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Handelskonflikt USA-China eskaliert: Wechselseitige Zölle in Milliardenhöhe

07. Juli 2018, 00:04 Uhr
Handelskonflikt USA-China eskaliert: Wechselseitige Zölle in Milliardenhöhe
"Letztlich führen derartige Maßnahmen dazu, dass Produkte teurer werden. Das zahlt am Ende der Konsument.“ Martin Kocher, Leiter des Instituts für Höhere Studien (IHS) Bild: APA

WASHINGTON/PEKING. US-Präsident Donald Trump droht schon mit der nächsten Stufe der Eskalation.

Der laut China "größte Handelskrieg der Wirtschaftsgeschichte" hat begonnen: Die USA setzten am gestrigen Freitag Milliarden-Strafzölle auf chinesische Waren in Kraft. China verhängte wenige Stunden später seinerseits Vergeltungszölle im gleichen Ausmaß. Auch Unternehmen in ganz Europa sind betroffen, heißt es bei Wirtschaftsverbänden und Ökonomen.

Die US-Zölle in Höhe von 25 Prozent auf chinesische Waren im Wert von 34 Milliarden Dollar (29 Milliarden Euro) traten um Mitternacht US-Ostküstenzeit (6 Uhr MESZ) in Kraft. Sie betreffen insgesamt 818 Produkte vor allem aus dem Hightech-Bereich, darunter Autos, Flugzeugteile und Festplatten.

US-Präsident Donald Trump begründet seine auch im eigenen Land umstrittene Strafzollpolitik mit dem enormen US-Handelsdefizit gegenüber China, das er als Ausdruck einer unfairen Handelsbeziehung betrachtet. Im vergangenen Jahr summierte sich das Defizit nach US-Angaben auf 375 Milliarden Dollar. Außerdem wirft Trump China vor, sich durch Diebstahl geistigen Eigentums sowie erzwungenen Technologietransfer bei ausländischen Investitionen unfaire Vorteile zu verschaffen.

 

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Handel China USA

PDF-Datei vom 06.07.2018 (2.011,67 KB)

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"China hat riesige Märkte"

Chinas Regierungschef Li Keqiang, am gestrigen Freitag zu Gast in Bulgarien bei einem Treffen mit 16 EU- und Balkanstaaten, sagte: "Ein Handelskrieg nützt niemandem." China werde sich gegen Zollerhöhungen wehren, doch ein Handelskrieg schade dem freien Handel und dem multilateralen Prozess. Und er fügte hinzu: "China hat riesige Märkte, um zu wachsen."

Von den österreichischen Unternehmen könnten nach Meinung von Michael Löwy, Bereichsleiter Internationale Beziehungen in der Industriellenvereinigung (IV), zufolge vor allem jene betroffen sein, die in China produzieren und von dort in die USA exportieren. Seiner Einschätzung nach gibt es mehr österreichische Unternehmen, die in China produzieren und in die USA exportieren, als umgekehrt und dürften daher vermehrt betroffen sein.

"Niemand profitiert von so etwas", sagte der Leiter des Wiener Instituts für Höhere Studien (IHS), Martin Kocher. Letztlich führten alle Maßnahmen dazu, dass Produkte teurer würden. Bezahlt werde dies am Ende vom Konsumenten: "Und das geht auf Kosten des Wachstums."

In Berlin warnten der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sowie der Außenhandelsverband BGA vor den Folgen für Unternehmen weltweit. "Wenn zwei sich streiten, freut sich kein Dritter", erklärte der BGA. Bei vielen Produkten sei die internationale Arbeitsteilung so weit vorangeschritten, dass vermeintlich gezielte Maßnahmen auch Unternehmen in der Lieferkette aus unbeteiligten Ländern träfen.

Regierungs-Gipfel in Berlin

Der Leiter der DIHK-Außenwirtschaft, Volker Treier, rief daher dazu auf, dass Deutschland und China sich beim Regierungsgipfel am Montag und Dienstag in Berlin "mit Worten und Taten klar zu den Regeln der internationalen Welthandelsordnung und zum Anstreben multilateral geltender Spielregeln für Handel und Investitionen bekennen".

