Hommage an ein Genie der Glashütter Uhrmacherkunst: Alfred Helwig
2020 jährt sich eine der anspruchsvollsten Erfindungen zum 100. Mal: die Konstruktion des Fliegenden Tourbillons durch den Glashütter Meisteruhrmacher Alfred Helwig.
Ihm zu Ehren präsentiert Glashütte Original das Alfred Helwig Tourbillon 1920 – Limitierte Edition. Von historischen Vorbildern inspiriert, ist auch bei dieser Neuinterpretation der sogenannte "Wirbelwind" diskret auf der Werkerückseite angebracht.
Der neue Zeitmesser aus dem Haus Glashütte Original ist ein Beispiel für schlichte Eleganz, technische Raffinesse und höchste Handwerkskunst. Das edle Meisterwerk ist auf 25 Stück limitiert und präsentiert sich in einem Gehäuse aus Roségold. Das Zifferblatt wurde aus Massivgold gefertigt und anschließend von Hand anreibeversilbert. Eine Eisenbahnminuterie sowie applizierte Indizes verleihen dem Zeitmesser ein klassisch-elegantes Gesicht. Die filigranen Stabzeiger aus Roségold tragen zur zurückhaltenden Gesamterscheinung bei.
Den Blickfang bildet die Sekundenanzeige, welche auf 6 Uhr positioniert ist und die Inschrift "Tourbillon" trägt. Auf diese Weise wird subtil darauf hingewiesen, dass dieser Zeitmesser nicht alle seine Raffinessen auf den ersten Blick offenbart. In der Tat verbirgt sich das berühmte Fliegende Tourbillon bei diesem Modell auf der Werkerückseite so, wie es den historischen Vorbildern von damals entspricht.
Das Fliegende Tourbillon wurde 1920 von einem der bedeutendsten deutschen Uhrmacher in Glashütte entwickelt: Alfred Helwig. Im Gegensatz zum klassischen, beidseitig gelagerten Tourbillon kam Helwigs elegante Konstruktion mit nur einem Lager auf der Unterseite aus, sodass es in seinem sogenannten Käfig zu fliegen scheint. In einem offenen Gestell drehen sich Unruh und Hemmung konstant um die eigene Achse, genau 360 Grad pro Minute. Dabei kompensiert das Tourbillon zuverlässig die negativen Einflüsse der Erdanziehungskraft auf die Ganggenauigkeit.
Die Deutsche Uhrmacherschule in Glashütte wurde 1878 gegründet und erlangte durch die Ausbildung zahlreicher Meisteruhrmacher erheblichen Einfluss auf die gesamte deutsche Uhrmacherkunst. Im Jahr 1913 wurde Alfred Helwig im Alter von 27 Jahren als Fachlehrer an die berühmte Ausbildungsstätte berufen. Dort widmete er sich zusammen mit seinen Meisterschülern der Entwicklung besonders präziser Zeitmesser mit einseitig gelagertem Tourbillon, die Helwig "Drehganguhren" nannte. Unter seiner Anleitung und nach seiner Konzeption entstanden ab 1920 eine Reihe von sogenannten Drehganguhren, die an der Deutschen Seewarte Hamburg, allgemeine Prüfstelle für Präzisionsuhren, kontrolliert wurden und dort ausgezeichnete Prüfergebnisse erzielten. 41 Jahre lang unterrichtete Alfred Helwig an der renommierten Uhrmacherschule und bildete während dieser Zeit über 800 Lehrlinge aus, seine Publikationen sind noch heute wichtige Nachschlagewerke für Uhrenkonstrukteure und Uhrensammler.
Seit 2008 ist im historischen Gebäude der ehemaligen Deutschen Uhrmacherschule Glashütte nicht nur das Deutsche Uhrenmuseum Glashütte untergebracht, sondern auch das Historische Atelier von Glashütte Original, dessen Mitarbeiter auf die Restaurierung und Pflege wertvoller Glashütter Zeitmesser spezialisiert sind. Die Endmontage der 25 Exemplare dieses neuen Zeitmessers wurde in die Hände dieser kompetenten Spezialisten gelegt. Somit trägt dieses Meisterwerk nicht nur den Namen Alfred Helwigs, sondern wurde auch am ursprünglichen Ort seines Wirkens fertiggestellt.
Angetrieben wird der Zeitmesser vom hochfein veredelten Handaufzugskaliber 54-01, das über eine bemerkenswerte Gangdauer von 100 Stunden verfügt. Blickfang auf der Werkerückseite ist natürlich das filigrane Fliegende Tourbillon. Zahlreiche aufwendige Dekorationen und Finissierungen wie der Sonnenschliff auf dem Federhausdeckel, der Glashütter Streifenschliff auf der Dreiviertel-Platine, die gebläuten Schrauben und verschraubten Goldchatons sowie die Vielzahl polierter Stahlteile tragen zur Faszination dieses Meisterwerks bei. Ein braunes Louisiana-Alligator-Lederband mit Dornschließe sorgt für einen sicheren Halt am Handgelenk.