Tolles Teamwork brachte Österreichs Kombinierern die Bronzemedaille
OBERSTDORF. Beim dritten Platz half auch Ex-Kollege Bernhard Gruber im Hintergrund mit.
Es hat schon Tradition, dass Österreichs Nordische Kombinierer bei Weltmeisterschaften vor allem im Team Stärke beweisen. So auch gestern, als bei den Titelkämpfen in Oberstdorf wie schon 2019 die Bronzemedaille herausschaute. Johannes Lamparter, Lukas Klapfer, Mario Seidl und Lukas Greiderer hatten nach dem Springen sogar geführt, mussten aber im 4x5-km-Langlauf die einmal mehr überlegenen Norweger und auch Deutschland vorbeilassen. Eine fünfte Medaille hätte sich gestern auch Bernhard Gruber verdient, der in der Stunde des Triumphs seiner nun Ex-Teamkollegen selbst seine große sportliche Karriere nach zwei Herz-Operationen für beendet erklärte.
Der Salzburger, Weltmeister von 2015 in Falun, machte gestern beim Aufwärmen mit und testete für seine Freunde dann auch Skier. Ein Dienst, der bei den warmen Bedingungen und der tiefen Loipe viel wert war. Der 38-Jährige hatte sich vor rund einem Jahr wegen Herzproblemen einem Eingriff unterzogen, nach einem Comeback am 23. Jänner dieses Jahres in Lahti mussten dem Familienvater wegen einer neuerlichen Herzkranzgefäßverengung wieder zwei Stents eingesetzt werden. "So etwas wie in Lahti möchte ich nicht noch einmal haben. Es war, wie wenn dir jemand mit dem Schraubstock den Brustkorb zudrückt. Das war beängstigend."
"Er brannte für den Sport"
"Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der so für den Sport brennt. Und der bei Großveranstaltungen immer wieder über sich hinauswächst", streute ihm dann auch Seidl Rosen. Was auch für Seidl selbst, in den vergangenen beiden Jahren von Knieverletzungen immer wieder zurückgeworfen, gestern irgendwie galt.
Junioren-Weltmeister Lamparter hielt zunächst auf seinem Laufpart den rund halbminütigen Vorsprung auf Norwegen und Japan. Norwegens Jörgen Graabak schloss indes bald zum führenden Klapfer auf – und hängte den ÖSV-Routinier schließlich noch deutlich ab. Seidl wurde dann auch noch vom Deutschen Eric Frenzel ein- und überholt. Der Salzburger übergab als Dritter schon klar hinter den Gastgebern und vor Japan an Schlussmann Greiderer. Der Tiroler brachte Bronze schließlich völlig ungefährdet ins Ziel, nach vorne ging freilich nichts mehr, obwohl Deutschlands Vinzenz Geiger etwas schwächelte.
"Es war keine Medaille zum Abholen, wir sind stolz drauf", sagte ÖSV-Cheftrainer Christoph Eugen.