Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

68 Hektar Brachen: Wie das Land die Raumordnung neu aufstellen will

Von Alexander Zens, 20. Juli 2019, 00:04 Uhr

Neue Regelungen für Betriebe, Handel und Wohnbau sollen 2020 in Kraft treten.

Flächenfraß und Landschaftsverschandelung auf der einen Seite, Leerstände und aussterbende Ortskerne auf der anderen Seite: Die Raumordnung gehört zu den zukunftsträchtigsten und emotionalsten Themen, über die im Land seit Jahren diskutiert wird. Die Rufe nach einer echten überregionalen Raumplanung werden immer lauter.

Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) hat eine Raumordnungs-Novelle angekündigt und Gespräche mit Interessenvertretungen geführt. Gegenüber den OÖNachrichten skizziert er erstmals ausführlicher, in welche Richtung es gehen soll.

Zeitplan: Derzeit wird auf Beamtenebene ein Fachentwurf erarbeitet. Dieser soll im September vorgelegt werden. Dann beginnen die politischen Verhandlungen. Im ersten Quartal 2020 will Achleitner die neue Raumordnung in den Landtag einbringen. Mitte oder spätestens im Herbst 2020 soll sie in Kraft treten.

Leitlinien: "Die vier Zielsetzungen für die Raumplanung sind: ressourcenschonend, überregional, verdichtet, verfügbar", sagt Achleitner. Man müsse das Thema auf die "Meta-Ebene" heben, Einzelinteressen dürften nicht vorangestellt werden. Er gibt als Devise vor, sorgsam mit Boden umzugehen, die Entwicklung des Landes aber auch nicht zu bremsen.

Betriebe: Künftig sollen Unternehmen jedenfalls dort angesiedelt werden, wo die Rahmenbedingungen am besten passen. Es werde A-Leitstandorte mit zusammenhängenden Betriebsbauflächen von mehr als 30 Hektar (aktuell in Kronstorf und Reichersberg) und B-Leitstandorte mit mehr als 15 Hektar (aktuell in Asten-St. Florian, Freistadt-Süd und Arbing) geben. Dazu kommen Wirtschaftsparks und interkommunale Betriebsbaugebiete (Inkoba), bei denen Gemeinden zusammenarbeiten. Von Letzteren gibt es derzeit 28.

Handel: Das Aussterben von Ortskernen soll gestoppt, Leerstände sollen mit neuen Handelsflächen wiederbelebt werden. Dazu werde es Förderungen oder Baulandsicherungsverträge geben. Achleitner schweben auch Modelle vor, bei denen Handels- mit Wohn- und Parkflächen sowie Photovoltaikanlagen in einem Gebäudekomplex kombiniert werden. Betonwüsten am Ortsrand sollen so vermieden werden.

Wohnbau: Neben der "Bewusstseinsbildung", die es bei allen Beteiligten brauche, kündigt Achleitner an, dass "Fehler nicht vergrößert werden sollen". Konkret werden Siedlungssplitter (Siedlungen mit einigen Häusern und Infrastruktur) höchstens "abgerundet".

Infrastruktur: Verkehrswege und Energie spielen in der Raumplanung eine große Rolle. Achleitner hat schon vor einigen Wochen gemeinsam mit Regierungskollegen Pläne präsentiert, bis 2030 eine Osttangente um Linz zu bauen und kräftig in Sanierung und Ausbau des Stromnetzes zu investieren.

Zahlen: Kolportierte Zahlen über Bodenversiegelung und ungenutzte Flächen müssen aus Achleitners Sicht relativiert werden. Der Baulandbestand in Oberösterreich habe sich seit 2001 nur von rund 60.000 auf 61.000 Hektar erhöht, weil zwar neu gewidmet, aber auch rückgewidmet worden sei. Die Baulandreserven (unbebaute Grundstücke) seien in 18 Jahren um 37 Prozent auf etwa 12.000 Hektar gesunken. Und laut einer aktuellen Erhebung der Standortagentur Business Upper Austria in den Gemeinden gibt es in Oberösterreich insgesamt 68 Hektar Brachen (ungenutzte Gebäude) im Industrie- und Gewerbebereich. Das Umweltbundesamt argumentiert mit bundesweit rund 40.000 Hektar. Da sollen aber auch Wohnobjekte inkludiert sein.

mehr aus Wirtschaft

SES: Mehr Gäste und Umsatz, neuer Geschäftszweig

2,3 Millionen Euro Schulden: Fahrradhersteller aus Regau ist pleite

1000 Bauern und Minister Totschnig: Debatte in Pfaffing

Lawog-Chef: „Wohnen ist leistbar, aber nicht billig“

Autor
Alexander Zens
Redakteur Wirtschaft
Alexander Zens
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

4  Kommentare
4  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
jago (57.723 Kommentare)
am 21.07.2019 18:41

> Wie das Land die Raumordnung neu aufstellen will.

Ganz schön demokratisch, das Land.

lädt ...
melden
antworten
seppmueller (45 Kommentare)
am 21.07.2019 13:31

Überschriften - es fehlt der Inhalt; ob sich da ein Perspektivenwechsel in der Raumplanung ausgehen wird ?

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 21.07.2019 18:43

> ob sich da ein Perspektivenwechsel

Sie wern schon drüwerfahrn, die hohen Herrn. Vielleicht nicht in eurem Sinn aber sie wern!

lädt ...
melden
antworten
Hillsmith (3.544 Kommentare)
am 22.07.2019 20:23

A propos drüberfahren: Ich fürchte, für manche Gebiete ist es ohnehin schon zu spät für jegliche Raumordnung. Da hilft wohl nur noch die Planierraupe.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen