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Alpine Bau muss auf den ersten Baustellen die Arbeit einstellen

Von Sigrid Brandstätter   21.Juni 2013

Die Entscheidungen dazu fallen zwischen den Banken und dem Masseverwalter in den nächsten Tagen. Oberösterreich ist jenes Bundesland, das am stärksten von den Alpine-Pleite betroffen ist. Zumindest wenn man nach die Wohnadressen der betroffenen Mitarbeiter zählt. 980 der 6500 Alpine-Mitarbeiter sind Oberösterreicher. Das spiegelt die traditionell starke Verankerung der Baufirma, die in Oberösterreich durch Firmenzukäufe groß geworden ist.

Noch werde auf etwa 70 Prozent der Baustellen gearbeitet, sagt der Niederlassungsleiter in Oberösterreich, Josef Mayrhofer. Über die Niederlassung Oberösterreich beschäftigt Alpine derzeit 210 Angestellte und 700 Arbeiter.

Frächter fuhren exklusiv

Große Folgeinsolvenzen befürchtet Mayrhofer in Oberösterreich nicht: „Da viele unsere Situation kannten, mussten wir teilweise Vorauskassa bezahlen.“ Im Zentralraum seien allerdings einige Frächter mehr oder weniger ausschließlich für Alpine gefahren. Auch Erdarbeiten wurden hier an Zulieferanten vergeben. Gleichzeitig berichten kleinere Unternehmen, dass Schlussrechnungen nicht abgerechnet oder Sicherstellungen nicht mehr retourniert wurden.

Große Straßenbaustellen der Alpine in Oberösterreich sind die Sanierung der Westbrücke in Linz und der fast fertige Umbau des Taborknotens in Steyr. Baulandesrat Franz Hiesl sagt, der Abschluss der Bauarbeiten werde sichergestellt. Bei der Westbrücke sei man sogar schneller als geplant.

Wirtschaftslandesrat Michael Strugl kündigt an, dass das Arbeitsmarktservice eine Arbeitsstiftung in Oberösterreich gründen werde. Aus Erfahrungen ähnlicher Großinsolvenzen wisse man, etwa ein Viertel der Betroffenen würde das Umschulungsangebot annehmen. Diese soll im Herbst ihre Arbeit aufnehmen können und sich an jener des Versandhauses Quelle orientieren. Vorher würden die Bauarbeiter auf den Baustellen gebraucht – egal ob von Alpine oder Nachfolge-Firmen.

Sollte es zu der von Experten angekündigten Konkurswelle von Alpine-Geschäftspartnern kommen, würden auch Mitarbeiter dieser Firmen in die Stiftung gehen können, sagt Strugl. Ob und wieviel das treffen könnte, sei aber noch völlig unklar. In einer Insolvenzstiftung können Teilnehmer bis zu zwei Jahre bei Bezug eines Schulungsarbeitslosengeldes Ausbildungen machen. Damit Folgeinsolvenzen weitestgehend vermieden werden können, werde die Kreditgarantiegesellschaft (von Land, Banken und Wirtschaftskammer) zusätzliche Bürgschaften übernehmen.

Diese Folgeinsolvenzen werden nicht kurzfristig, sondern in den nächsten Monaten erwartet. Diese Gläubiger verlieren – wenn das Sanierungsverfahren gelingt – 80 Prozent ihrer Forderungen. Käme es zu einem Anschlusskonkurs, fiele die Quote noch geringer aus.

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