8,6 Millionen Euro flossen über Dachdeckerei an SV Mattersburg
MATTERSBURG. In der Causa Commerzialbank Mattersburg dürften rund 8,6 Mio. Euro brutto über die Dachdeckerei des früheren dritten Aufsichtsratschef-Stellvertreters Ernst Zimmermann an den SV Mattersburg (SVM) bzw. die SVM Profisport GmbH geflossen sein.
Das zeigt der Zwischenbericht eines Gutachtens für die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA), der der APA vorliegt. Dieser sieht bei der Dachdeckerei Auffälligkeiten bei Ausgangsrechnungen an Kunden sowie Einzahlungen.
Eine Auswertung der Umsatzlisten der Mattersburger Dachdeckerei habe ergeben, dass Einzahlungen in Höhe von rund 20 Millionen Euro "objektiv auffällig" seien. Zwischen 2009 und 2012 wurden bei ungefähr 94 Prozent der Bareinzahlungen Ungereimtheiten entdeckt. Es gab 330 auffällige Bareinzahlungen, die buchhalterisch als solche nicht dargestellt waren.
Mehrere Auffälligkeiten gefunden
Teilweise hätten auch zwei oder mehr Kunden an einem Tag bar Geld eingezahlt. Vereinzelt hätten dabei die Kundenkonten in der Buchhaltung nicht mit dem Text laut Umsatzliste übereingestimmt - die Namen wurden vertauscht. Zimmermann wies in der Vergangenheit immer wieder zurück, von Unregelmäßigkeiten in der Bank gewusst zu haben, es gilt die Unschuldsvermutung.
Bei 27 Ausgangsrechnungsbelegen an Kunden, die im Zwischenbericht ausgewertet wurden, fand man ebenfalls Auffälliges. Alle weisen denselben Sachbearbeiter und bis auf die Kundennummer keine weiteren Daten der Kunden auf. Bis auf einen Wiener haben die angegebenen Kunden ihren Wohnsitz laut den Belegen allesamt in Niederösterreich.
Insgesamt flossen von der Zimmermann GmbH zwischen 2008 und 2018 rund 8,6 Millionen Euro brutto an den SV Mattersburg bzw. die SVM Profisport GmbH, laut Buchungstexten großteils aufgrund von Sponsoring. Um circa 41.000 Euro wurden außerdem VIP-Tickets gekauft. Die Summe entspreche insgesamt rund 43 Prozent der objektiv auffälligen Einzahlungen an den Dachdeckereibetrieb, hieß es im Zwischenbericht.
Verbuchung erfolgte nicht korrekt
Auch die Verbuchung sei bei der Dachdeckerei nicht korrekt erfolgt. In den Jahren 2013, 2014 und 2015 etwa seien die Aufwendungen geringer dargestellt worden als sie tatsächlich waren. Bei korrekter Verbuchung wären die Jahresergebnisse 2013 bis 2016 negativ ausgefallen. Das Eigenkapital der Dachdeckerei wäre dann bereits seit 31. Dezember 2007 durchgängig negativ, von 2014 bis 2017 habe das Unternehmen jedoch ein positives Eigenkapital ausgewiesen, hieß es im Bericht.
Der "Kurier" berichtete am Mittwoch unterdessen von Klagen des Masseverwalters Adalbert Hausmann. Dieser habe für den SV Mattersburg und die beiden Tochterfirmen SVM Profisport GmbH und SVM Gastronomiebetriebs GmbH drei Klagen gegen den Steuerberater Harald R. eingebracht, da ihm die vielfältigen Malversationen unbedingt auffallen hätten müssen. Dazu kommen noch zwei Klagen gegen zwei Jahresabschlussprüfer. Der Steuerberater sei auch zum Teil für die Commerzialbank tätig gewesen. Von ihm fordert Hausmann laut dem Bericht 2,18 Millionen Euro Schadenersatz, von den Abschlussprüfern insgesamt 1,43 Millionen Euro. Der Anwalt des Steuerberaters weist den Vorwurf zurück, denn selbst FMA und OeNB hätten trotz ihrer Prüfungen seit 2015 keine Missstände vorgefunden. Die Bank wurde erst 2020 von der Finanzmarktaufsicht geschlossen. Der Anwalt verwies auch auf die Geständnisse von Martin Pucher und Franziska Klikovits, aus denen hervor gehe, dass der Steuerberater "nicht zum Informantenkreis" gezählt habe.
