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Immobilienpleite: „Werde nicht verarmen“

Von Von Dietmar Mascher und Werner Beninger, 11. Februar 2009, 00:04 Uhr
Immobilienpleite: „Werde nicht verarmen“
Caners ehemalige Immobilien auf dem Linzer Hauptplatz Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ/BERLIN/LONDON. Mit 1,5 Milliarden Euro Schulden ist die Pleite des Immobilienkonzerns Level One die größte Insolvenz in Ostdeutschland. Die Buchhaltung wurde zuletzt auf dem Linzer Hauptplatz erledigt.

Cevdet Caner ist 35 Jahre alt und hat bereits eine Karriere als Jungpolitiker, Call-Center-Betreiber und Unternehmer hinter sich. Die Pleite von Level One, einer über ganz Europa verzweigten Immobilienfirma, die 28.000 Plattenbauwohnungen in Berlin, Halle und Dresden kaufte und verwaltete, ist nicht nur für österreichische Maßstäbe eine Rieseninsolvenz.

Auch wenn den Schulden von 1,5 Milliarden Euro Vermögenswerte gegenüberstehen, bringt sie eine Großbank wie die Credit Suisse in Verlegenheit (siehe Berichte vom Montag und vergangenen Herbst).

Streit mit Credit Suisse

Über die Ursachen und Hintergründe der Milliar-deninsolvenz gibt es verschiedene Versionen. Caner sagt, die Pleite sei nicht notwendig gewesen. Sie sei von seinem Nachfolger als Level-One-Geschäftsführer angemeldet worden, nachdem Credit Suisse und Hedge Fonds Level One bereits übernommen hatten. „Wir haben immer unsere Zinsen bedient.“ Er führe seinen Rechtsstreit gegen die Credit Suisse daher weiter.

Dennoch läuft das Insolvenzverfahren. Nicht nur in Deutschland, auch auf Jersey und in Österreich.

Die Fäden des Konzerns laufen trotz der internationalen Ausrichtung und der Wohnsitze Caners in London und Monaco stets in Linz zusammen.

Hier ist der kurdischstämmige Caner aufgewachsen, profilierte sich zunächst als Obmann der Linzer Jungsozialisten, ehe er sich stärker aufs Geschäftliche konzentrierte und einen Zustelldienst für ein China-Restaurant gründete. Er weitete diese Dienstleistung aus und gründete das Call Center CLC, das er an die Börse brachte, das relativ rasch wuchs und nach dem Verkauf an den so genannten ehemaligen Börsenbullen Mike Lielacher den Weg alles Irdischen ging.

Caner ist es ob seiner verbindlichen, freundlichen Art nie schwergefallen, Netzwerke zu knüpfen und namhafte Industrielle als Investoren für seine Projekte zu gewinnen. Ein gutes Verhältnis soll er zu Hannes Androsch pflegen. Nicht alle sind heute noch von ihm so begeistert.

Zumal in seiner Heimatstadt, in der er sich nicht mehr willkommen fühlt. Als er beim Linzer Bürgermeister Franz Dobusch vorstellig wurde, um ihm in alter Verbundenheit Linzer Wohnungen abzukaufen, soll ihn dieser der Tür verwiesen haben.

„In Linz ist es für mich leichter, mit VP-Spitzen Geschäfte zu machen als mit SP-Spitzen“, sagt Caner und erklärt seinen Rückzug aus Linz.

Die Häuser Hauptplatz 13 und 14 hat er inzwischen dem Linzer Immobiliensammler und Artax-Chef Walter Mayer verkauft. Aus den Büros in den Gebäuden daneben sind die Tochter- und Enkelfirmen ausgezogen, die von Freunden und Verwandten Caners geführt worden sind. Eine davon ist pleite und hat nach Angaben des Masseverwalters kaum Chancen auf eine akzeptable Konkursquote.

So umstritten Caner ist, so aufklärungswürdig sind die Geschäfte von Level One mit Credit Suisse. Die Schweizer Großbank war nicht nur Kreditgeber, sondern auch Mezzanin-Kapitalgeber und Leading Bank für einen beabsichtigten Börsegang in einem. Was nicht nur keine gute Optik für die Schweizer ergibt, sondern für die Bank auch teuer werden dürfte.

