Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    ANMELDUNG
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.
    '
gemerkt
merken
teilen

Deutsches Sozialdumping bedroht unser Gemüselandl

Von Josef Lehner, 26. Juni 2017, 00:05 Uhr
Deutsches Sozialdumping bedroht unser Gemüselandl
Harte Arbeit im Gurkerlflieger: Deutschland zahlt netto mehr. Bild: Weihbold

LINZ. Bauern für Waffengleichheit – Saisonarbeiter gehen nach Bayern.

Lostage für den österreichischen Obst- und Gemüsebau: Diese Woche beginnen die Kollektivvertragsverhandlungen für die Landarbeiter. Außerdem sollen die Sozialpartner bis Ende Juni den einheitlichen Mindestlohn von 1500 Euro fixieren. Alles zusammen gefährde die heimische Produktion, sagen Bauern.

Der Saisonarbeiter kostet den österreichischen Bauern brutto 11,50 Euro pro Stunde, plus 50 Prozent Zuschlag für Samstag, 100 Prozent für Sonn- und Feiertag. Die deutschen Konkurrenten müssen zwar mehr Grundlohn zahlen, haben jedoch keinerlei Nebenkosten, weshalb der Arbeiter um 30 Prozent mehr auf die Hand kriegt.

Kostenschere geht weiter auf

Heuer sollte die Schere noch weiter aufgehen, weil die kollektivvertraglich vereinbarte unterste Lohnstufe für Erntearbeiter zum 31. 12. auslaufen wird. Das bedeutet im Monat dann rund 1300 statt 1175 Euro brutto. Außerdem will die Bundesregierung 1500 Euro Mindestlohn.

Die Bauernvertretung ist nicht gegen den Mindestlohn, verlangt aber zumindest einen Wegfall der Pensionsversicherung (kostet 20 Prozent, begründet aber keine Pensionsanwartschaft für die Ausländer) und der Zuschläge sowie zwölf statt zehn Stunden Arbeit am Tag – alles wie bei den deutschen Konkurrenten.

Eugen Preg, der Präsident der Landarbeiterkammer, ist gegen Sozialdumping und meint, die EU sei dazu da, einheitliche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Er ist sich der Lage bewusst: "Die Situation ist so tragisch, wie die Bauern sagen. Niemand hat etwas davon, wenn sie in Eferding den Gemüsebau einstellen und Mais und Weizen anbauen." Preg vertritt rund 10.000 Landarbeiter in Oberösterreich (im Winter 6000); 4000 ausländische Saisonarbeiter sind im Einsatz, 3000 aus EU-, 1000 aus Drittländern.

Schuld sei der Preiswettkampf im Handel, sagt er. Wenn Efko & Co teurer sind als Billigimporte, werden sie ausgelistet. Stefan Hamedinger, Gemüsereferent der Landwirtschaftskammer, pflichtet bei: "Preisdumping verursacht Lohndumping. Wir können über Mindestlöhne debattieren, aber die Kosten müssen im Handel durchsetzbar sein."

Unbefriedigend seien die Regeln für Asylwerber: Pro zehn Erntehelfern muss ein Asylwerber verpflichtet werden. Für Arbeitsspitzen gibt es keine weiteren, obwohl das alle wünschen.

mehr aus Wirtschaft

 Angehende Führungskräfte müssen als Meisterstück ein Sozialprojekt umsetzen

Bericht: Signa Prime bereitet anscheinend Insolvenzantrag vor

Generali stellt Linzer Zentrale neu auf

Oberösterreichs Bauernkammer in der Kostenfalle

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

26  Kommentare
26  Kommentare
Aktuelle Meldungen