Fischgrät, Schachbrett oder Diele: Parkett ist vielseitig
Für den Raumeindruck in Gebäuden ist der Boden, neben den Wänden, der entscheidende Faktor. Ist die Wahl auf Parkett gefallen, bietet sich eine große Auswahl von ansprechenden Holzarten, Sortierungen und Verlegemustern.
Bei der Verlegung eines Holzbodens spielt die gewünschte Raumwirkung neben technischen Notwendigkeiten eine große Rolle für die Entscheidung des Verbrauchers. Eine erste Orientierung kann sein, die Dielen immer mit dem Lichteinfall des größten Fensters zu verlegen. Auf diese Weise folgen die Dielen dem Verlauf des Lichts, das somit Fugen und kleine Unebenheiten schluckt. Das Resultat ist eine glatte, ebenmäßige Oberfläche, die eine harmonische Wirkung erzeugt. Eine Orientierung ist auch an den Längs- und Querseiten des Raumes möglich. "Liegt das Parkett quer zur langen Seite des Raumes, wirkt der Raum breiter. Verlegt man parallel zur Längsseite, wirkt er tiefer", erläutert Parkettexperte Schmid.
Den richtigen Farbton wählen
Farbton und Oberflächenbehandlung der Hölzer wirken sich neben der Verlegerichtung ebenfalls auf den Raumeindruck aus. Dunkles Parkett gibt dem Zimmer eine intime, warme Atmosphäre. Auf kräftigen Parkettböden wirken helle Möbel besonders gut. Dunkle bis mitteldunkle Töne bieten zum Beispiel Eiche, Roteiche, Robinie, Nussbaum oder Kirsche. Wer noch intensivere Farbtöne wünscht, kann auf Räuchereiche oder Eiche mit dunkel geölter Oberfläche zurückgreifen.
Doch neben der Eiche als bislang beliebtester Holzart bieten sich weitere Arten wie Buche oder Esche an. Lebhafte Muster auf Möbeln oder Tapeten harmonieren besonders mit einem dezenten, hellen Fußboden, der den Raum größer wirken lässt. Ahorn, Birke, Esche und Buche sind Vertreter heller Hölzer und eignen sich als stille Wegbegleiter in jedem Raum.
Verlegemuster zeigen sich in großer Vielfalt
Soll das Parkett lebhaft und prägnant oder eher ruhig und dezent wirken? Ein Dielenboden mit großformatigen Elementen entfaltet eine moderne und gleichzeitig klassische Wirkung, da er an die alten Dielenböden vergangener Zeiten erinnert. Kleine Elemente sehen wiederum besonders edel aus und ermöglichen zudem die Auswahl unterschiedlichster Verlegemuster.
Die Landhausdiele sorgt für eine ruhige Optik
Zu den beliebtesten Holzfußböden zählen heute die Landhausdielen. Sie bieten je nach Sortierung ein ruhiges bis rustikales Erscheinungsbild. Beliebte Holzarten für die Landhausdiele sind Eiche, Ahorn oder Nussbaum. Abhängig von der Sortierung wirken Landhausdielen schlicht und zurückhaltend, sodass beispielsweise Möbel voll zur Geltung kommen und durch ihren lebendigen Auftritt im Raum hervorstechen.
Geordnetes Bild: Schiffsboden oder "Englischer Verband"
Beim Schiffsboden, auch wilder Verband genannt, sind die Stöße unregelmäßig versetzt angeordnet. Der Englische Verband ist dagegen regelmäßig verlegt. Die Stöße befinden sich je auf der Hälfte des benachbarten Bretts und ergeben ein geordnetes, ruhiges Bild.
Zeitloses Fischgrätmuster liegt wieder voll im Trend
"Das Fischgrätmuster erfreut sich aktuell einer wiederkehrenden Beliebtheit", betont Schmid. Die einzelnen Parkettstäbe sind entweder im klassischen Stil mit einem 90-Grad-Winkel oder im französischen Stil mit einem Winkel von 45 Grad oder 60 Grad angeordnet. Besonders häufig findet man dieses zeitlose Muster in Gründerzeithäusern oder Altbauwohnungen aus der Zeit um die Jahrhundertwende, da es gerade in großen Räumen seine ganze Wirkung entfaltet, aber auch in modernen Gebäuden ist der Musterboden heute stark im Trend.
Würfel und Schachbrettmuster für kleinere Räume
Bei der als Schachbrettmuster bekannten Verlegeart werden einzelne Stäbe zu Quadraten zusammengefügt, deren Richtung abwechselnd um 90 Grad versetzt ist. Durch seine ausbalancierte Atmosphäre eignet sich dieses Muster besonders für kleinere Räume.
Weitere Verlegarten sind der Leiter- oder Parallelverband. Im Parallelverband werden die Holzstäbe auf gleicher Höhe nicht versetzt, sondern parallel zueinander verlegt. "Dies wirkt geometrisch und ordnend", betont der Parkettexperte und gibt noch einen Tipp.
"Vorab sollte man sich überlegen, wie viel Parkett sichtbar bleibt, wenn der Raum eingerichtet ist. Vor allem ein aufwendiges Verlegemuster benötigt Platz und kann seine Wirkung gerade dann entfalten, wenn es nicht unter dem Teppich verschwindet. Aber wofür man sich auch entscheidet, am Ende zählt der individuelle Geschmack."
Orientierung bei der Entscheidung für den richtigen Holzboden bietet Verbrauchern der gut sortierte Fachhandel oder Parkettverleger. Gradlinige Verlegemuster und die Landhausdiele können vom erfahrenen Heimwerker auch selbst verlegt werden. Fischgrät, Würfel oder andere Musterverbände sollte man den Profis überlassen.