Schnittiger Findling als architektonischer Eyecatcher

Ein Hingucker mit besonderem Charme ist das neue Bürogebäude des Sägewerks Ortner in Tragwein.
Wenn man von Bad Zell durch das Kettenbachtal fährt, kann einem kurz vor Tragwein das riesige Areal des Sägewerks Ortner nicht entgehen. Inmitten eines großflächigen Lagerplatzes für Holz erhebt sich das leicht nach Westen geneigte Bürogebäude des Unternehmens.
Nach einem verheerenden Unwetterereignis vor einigen Jahren, bei dem das gesamte Firmen-Areal unter Wasser gesetzt wurde, beschloss Inhaber Rudolf Ortner jun. neben vielen anderen Verbesserungen diesen Neubau. Heute ist die ehemalige Sonnmühle, die auf eine mehr als 800-jährige Geschichte zurück blickt, einer der modernsten und leistungsfähigsten Holzverarbeitungsbetriebe im Land. Geplant wurde das moderne Bauwerk von Architekt Norbert Haderer aus Linz. Der Interpretation der Form sind keine Grenzen gesetzt und reicht vom schräg behauenen Granitfindling, dem landschaftsprägenden Gestein des Unteren Mühlviertels, bis zum luftigen, in der Sonne ergrauten Heustadl. Architekt Haderer beschreibt den Bau als "eine dynamische Gebäudeform für das Büro eines Sägewerkes, das immer einen Schnitt voraus sein will". "Immer einen Schnitt voraus" ist der Slogan des Unternehmens.
Sichtbare Wand-Holz-Glas- Konstruktion
Wie für einen Holz-Betrieb nicht anders zu erwarten, kam hauptsächlich der Baustoff Holz zum Einsatz. Ausgeführt hat es Buchner Holzbau aus Unterweißenbach. Eine starke und langjährige regionale Partnerschaft verbindet die Mühlviertler Betriebe. "Unser Ziel war es, einen hochwertigen und architektonisch anspruchsvollen Holzbau zu errichten. Wir wollten für unsere Mitarbeiter ein perfektes Arbeitsumfeld schaffen", weiß Ortner.
Die Techniker und der Bauleiter von Buchner haben es geschafft, diese Anforderungen optimal umzusetzen. Für das Bürohaus wurde eine Retrotimber-Leimholzkonstruktion mit Wandverglasung einschließlich Aluprofilen gewählt. Diese Kombination sorgt für eine sichtbare Wand-Holz-Glas-Konstruktion, die durch ihre einzigartige Optik den Charakter des Gebäudes besonders hervorhebt. Im Bereich der Glaswände sind die vorgesetzten schrägen Holzlamellen nach außen geneigt. Die "schnittige" Holzfassade entstand aus eigens dafür gehobelten Lärchenprofilen.
Zeitlose Natürlichkeit
Die Holzfassade ist hinterlüftet und mit dem Synthesa-Produkt Danske Aqua Holzöl Greywood behandelt, ein transparent pigmentiertes, wässriges Holzöl auf Basis modifizierter Naturöle mit UV-Schutz und Filmkonservierung. Das Erzeugnis aus der Reihe "Natürlich inspiriert" nimmt den Prozess der natürlichen Vergrauung vorweg und verleiht der Holzoberfläche damit eine zeitlose Ursprünglichkeit. Der Grau-Ton mit einem kühlen Granit-Einschlag im Farbton Greywood Island 03 unterstreicht die Schlichtheit der Fassade und erzeugt den Eindruck einer gleichmäßig grauen Patina.