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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 27.02.2017 13:56

Da kann man ja den altbekannten Slogan (der BAWAG) wieder beleben:

"Anna, den Kredit hamma!"

Aber Achtung: Zurückzahlen soll man ihn auch, und zwar mit Zins und Zinseszins. Und damit die Bank kein ungebührliches Risiko eingeht, brauchat ma da noch 1,2 Bürgen und natürlich eine Kredit-Ausfallsversicherung. Die kostet auch Geld, selbst wenn die Zinsen bei 0,0% liegen. Und dann gibt es noch die "Bearbeitungskosten" und die "Überziehungs-Zinsen" und, und...

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herzmensch (873 Kommentare)
am 27.02.2017 13:48

Dem Zeitgeist geschuldet oder doch schnell noch damit starten bevor die Bank für Gemeinwohl ihre virtuellen Pforten eröffnet???
Deren Gründungsfortschritt ist nachzulesen auf www.mitgruenden.at

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jago (57.723 Kommentare)
am 27.02.2017 13:11

Gewisse Geschäfte müssen mit dem Antanzen des Kunden als Bittstelle angebahnt werden, zum Beispiel Kreditgeschäfte. Wenn sich wer neue Schuhe oder einen Anzug kauft, muss der Kunde auch selber in den Laden kommen.

Meine Kunden haben erwartet, dass ich bei ihnen antanze.

Da war ich eben immer der Teschek, der Klinkenputzer.

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WebZorro (7 Kommentare)
am 27.02.2017 17:00

Bei dem Kommentar kommen einem ja fast die Tränen. grinsen

Wie willst denn das finanzieren? Jeder Kundenbetreuer einer Bank unterwegs zum Kunden für lächerliche Margen? Ein stink-normaler Häuselbauerkredit bring der Bank doch eh kein Geschäft ein und bei den Zinsen aktuell ist das wohl kaum tragbar.

Hierzulande ist halt jeder Profi und weis es besser; Hauptsache fest mitreden - manchmal ists besser beim Klinkenputzen zu bleiben.

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herzmensch (873 Kommentare)
am 27.02.2017 22:02

Zorro, andere Branchen andere Sitten! Klinkenputzer wird es in bestimmten Bereichen noch länger geben, manche Geschäfte brauchen das Persönliche, damit meine ich nicht den kleinen Handel.

Und Banken kann man gar nicht vergleichen mit anderen Wirtschaftsbetrieben, der Staat im Hintergrund als Fangnetz, .......welche Sparte hat das?

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 27.02.2017 10:49

kommt als nächstes, wer keinen Kredit auf seinem Zwangskonto hat, muß dafür Strafgebühren zahlen? grinsen

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herzmensch (873 Kommentare)
am 27.02.2017 08:36

Das wird zur Kenntnis genommen. Aber...

Wo bleibt ein Bericht der OÖN über das Verbot von Spekulationsgeschäften für den Bund? Welche geänderten Vorgaben bei Fremdwährungskrediten werden kommen, welche Sicherheiten in der Finanzgebarung können das Vertrauen der Bürger in die Finanzpolitik wiederherstellen?

Die Aversion des Bundes, der Länder und Gemeinden gegen Risiko ist durchaus verständlich, hmmm, wenn Finanzprodukte für sie verboten werden aber für Bürger erlaubt bleiben.... Warum eigentlich? Wäre es nicht Aufgabe der FMA den Bürger vor Schaden zu schützen? Stichwort Heini Staudinger und HAA, sie können es nicht und sie tun es auch nicht.

Wie hält es das Land OÖ mit den Krediten bzw den Finanzgeschäften?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 27.02.2017 11:45

herzmensch

2001 bei einem Termin mit LH Pühringer sagte ER uns dass es VERBOTEN sei mit Steuergeld zu spekulieren .
anscheinend halten sich NICHT Alle dran . siehe Linz ...

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jago (57.723 Kommentare)
am 27.02.2017 13:06

Zu diesem lästigen Thema: ich bin gar nicht so sicher, ob die Verantwortlichen den SWAP-Vorgang für eine Spekulation gehalten haben.

Na gut, bei einem kleinen Unternehmer fallen alle über ihn her aber ein honoriger Stadtregierender ist schließlich was Besseres. Auch in Salzburg haben die Regierenden eine kleine Sachbearbeiterin ins Feuer und ins juristische Ameisennest gejagt. Eine Exekutive war sie allemal grinsen

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herzmensch (873 Kommentare)
am 27.02.2017 13:46

Ja, und, sind wir durch den Schaden klüger geworden? Das mag man mit gutem Grund bezweifeln! Sonst hätte Pühringer - seit 2001 hätte er doch einmal Zeit finden können - stolz auf eine Verbesserung hinweisen können...

Nichts ist geschehen außer ein paar oberflächliche Maßnahmen unter dem Titel Korruptionsbekämpfung und dem Geldwäschegesetz. Das Fangnetz für die kleinen Bankkunden ist enger geworden, ein Konto als Verein o.ä. eröffnen ist mittlerweile eine Prozedur.

Die großen fetten Fische schwimmen frei wie eh und je.

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