Mit einem relativ aggressiven Finanzierungs- und Refinanzierungsmodell wurde der Wert der Immobilien hochgeschrieben. Vertraut wurde darauf, dass die Immobilien auf lange Sicht immer mehr wert würden. Das Platzen der Immobilienblase ließ allerdings auch die Börsenpläne platzen.

Caner dementiert, er habe seine Londoner Stadtvilla verkaufen müssen. Von einer Wohnung habe er sich getrennt. „Aber ich werde sicher nicht verarmen. Ich bin diversifiziert veranlagt, auch wenn Level One mein größtes privates Investment war.“

Neue Immobilienprojekte

Bemerkenswert sind seine Zukunftspläne: „Die Wohnimmobilien in Deutschland sind billig, die Zinsen sind niedrig. Ein idealer Zeitpunkt, um ein neues Projekt zu starten.“

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6  Kommentare
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cicero (6.590 Kommentare)
am 14.02.2009 01:11

Da kommt so ein kurdischer Angeber, führt die CLC in Konkurs, hätte am liebsten auch noch die GWG gekauft .... Gott sei Dank hat dieser Arsch ganz normal Konkurs gemacht mit seinen großartigen Immobilien-Geschäften, jagt ihn doch zum Teufel wie alle präpotenten gierigen Trotteln, die uns nur das Geld aus der Tasche ziehen wollen ...
Caner, Du zahlst Deine Zeche noch, so billig wie Du glaubst kommst Du nicht davon, Du haftest mit Deinem Privatvermögen ...
Da schaust Du blöd, Cevdet, was ???

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am 11.02.2009 14:25

mit der Botschaft, dass der Herr Caner nicht verarmen wird. Und es war auch schön zu leswen, dass man zum Herrn Androsch nur recht freundlich zu sein braucht, um Millionen zu bekommen. Und dass der Herr Caner "mit VP-Spitzen leichter Geschäfte machen kann". Leider erfahren wir nicht, wie dieser Türke zu den zwei schönen Hauptplatzhäusern in Linz gekommen ist, hat ihn deer Dobusch einmal nicht hinausgeschmissen? Erfreulich ist auch, dass sich der Caner neue Immobiliengeschäfte im wieder PDS-kommunistischen Ostdeutschland anlachet, wo er zwischendurch ja schon zu 23.000 Volkswohnungen gekommen war.

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am 11.02.2009 16:05

Es ist nicht die Frechheit die hier siegt sondern der Neid. Die Tatsache, dass Herr Caner nicht verarmen wird, muss ja unheimlich weh tun

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Bankenopfer (136 Kommentare)
am 11.02.2009 06:01

In einigen Jahren werden wir hier lesen das ein schleimiger Kurde der in Linz Juso war wieder mal eine Firma gegen die Mauer gefahren hat.
Wie schreibt die OOEN
Caner ist es ob seiner verbindlichen, freundlichen Art nie schwergefallen, Netzwerke zu knüpfen .Jeder Banker mit Hirn und Verantwortung müßte diesen Mann auf eine Watchlist setzen und sobald er das Institut betritt rauswerfen.
Aber sie werden ihm wieder Kredite geben egal ob Credit Suisse UBS oder Banken ion Österreich .

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boris (1.939 Kommentare)
am 11.02.2009 09:50

Die Banken hätten bloß bei den China-Restaurants oder bei Wienerwald nachfragen müssen, die damals über CLC ihre Speisen zustellen gelassen haben... deren Antworten hätten der Bank viel Geld sparen können.
Auch ich wurde mal von einem "Berater" (nach Einlangen eines Werbebriefes von Level1) per Tel. angesprochen, ob ich denn nicht mich bei dieser "günstigen Anlageform" beteiligen wolle... meine Antwort war... nicht einen müden Cent würd ich investieren... Frage des Beraters: weshalb... meine Antwort: sehen Sie mal nach, wer CEO ist.
Bürgermeister Dobusch hat das offensichtlich auch gewußt, mit wem er es zu tun habe.

Nun, auf seine Taschen hat er immer geachtet, daß genug drinn wäre... und bevor es krachte, gabs immer einen neuen CEO... dem man dann Unfähigkeit vorwerfen kann...Lielacher wird es sauer aufstoßen.

Naja die nahöstliche Mentalität trickst halt die zentraleuropäische immer wieder aus...

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kasbergi (153 Kommentare)
am 25.03.2014 18:01

bürgermeister dobusch setzte lieber auf swab mit der bawag

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