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10  Kommentare
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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 08.07.2018 07:41

" Außerdem wirft Trump China vor, sich durch Diebstahl geistigen Eigentums sowie erzwungenen Technologietransfer bei ausländischen Investitionen unfaire Vorteile zu verschaffen."
In diesem Punkt ist Trump sicher im Recht und da müsste auch die EU sensibler agieren und sich nicht ständig vor China in die Hosen scheißen.

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am 08.07.2018 09:29

Auch hier haben USA/Trump gewonnen und die EU nichts erreicht:

https://www.bloomberg.com/view/articles/2018-04-10/trump-ensures-china-s-intellectual-property-theft-won-t-be-solved

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jago (57.723 Kommentare)
am 09.07.2018 09:45

Die amerikanischen Universitäten leben von den Studiengebühren und von den Spenden der Reichen, nicht vom Steuergeld und damit nicht von den Zöllen. Das Ranking ist zwar nicht ganz fair aber dennoch als Zeiger am Messinstrument verwendbar.

Die US-Konzerne grinsen leise über die EU-Steuerambitionen.

Die Chinesen haben keine Skrupel beim Patentraub traurig

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am 07.07.2018 19:20

Dieses Verhalten der USA, eine langsam gewachsene, gemeinsame Weltwirtschaft, jetzt plötzlich durcheinander zu bringen, ja direkt zu zerstören, damit können die Wirtschaftswissenschafter nicht umgehen. Es gibt diesen Fall noch nicht. Hier kann nicht dagegen reagiert werden. Alle müssen wir abwarten, wie sich dieses entwickelt. Es gibt kein Rezept dagegen, was dieser Psychopat Trump hier anstellt.

Ich habe Angst vor dieser Wirtschaftsentwicklung! Europa muss wirtschaftlich zusammenhalten.

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am 08.07.2018 09:31

Angst vor chin. Zollsenkungen per 1. Juli, mehr Welthandel, und Schutz von geistigen Eigentum???

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am 07.07.2018 14:05

IHS und Hr. Prof. Kocher verfügen sicher über genauere Zahlen, jedoch bin ich, was Wachstum und Teuerung betrifft, anderer Meinung.

Global betrachtet, ergibt sich folgendes Bild (Zahlen in Mrd. USD):
Weltwirtschaft 80.000
Welthandel 20.000
US wollen 10-25% Zoll auf 34 Mrd. = 5 Mrd.

Das ist weniger als ein 10.000stel der Weltwirtschaftsleistung, und wenn, muss mit den aktuell reduzierten Zöllen gegengerechnet werden.
Also ziemlich bedeutungslos.

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Orlando2312 (22.319 Kommentare)
am 07.07.2018 23:28

Erklärt total den Handelskrieg, den der Trumpel jetzt vom Zaun bricht. grinsen grinsen grinsen

Wenn Ihre Kalkulation richtig ist, dann ist das ein Streit um heisse Luft.

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am 08.07.2018 09:35

Ist tatsächlich nur heisse Luft:
US-Importe aus China lt. US Census Bureau: 2017 504 Mrd. USD
Diskutiert werden lächerliche 34 Mrd. also 5 Mrd. Zoll.
Diese Minibeträge können das Wachstum 2018 von 3.000 Mrd. USD nicht gefährden.

Genaue Zahlen zum Word GDP:
CIA Wold Fact Book: World GDP 2017: 79.580 Mrd USD
WIKI english: World GDP 2018: 87.504 Mrd. USD

Die US haben seit 1. Juli Zollsenkungen durchgesetzt.
Der Hühnerhaufen EU hat nichts erreicht.

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am 07.07.2018 13:38

Die US wollen gleiches Recht für alle und verhandeln daher neu:
EU Zölle auf US Produkte sind weit höher als umgekehrt (z.B. KFZ 10% zu 2,5%). Trumps Vorschlag alle Zölle abzuschaffen wurde in den Medien nicht erwähnt. Die EU-Autobosse lobbyieren dafür.

In China war Trump schon erfolgreich. Ab 1. Juli wurden die Zölle von 1500 Produkten um rd. 60 % reduziert (von 20% runter auf 7,1-8%). Div. Medizinprodukte sind jetzt zollfrei.

Momentan wird subventionierter China-Stahl verhandelt, das Säbelrasseln dient rein der Gesichtswahrung.

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kpader (11.506 Kommentare)
am 08.07.2018 23:47

...vollkommen richtig!

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