Die ÖVP Wien bringt nun laut einem "Standard"-Bericht, ebenfalls von Mittwoch, eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft ein gegen Unbekannt, da die zwei gemeinnützigen Wiener Wohnbauträger Gesiba und die Sozialbaugruppe Millionen bei der Cb angelegt hatten. Die ÖVP steht der Verdacht der Untreue im Raum.
Zweimal gab es schon vor Jahren Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft zur Causa.
Gefunden wurde nichts. Wurde überhaupt gesucht - das ist die Frage.
Staatsanwaltschaft und Bankenaufsicht ließen sich täuschen!
Zimmermann ein Angeber ersten Ranges und dann auch nich illegale Geschäfte. Gfrast!
Wusste schon immer Vereine sind Geldwaschanlagen in Österreich.
2009 bis 2012 und keinem am Finanzamt oder anderen Prüfer ist das Aufgefallen.
Was sagt das über Moral und Bildung der Steuerprufer aus.
Wir als Bürger dürfen nur € 5.000,-- abheben. Sonst brennt der Hut.
Diese Moral und Gewissenhaftigkeit ist schlimmer als der Virus in Österreich. Zerstört wahrscheinlich viel mehr Familien und Betroffene. Suizid, Gewalt in Familien und andere Verbrechen. Darüber gehört berichtet. Wie es den Bürgern geht. Die Ihr Spargeld verloren haben.
Es gehören Alle die davon wussten bis in höchste Kreise der Finanz Politik eingesperrt. Bis Sie die Verluste abbezahlt haben und Schmerzen und Leid die Sie verursachten.
"Wusste schon immer Vereine sind Geldwaschanlagen in Österreich."
Was für ein Blödsinn, hier ist es doch umgekehrt: ein Dachdeckerunternehmen ist die Drehscheibe.
Das Vereinsrecht gibt wenig bis gar keinen Spielraum für Tricksereien und bei Auffälligkeiten gibt es schnell eine Prüfung. Das Geld landete deshalb auch nicht beim Verein, sondern der SVM Profisport GmbH, also einem Unternehmen.
Punkt 1: Warum wurde hier bei diesem Millionenkrimi noch niemand in U-Haft genommen ?
Punkt 2: Die sportliche Wettbewerbsverzerrung durch diese offenbar langjährigen-gewerbsmässigen Betrügerereien kann leider nicht mehr gut gemacht werden - einfach eine große "Sauerei"!
Liegen Haftgründe vor, welche?
Glücklicherweise arbeitet der Masseverwalter ordentlich und fordert den Schaden bei einigen Mittätern ein.
Dass es gar keine Mittäter gibt, ist einfach nur absurd und unrealistisch.
Aber für alle viel angenehmer, wenn einer die Gesamtschuld übernimmt.
Es ist immer dasselbe. Die armen kleinen Schlucker werden verfolgt und getreten bis zum geht nicht mehr, und die reichen Bonzen werden mit Samthandschuhen angefasst.
Der österreichische Gesetzesvollzug ist zum kotzen.
Gab es für die Verantwortlichen auch schon Hausdurchsuchungen, Handys und Notebooks überprüft und an die Öffentlichkeit weiter gegeben ??? Widmet sich der ORF auch mal dieser Angelegenheit ??? Ein sanfter, geheimer Untersuchungsausschuss, weil es die SPÖ betrifft???
Sicha
https://www.burgenland.at/politik/landtag/organe/ausschuesse/untersuchungsausschuss-commerzialbank/
Dabei gab es schon Ende der Neunziger Jahre einen Bank Burgenland Skandal.
Da wollte auch niemand eine politische Verantwortung dafür tragen.
Hausdurchsuchungen an sechs Standorten durchgeführt
Im Skandal um die Commerzialbank Mattersburg hat es gestern, Freitag, Hausdurchsuchungen durch die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegeben.
18. Juli 2020
Die SPÖ hat sogar U-Haft verlangt!!!
Commerzialbank Mattersburg: Doskozil kritisiert Vorgehensweise der WKStA
Der Landeshauptmann fordert Untersuchungshaft für Ex-Bankchef Pucher und eines zweiten Verdächtigen. Das Finanzministerium will Bankkunden rasch helfen
BIOBAUER (5.172 Kommentare)
einmal die Suchmaschine starten hilft
bevor sie mit Falschen Anschuldigungen kommen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!