Stecher: "Solche Leute sollten an der Ausübung ihres Jobs gehindert werden"
Auch am Tag nach der fragwürdigen Jury-Entscheidung im ersten Oberstdorfer WM-Skisprungbewerb der Frauen am Donnerstagabend hat es in Oberstdorf noch Diskussionen darüber gegeben.
Die Jury hatte unmittelbar vor der Halbzeitführenden Österreicherin Marita "Sara" Kramer den Anlauf verkürzt. Die Slowenin Ema Klinec war bei 100,5 Metern gelandet, wegen angeblich aus Athletensicht besser werdender Bedingungen wurde Kramer dann weniger Anlauf gegeben.Oberstdorf. Der Technische Delegierte Saso Komovec, dessen Landsfrau von seiner Entscheidung letztlich profitierte und Gold holte, sprach gegenüber dem ORF von einer "schwierigen Entscheidung". "Sicherheit geht immer vor. Marita ist im ersten Durchgang weit gesprungen und konnte den Sprung kaum stehen. Da können Verletzungen passieren. Im zweiten Durchgang wurde der Wind plötzlich viel besser, wir sind ein Gate runtergegangen, damit sie sicher landen kann", erklärte der Slowene. Für ihn sei dies die einzige logische Entscheidung gewesen. Es tue ihm leid, aber man habe wirklich im Sinne der Athletin handeln wollen.
"Gibt klare Regeln"
Mario Stecher sah die Entscheidung als falsch an. Der Sportliche Leiter für Skispringen und Nordische Kombination im ÖSV hat Protest eingelegt - nicht gegen die Wertung des Bewerbs, sondern gegen die handelnden Personen. Dieser werde erst in den FIS-Gremien diskutiert werden, ein baldige Rückmeldung wird vom ÖSV derzeit nicht erwartet, hieß es am Freitag aus dem ÖSV.
"Es besagt eine ganz klare Regel - bei 95 Prozent der Hillsize muss die Jury zusammentreten und dann können sie entscheiden, ob sie den Anlauf verkürzen. 95 Prozent sind in diesem Durchgang absolut noch nicht gesprungen worden, das waren genau 100,5 m also ist es unter dieser 95-Prozent-Regel." Exakt wäre diese Marke bei 100,7 Metern erreicht gewesen.
Stecher störte sich vor allem an den zuständigen Herren, Komovec und auch Renndirektor-Assistent Miran Tepes (SLO). "Man sollte eventuell schauen, dass die nicht mehr bei solchen Großveranstaltungen an der Ampel bzw. als TD-Assistent dabei sind. Solche Leute sollten an der Ausübung ihres Jobs gehindert werden", meinte der Ex-Sportler gegenüber dem ORF erzürnt.
Rückendeckung aus Deutschland
Rückendeckung bekamen die Österreicher auch vom deutschen Ex-Weltklassemann Sven Hannawald, der als Experte für das deutsche Fernsehen vor Ort ist. "Man hat ja Erfahrungswerte. Um die Uhrzeit ist gefühlt 365 Tage immer Rückenwind. Da muss man kurz warten und da erledigt sich das Thema von selber, wenn man dann eingreift, runtergeht und dann der Rückenwind mehr wird, hat man weniger Anlauf und auch noch schlechtere Bedingungen. Dann zerpflückst du den kompletten Anlauf. Auch mir steht die Überraschung im Gesicht, warum man das gemacht hat - speziell bei der letzten Springerin."
Auch Stefan Kraft äußerte Unverständnis. "Ich verstehe es nicht. Im ersten lässt man alle runterdonnern, da wird nicht verkürzt. Im zweiten, wo du 102 m hupfst, wo es am besten zum Hinspringen ist auf der Schanze, wird dann verkürzt. Also, ab und zu übertreiben sie es mit der Luken-Hin- und Her-Schieberei."
Bravo Mario Stecher,endlich einer, der seine Meinung sagt.Da Goldi tuat nix anders als beschwichtigen.
Auch ein Sportfunktionär muss seine Existenzberechtigung ab und zu nachweisen sonst verdient sein Salär künftig ein Anderer.
Schieberei
Gab es keine Protestmöglichkeit gegen diese skandalöse Entscheidung? Marita Kramer wurde der Sieg gestohlen! Wenn die drei Erstplazierten Charakter hätten, müssten sie ihre Medaillen zurück geben!
Wenn eine deutsche Springerin am Start gestanden wäre, hätte es vermutlich diese Entscheidung nicht gegeben.
So eine Jury darf es nicht geben. Hat da nur einer das Sagen, wo sind die anderen Jurymitglieder? Normal müssen mindesten drei, international sogar 4. 2 vom Veranstalterland und je einer einer anderen Nation. Dann wir beraten und abgestimmt.
Ob gerechtfertigt oder nicht, das ist unsportlich. Das hat nichts mit schlechten Verlierer zu tun. Zum Trost für Marita, es kommt alles zurück, wir halten Dir weiter die Daumen. Kopf hoch und viel Glück!
Wenn Österreich gewonnen hätte, sähen die Kommentare ganz anders aus.
Sicherlich hat es auch schon Entscheidungen gegeben, die uns im selben Ausmaß bevorzugt haben.
Außerdem war es ja keine Entscheidung einer einzelnen Person sondern einer Jury. Da einzelne Personen anzugreifen ist einfach nur schäbig.
Auch die Rolle des Hr. ÖSV Direktors ist bei so einem Kommentar mehr als nur zu hinterfragen.
Wir sind offensichtlich schlechte Verlierer und sonst gar nichts.....
hätte, wari usw. Eine solche Entscheidung ist eindeutig gegen das Regulativ, und das hat nichts mit Niederlage oder Sieg einer Österreicherin zu tun. Übrigens ist die Frage, wer hat die Punktedifferenz bei Verkürzung oder Verlängerung errechnet? Auf welcher Grundlage oder mathematischen Formel? Man hat darüber seit der Einführung nichts gehört, eine Geheimwissenschaft ! Das Gleiche ist auch bei den Windpunkten.
Nur komisch wenn in der dreiköpfige Jury 2 Slowenen sind
Und zufällig hat durch ihre unfaire Entscheidung eine Slowenin gewonnen
Beim Mannschaftsspringen ist die Österreicherin in beiden Sprüngen ein paar Meter weiter als die Weltmeisterin gesprungen, (bei gleich fairen Bedingungen)
Der Nestbeschmutzer ist wieder da.
100% deiner Meinung!
Hat Herr Tepes seiner Landsfrau die Goldene selber überreicht, verholfen dazu hat er ihr ja auch
Am Ergebnis wird der Weltverband nichts ändern
Aber diese Jury könnten sie auf ewigen und einen Tag sperren
So eine unfaire Entscheidung gehört bestraft