16 Millionen Euro für eine digitale Modellfabrik in Linz
LINZ. Forschung: Auf dem Campus der Kepler-Uni entsteht bis 2020 ein Pilotwerk für intelligente Produktionsprozesse
Leichtbauteile für Autohersteller und individualisierte Medizintechnik: Das sind zwei von vielen Projekten oberösterreichischer Forscher und Unternehmen, die in einer intelligenten Pilotfabrik getestet und weiterentwickelt werden sollen.
Diese Fabrik, die "LIT Factory" am Linz Institute of Technology (LIT), wird von 2018 bis 2020 auf dem Campus der Kepler-Uni (JKU) gebaut. Wie berichtet, hat sich Oberösterreich hier so wie Wien und die Steiermark bei der Ausschreibung der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) durchgesetzt. Gestern, Montag, wurden Details und die weitere Vorgangsweise präsentiert.
Zwei Millionen Euro zahlt der Bund für die Modellfabrik in Linz. Insgesamt sind für die Errichtung und den Betrieb, der sich von 2021 bis 2033 erstrecken soll, 16 Millionen Euro vorgesehen. Davon kommen weitere jeweils zwei Millionen Euro von Land und Stadt. Zehn Millionen Euro steuern 23 Unternehmen bei.
Im Endausbau soll die LIT Factory 25 Mitarbeiter beschäftigen und eine Produktionskapazität von mindestens 500 Tonnen pro Jahr erreichen. Sie wird Kern des neuen LIT Open Innovation Center an der JKU, einer Schnittstelle zwischen Industrie und universitärer Forschung. Als offene Plattform sollen letztlich alle Wirtschaftszweige in der Pilotfabrik digitalisierte Produktionsverfahren testen können. Zu Beginn liegt der Fokus auf der Kunststoffbranche.
"Die Studenten wiederum haben die Chance, in einem betrieblichen Umfeld unterrichtet zu werden", sagte gestern Uni-Rektor Meinhard Lukas. Die JKU sei seit ihrer Gründung Vorreiterin auf vielen Gebieten. Die LIT Factory sei ein weiterer Schritt auf diesem Weg, sagte Lukas. Der Bedarf danach sei groß.
"Wissen, dass die Post abgeht"
Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) betonte, dass die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft ein zentraler Erfolgsfaktor für Wettbewerbsfähigkeit sei. Die LIT Factory steigere die Attraktivität des Standorts. Ähnlich Wirtschaftsreferent Michael Strugl (VP): Die LIT Factory solle dazu beitragen, dass alle Leute – auch international – wissen, "dass in Oberösterreich und Linz die Post abgeht". SP-Bürgermeister Klaus Luger sagte, dass gemeinsames Vorgehen zum Erfolg führe und es sich um eine einzigartige Chance für den Innovationsstandort Linz handle.
Aus der Wirtschaft war Gerhard Dimmler, Produkte-Forschungsleiter beim Schwertberger Anlagenbauer Engel, vertreten. Er erklärte, dass Firmen aufgrund der Digitalisierung immer enger entlang der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten. Die Pilotfabrik als Forschungsplattform werde entscheidend zur Weiterentwicklung von Industrie 4.0 beitragen. (az)
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