Als das Arbeitsamt plötzlich Geschwindigkeit aufnahm
Das Arbeitsmarktservice feiert heute sein 20-jähriges Bestehen, die Wurzeln für den Neubeginn liegen in Oberösterreich - Eine Analyse von Dietmar Mascher.
Heute feiern in Wien Politik und Sozialpartner mit den Spitzen des Arbeitsmarktservice (AMS) den 20. Geburtstag dieser runderneuerten Institution. Am 1. Juli 1994 wurde aus dem Arbeitsamt das AMS. Das war mehr als eine Umbenennung, sondern vielmehr ein Paradigmenwechsel. Einer, der wesentlich dazu beigetragen hat, wird auch dabei sein: der langjährige Chef des AMS Oberösterreich, Roman Obrovski. Er nahm vieles vorweg, was 1994 bundesweit eingeführt wurde.
Ende der achtziger Jahre und Anfang der neunziger Jahre war die Arbeitsmarktverwaltung (AMV) ein schwerfälliger, streng hierarchischer Apparat, der als nachgelagerte Behörde des Sozialministeriums organisiert war. Herr darüber war der jeweilige Sozialminister.
Die Arbeitsämter waren ein Ort der Entgegennahme von Meldungen der Arbeitslosigkeit und freier Stellen, die internen Abläufe entsprachen längst nicht den Anforderungen für die Vermittlungen von Arbeit. Nur der Umstand, dass fast Vollbeschäftigung herrschte, übertünchte strukturelle Probleme. Als sich aber private Konkurrenz anschickte, die AMV zu ärgern, regte sich langsam etwas in der Behörde.
Obrovski, der 1988 im Auftrag des Sozialministeriums eine Tagung der International Labor Organisation (ILO), der Arbeitsorganisation der UNO, besuchte, war angetan von der Besetzung der ILO-Gremien auch mit Vertretern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Sie sollte vorbildhaft für die heutige AMS-Struktur werden, in der sich Sozialministerium und Sozialpartner in den Gremien die Grundsatzentscheidungen teilen, unmittelbar auf die Arbeit des AMS aber keinen Einfluss nehmen sollen.
Zu lange Arbeitslosigkeit
Zentraler Punkt einer Reform der Arbeitsmarktverwaltung sollte aber die Änderung der Geschwindigkeit sein. "Man kann den Markt nur wenig beeinflussen. Aber man kann seine Arbeitsweise ändern", sagt Obrovski. Und bei der Analyse der Arbeitslosenstatistik zeigte sich, dass die Menschen länger arbeitslos waren als notwendig. Das Motto sollte daher lauten: Die Arbeitslosen aktivieren statt versorgen.
Als Obrovski seine Ideen 1990 kundtat, brachte ihm dies noch eine Ladung zum Rapport beim damaligen Sozialminister Walter Geppert (SPÖ) ein. In Oberösterreich fand er in Wirtschaftslandesrat Christoph Leitl einen begeisterten Unterstützer für ein Forum aktiver Arbeitsmarktpolitik. Leitl ist heute beim Festakt in Wien einer der Referenten.
Als 1994 das Bundes-AMS unter Sozialminister Josef Hesoun (SPÖ) gegründet wurde, waren viele Strukturen in Oberösterreich bereits Realität. Die Chefs der Bundesagentur für Arbeit aus Deutschland besuchten die dezentralen AMS-Stellen und übernahmen einige Strukturen. Das AMS gilt im europäischen Vergleich der Arbeitsvermittler als sehr gut. Wie jede Organisation gibt es Verbesserungsbedarf. Aber im Gegensatz zu vor mehr als 20 Jahren stehen die Eigentümer als auch Kunden dahinter.
DAS AMS IST SAUTEUER UND INEFFIZIENT
EDV-Aufwand € 57.406.966,48 T € 51.333
Miet- und Leasingaufwand und Betriebskosten € 30.843.656,71 T € 29.908
Forschungs- und Beratungsaufwand € 11.679.275,01 T € 10.851
Nachrichtenaufwand € 8.490.440,06 T € 8.502
Werbeaufwand € 8.211.131,00 T € 8.197
Reinigungsaufwand € 4.384.108,38 T € 4.333
Ausbildungsaufwendungen € 4.114.734,79
3. Personalaufwand
a) Gehälter 183.056.291,42 175.353
b) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche
Mitarbeitervorsorgekassen 9.137.437,48 7.701
c) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom
Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge 44.989.420,49 43.089
d) Sonstige Sozialaufwendungen 4.934.471,74 -242.117.621,13 4.660
Personalaufwand (Beamte) lt Bundesfinanzgesetz 2011 mehr als € 54 Mio.
wobei die Klienten keine Kunden sind, da sie weder etwas Kaufen, noch freiwillig sich über die Leistungen informieren wollen. Das AMS ist nichts anderes als ein Versicherungsunternehmen, wo jeder Beitragszahler Anspruch auf Leistung(en) im Schadensfall, also Verlust der Arbeitsstelle, hat. Anstatt dies komplikationsfrei abzuhandeln, wird durch sinnlose Maßnahmen, wie zweifelhafte "Schulungen" bei parteinahen Tochterunternehmen, ein zusätzlicher Druck auf die Arbeitssuchenden ausgeübt. Ich sage nicht, dass es bei manchem Arbeitssuchenden Unterstützung bei der Verfassung von Bewerbungsschreiben etc. bedarf, doch wäre es sinnvoll dies gleich zu Beginn angedeihen zu lassen und nicht blos um ihn zu einem späteren Zeitpunkt aus der Arbeitslosenstatitistik verschieben zu können.
Dort bekommt man als studierte Informatikerin die Antwort man sei in diesem Bereich als Frau nicht vermittelbar!
Erst nach Beschwerde beim Chef war plötzlich jede Möglichkeit offen.
Fazit: Kasperlverein!
als studierte Informatikerin brauche ich das AMS aber genau nur dafür, dass ich in der Zwischenzeit Geld bekomme.
Man sollte schon fähig sein, sich Stellen selbst rauszusuchen.
Erbärmlich, wie träge die Österreicher heutzutage schon sind..
haben keine Ahnung, was Arbeitslosigkeit für Menschen auch psychisch bedeutet.
Das AMS ist in seiner jetzigen Form für alle Arbeitslose über 50 ein megasinnloser Verein mit voller arroganten und überheblichen jungen "Beratern", die nix, aber auch schon gar nix können ausser blitzschnell den Bezug einstellen, wenn man einmal nicht ihrer Meinung ist. Das so ein Vorgehen auch zu Delogierungen führen kann, ist denen völlig egal.
Beim AMS wäre viel zu ändern